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"Die Pancakes... hast du heute alle gegessen, richtig?" Fragte ich nach ein paar Minuten der Stille.

Mittlerweile hatte Basti komplett aufgehört zu weinen, der Flashback oder Zusammenbruch oder was auch immer das vorhin war, war zum Glück vorbei.

Stumm tippte er den grünen Stift an und auch wenn mir einfach nur übel war, zwang ich mir ein sanftes Lächeln auf.

"Das freut mich... Gab es Probleme beim... essen?" Ich wollte ihn nicht direkt fragen, aber er davon wieder brechen musste.

Zum Glück, schien er die Frage auch so zu verstehen und tippte den roten Stift an. Erleichtert atmete ich aus.

"Das freut mich! Die Packung steht in der Küche, soll ich die zu den anderen Snacks hier hin holen?" Zögernd zog er seine Hände von den Stiften weg.

So langsam schien ich ihn mehr und mehr zu verstehen. Es ging nicht nur um ja/nein Fragen, sonder ebenso darum was diese mit sich bringen würden.

Basti antwortete nur, wenn es keine Konsequenze hat. Wie zum Beispiel eine Frage über sein befinden. Oder er antwortete, wenn er etwas überhaupt nicht wollte. Wie beispielsweise Berührungen.

Wahrscheinlich wollte er die Pancakes hier haben, ziemlich sicher sogar. Wenn es das erste Essen nach langem ist, was sein Magen akzeptierte, dann war es nur klar.

Aber er hatte wohl Angst es mir mitzuteilen, weil die Folgen mich betreffen werden. War das Angst davor dass ich wütend werde oder Angst davor dass er eine Last ist?

"Das heißt wohl ja. Warte kurz." Schnell, aber trotzdem vorsichtig genug um ihn nicht zu erschrecken, stand ich auf und holte die Packung aus der Küche.

Es war Fortschritt aus meinen Augen. Auch wenn er sich überhaupt nicht traute sich mitzuteilen, waren die Antworten meist klar. Damit könnte ich arbeite.

"Hier." Ich stellte die Packung Fertig-Pancakes neben ihm auf den Tisch ab.

Seit er wieder bei mir war überschlugen sich meine Gedanken. Und durch den Fakt, dass er mich heute so umarmt hat war das Chaos in meinem Kopf nur noch schlimmer geworden.

Wusste er noch wer ich war? Oder hielt er mich einfach für einen weiteren Man der so war wie sein Entführer? Dachte er immer noch... das er eingesperrt war?!

"Basti, sag mal-" Er zuckte bei meiner plötzlich lauten und  gehtzten Stimme zusammen, was mich nur noch stärker Schlucken ließ.

"Du weißt wer ich bin... oder?" Seine Augen flickerten über mein Gesicht, die Augenbrauen leicht zusammen gezogen. Er wirkte gleichzeitig verunsichert, als auch verwirrt.

Dann griff er nach einem Stift, nicht wie zu erwarten einen der Farbstiefte, sonder den für die Tafel.

Seine Hand war stark am zittern, als er etwas schrieb. Dann legte er beides wieder ab und zeigte drauf.

Kurz blieb meim Blick an seiner kaputten Haut hängen, mir lief es eiskalt den Rücken hinunter, als ich mich an das Bild von ihm erinnerte.

Wie er unter der Dusch kauerte und sich selbst versuchte so stark zu reiningen, dass seine Haut anfing zu bluten.

Mehrfach blinzend konzentrierte ich mich auf das hier und jetzt und griff nach der Tafel. Wie sehr ich Bastis Handschrift vermisst hatte...

Sie war etwas unsicherer als früher, die Lienen etwas verwackelt vom seinem Zittern. Aber das Wort konnte ich perfekt lesen. Kevin.

Mein Name, er wusste als wer ich war! Er erinnerte sich! Was für ein Glück!

"Danke Basti..." Murmelte ich und musste mich räuspern. "Du weißt... das ich dir nichts tue, richtig? Ich will dich nicht verletzen, ganz im Gegenteil. Basti, ich bin nicht wie er."

The fallen King || BastiPlatte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt