Blinzelnd öffne ich die Augen. Die warme Frühlingssonne scheint durch die zarten Vorhänge vor meinem Fenster und lässt mein Schlafzimmer in einem sanften Goldton erstrahlen. Mellow liegt an mich geschmiegt im Bett und hebt schnurrend ihren Kopf, als sie erkennt, dass ich wach bin. "Guten Morgen, mein Schatz", begrüße ich sie und streichele der Katzendame über ihre Köpfchen. Genießend schließt sie ihre Augen und stupst mich mit ihrer feuchten Nase an, um mir zu signalisieren, wie sehr sie die Streicheinheiten liebt. "Na, hast du gut geschlafen?", frage ich sie, obwohl mir bewusst ist, dass ich von meiner Katze keine Antwort erhalten kann. Ich frage mich manchmal, ob ich der einzige Mensch bin, der mit seiner Katze spricht, oder ob auch andere Katzenbesitzer so bekloppt sind wie ich.
"Du bist mir für gestern noch was schuldig, junge Dame. Du hast mich um mein Buch gebracht", meine ich gespielt böse und muss grinsen, als Mellow auf meine Aussage hin herzhaft gähnt. "Ja, ja, ich verstehe schon. Dir ist das ziemlich egal." Mellow blinzelt mich an und unterstützt meine Aussage, indem sie sich neben mir wieder zu einer Flauschkugel zusammenrollt und keinerlei Notiz mehr von mir nimmt. Damit wäre das Gespräch also beendet. Ich greife neben mich auf den Nachttisch und schnappe mir mein Handy.
Mir werden drei neue Nachrichten von Louis angezeigt, die ich gestern Abend nicht mehr gelesen habe. Mit einem breiten Schmunzeln im Gesicht öffne ich die Nachrichten und fange an zu kichern, als ich lese, was Louis gestern noch geschrieben hat. Ich soll von seinem Hintern träumen? Die Nachricht wird ihm ganz sicher unangenehm sein, wenn er heute aufwacht und sie im nüchternen Zustand liest. Doch mir ist sie nicht unangenehm. Ganz im Gegenteil. Es hat gut getan, gestern so unbeschwert mit ihm zu schreiben. Schon lange habe ich nicht mehr ein so freies und ungezwungenes Gefühl gehabt, wenn ich einen Typen gedatet habe.
Gut, vielleicht kann man nicht gerade vom Daten sprechen, immerhin haben wir uns nicht auf einer Datingwebsite kennengelernt und angefangen zu schreiben, weil wir was voneinander wollten, aber ich muss zugeben, dass Louis absolut mein Typ ist. Die blauen Augen, die wuscheligen, brauen Haare und das unfassbar attraktive Grinsen, hat sich so in mein Hirn gebrannt, dass ich heute Nacht von ihm geträumt habe. Was ein Glück, dass er das niemals erfahren wird.
Möglicherweise war das der Grund, weshalb ich gestern so ungezwungen mit ihm, einem eigentlich völlig Fremden, geschrieben habe. Ich werde Louis niemals treffen, also fiel es mir leicht, einfach das zu schreiben, was mir in den Sinn kam. Ich hätte nicht gedacht, dass sich aus ein paar Nachrichten so schnell ein warmes, prickelndes und vor allem aufregendes Gefühl entwickeln würde. Ich weiß, es ist dumm. Wir hatten nur ein paar Stunden Kontakt übers Internet und kennen uns überhaupt nicht und doch malt sich mein Hirn schon Szenarien von unserer Hochzeit aus.
Du bist schon viel zu lange single, daran liegt es, rede ich mir ein. Sonst würde ich schließlich nicht für eine Person schwärmen, die ich quasi überhaupt nicht kenne. Und doch bleibt da dieses Gefühl. Dieses Gefühl, dass es mit Louis einfach passt. Als hätte das Schicksal gewusst, dass wir uns kennenlernen müssten.
Ich klinge echt verzweifelt, denke ich mir, kann mich aber auch nicht davon abhalten, den Chat mit Louis erneut zu öffnen. Ich lese mir unsere Nachrichten von letzter Nacht durch und merke, wie sich automatisch ein kleines, aber sehr glückliches Lächeln auf meine Lippen schleicht. Der Chat mit Louis hat mir gutgetan. Also beschließe ich, dieses Gefühl noch eine Weile länger zu genießen und tippe eine neue Nachricht an Louis ein.
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She || larry stylinson
FanfictionLouis trifft in einer Bar Lina, seine beste Freundin aus Grundschulzeiten. Kurzerhand beschließt er, sie nach ihrer Nummer zu fragen, in der Hoffnung, ihre Freundschaft von damals wieder aufleben zu lassen. Doch Lina gibt Louis eine falsche Nummer...