8

0 0 0
                                    

Trotz des Sieges über die Dunkle Kreatur spürte Lena, dass die Dunkelheit noch nicht vollständig besiegt war. Die Erinnerungen an die Kreatur, die in den Schatten lauerte, und die Verzweiflung in ihren Augen, als das Licht sie verzehrte, blieben in ihrem Gedächtnis verankert. Es war, als würde eine unsichtbare Last auf ihren Schultern lasten, und sie wusste, dass die Dunkelheit nicht für immer gebannt werden konnte.

Die Monate vergingen, und während der Wald sich langsam erholte, begannen die Dorfbewohner, sich wieder sicher zu fühlen. Die Kinder spielten am Rand des Waldes, die Tiere kehrten zurück, und die Luft war erfüllt von den Klängen des Lebens. Doch in der Stille der Nacht hörte Lena oft das leise Flüstern der Bäume, als ob sie sie warnen wollten.

Eines Nachts, als der Vollmond den Wald in silbernes Licht tauchte, spürte Lena erneut das Grollen aus der Erde. Diesmal war es anders – es war ein summendes Geräusch, das sich anfühlte wie ein Echo aus der Vergangenheit. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen rannte sie zur Lichtung, wo der alte Baum stand.

Dort sah sie, dass sich der Riss im Boden, durch den die Dunkle Kreatur emporgekommen war, erneut geöffnet hatte. Doch diesmal war es nicht nur ein Riss; es war ein riesiger Spalt, aus dem schwarzer Nebel emporstieg. Lena spürte die Kälte, die von dem Spalt ausging, und sie wusste, dass dies der Anfang von etwas Schrecklichem war.

„Lena!", rief eine bekannte Stimme. Es war Elian, der Mann im schwarzen Umhang, der einst ihr Mentor gewesen war. Er war nicht mehr der, den sie einst gekannt hatte – seine Augen waren von Sorgen gezeichnet, und seine Stimme klang angespannt. „Die Dunkelheit hat einen neuen Plan!"

„Was meinst du?", fragte Lena hastig und trat einen Schritt näher an den Spalt heran.

„Die Dunkle Kreatur war nur der erste Vorbote. Es gibt noch mächtigere Wesen, die aus dem Dunkeln gerufen werden können. Wir haben nicht nur die Dunkelheit gebannt; wir haben auch die alten Siegel gelockert, die sie zurückgehalten haben!"

Ein Schauer lief Lena über den Rücken. Sie wusste, dass Elian recht hatte. Der Frieden, den sie geschaffen hatte, war brüchig und gefährdet. „Was sollen wir tun?"

„Wir müssen das Siegel wiederherstellen, bevor es zu spät ist. Das bedeutet, dass wir die Uralte Saat finden müssen, die du verwendet hast, um die Dunkle Kreatur zu besiegen. Sie ist der Schlüssel, um die alten Siegel zu stärken", erklärte Elian.

„Aber ich dachte, sie wäre verschwunden!", rief Lena in Panik.

„Wir müssen tief in den Wald gehen, in die vergessenen Teile, die selbst ich nicht betreten kann. Es gibt Legenden über einen vergessenen Schrein, der das Wissen über die Uralte Saat birgt. Wenn wir ihn finden, können wir die Saat zurückholen und die Dunkelheit endgültig bannen."

Die beiden machten sich sofort auf den Weg, während der Nebel um sie herum dicker wurde und die Schatten sich länger und bedrohlicher ausdehnten. Es war, als würde der Wald selbst versuchen, sie zurückzuhalten, während sie tiefer in die Dunkelheit vordrangen.

Nach Stunden des Wanderns fanden sie einen versteckten Pfad, der zu einer alten Ruine führte. Die Bäume schienen sich zusammenzuschließen, um den Weg zu verbergen, aber Elian kannte die Zeichen und führte Lena mit unerschütterlicher Entschlossenheit.

Als sie die Ruine erreichten, war der Anblick überwältigend. Überwucherte Statuen, die einst mächtige Hüter des Waldes darstellten, blickten mit stumpfen Augen auf sie herab. In der Mitte der Ruine befand sich ein großer Altar, der von Moos und Lianen überwachsen war. Lena kniete sich hin und untersuchte die Inschriften auf dem Altar.

„Hier steht etwas von der Uralten Saat", murmelte sie, während ihre Finger über die runenartigen Zeichen glitten. „Es sagt, dass nur die Reinheit des Herzens sie wiedererwecken kann."

„Wir müssen die Verbindung zur Uralten Saat stärken", sagte Elian. „Finde den Ort, an dem du sie das erste Mal berührt hast. Dort kannst du die Kraft des Schreins nutzen, um sie zu erwecken."

Lena schloss die Augen und ließ ihre Erinnerungen zu dem Ort zurückkehren, an dem sie die Saat gefunden hatte. Sie erinnerte sich an das Gefühl des warmen Lichts, das sie umhüllt hatte. Es war der Ort des alten Baumes, der immer noch in der Lichtung stand. „Wir müssen zurück!", rief sie.

Als sie den Rückweg antraten, begannen die Schatten um sie herum lebendig zu werden. Dunkle Gestalten schienen sie zu verfolgen, die aus den Ecken des Waldes auftauchten und sie mit leisen, schrecklichen Flüstern verspotteten. Lena fühlte die Kälte der Dunkelheit, die sich um ihr Herz schloss. Sie spürte, dass sie in der Unterzahl waren.

„Bleib stark, Lena!", ermutigte Elian, als sie auf einen schmalen Pfad zurück zur Lichtung stießen. „Wir schaffen das!"

Aber als sie die Lichtung erreichten, fanden sie den alten Baum in einem Zustand des Verfalls vor. Die Blätter waren verwelkt, die Rinde bröckelte, und der Riss, den sie zuvor gesehen hatten, hatte sich erweitert und drohte, den gesamten Baum zu verschlingen.

„Das darf nicht sein!", rief Lena verzweifelt. „Wir müssen die Uralte Saat finden!"

Elian nickte. „Konzentriere dich, Lena. Rufe die Magie des Waldes herbei. Du bist die Hüterin!"

Mit geschlossenen Augen streckte Lena ihre Hände aus. Sie spürte die schwache Energie des Baumes, die langsam zurückkehrte. Sie begann zu singen, ein Lied, das sie als Kind gehört hatte, und das die alten Mächte des Waldes anrief. Das Licht um sie herum begann zu flackern, und die Dunkelheit um den Baum begann zu schwinden.

Plötzlich spürte sie eine heftige Erschütterung. Die Dunkle Kreatur war zurück! Aus dem Riss im Boden emporsteigend, brüllte sie, als ob sie sich von den Schatten der Nacht genährt hätte. Ihre Augen leuchteten noch bedrohlicher, und die Dunkelheit schien in ihren Klauen zu pulsieren.

„Du bist zurückgekehrt, Hüterin!", schrie die Kreatur. „Dieses Mal werde ich dich nicht unterschätzen!"

Lena wusste, dass sie keine Zeit zu verlieren hatte. Sie musste die Uralte Saat erwecken, bevor die Kreatur sie aufhalten konnte.

„Hilf mir, Elian!", rief sie, während sie weiter sang. „Wir müssen die Saat finden!"

Doch die Dunkle Kreatur kam näher, und ein kalter Wind umhüllte sie. Elian stellte sich schützend vor Lena. „Ich halte sie auf!", rief er. „Mach weiter!"

Die Kreatur wandte sich Elian zu und streckte ihre Krallen aus. „Du bist ein Nichts!", brüllte sie und schlug nach ihm. Elian taumelte zurück, aber er blieb standhaft.

Lena spürte, wie die Magie in ihr anwuchs, als sie sich auf den Baum konzentrierte. Der Riss in der Erde begann sich zu schließen, und die Uralte Saat war wieder da, leuchtend und voller Energie.

„Ich habe dich gefunden!", rief sie, während sie sich nach der Saat streckte. „Komm zu mir!"

Das Licht der Saat blühte auf, und die Dunkelheit um sie herum begann zu schwinden. Die Kreatur schrie auf, als die Energie des Baumes die Dunkelheit durchbrach.

„Das ist noch nicht vorbei!", zischte die Kreatur, während sie in den Schatten zurückwich. „Du magst heute gesiegt haben, aber ich werde immer zurückkommen. Die Dunkelheit wird niemals sterben!"

„Aber ich werde bereit sein!", rief Lena, während sie die Uralte Saat an sich drückte. „Der Wald ist stärker als du denkst!"

Mit einem letzten Aufblitzen erstrahlte das Licht der Saat und durchbrach die Dunkelheit, und die Kreatur wurde zurückgedrängt, während der Baum sich wieder aufrichtete und in neuem Licht erblühte.

Der Wald begann sich zu regenerieren. Die Dunkelheit wich zurück, und Lena fühlte sich erneuert. Doch sie wusste, dass dies nur ein vorübergehender Sieg war.

„Wir müssen das Siegel erneut verstärken, bevor die Dunkelheit zurückkehrt", erklärte Elian, als er zu Lena trat, die immer noch zitterte. „Das Böse ist nicht besiegt, aber wir können es aufhalten."

„Ja

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 02 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Darkens The battle of light and and shadow Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt