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Ich muss wohl irgendwann eingeschlafen sein, es war bereits dunkel, als ich meine Augen öffnete. Mein Körper fühlte sich träge an, so als hätte ich die letzten Tag nur trainiert.

Mein Blick fiel zum Schlafzimmer, jemand lag mit einer kleineren Decke zugedeckt auf dem Bett. Ich zog meine Augenbrauen zusammen und sah an mir runter.

Die Decke die Kevin normalerweise zum Schlafen nutzte, lag über mir. Deswegen nutze die Person im Bett eine andere.

Es muss Heiko sein, er war größer als Kevin, was trotz der Dunkelheit leicht zu erkennen war.

Ich blickte mich um, nahm die Fernbedienung um den Fernseher auszuschalten und merkte dann, dass Kevin auf der Couch neben mir schlief.

Er hatte nicht Mal eine Decke, er lag ohne alles einfach nur da. Das muss voll unbequem sein...

Ich biss mir auf die Lippe und merkte wieder wie erschöpft sich mein Körper anfühlte. Diese scheiß Flashbacks...

Mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich mich daran erinnerte. Unterbewusste legte ich eine Hand über meine Schulter.

Die Wunden waren bereits verheilt, doch die Narben würden sich noch lange auf meiner Haut abzeichnen.

Stark schluckend, rutschte ich näher zu Kevin, Unsicherheit kämpfte gegen meinen Verstand. Ich war hier sicher, niemals würde er mir etwas tun.

Gleichzeitig hatte ich noch immer starke Angst vor Berührungen. Nach mehreren Minuten in denen ich zögerte, tat ich es einfach.

Mir würde es nie besser gehen, wenn ich mich immer verkroch und versteckte. Und gerade jetzt war da nichts, was mich irgendwie negativ beeinflussen könnte.

Also legte ich mich zurück hin, diesmal neben Kevin. Kurz wollte ich wieder weg ziehen, aber ich tat es nicht. Stattdessen zog ich das Kuscheltier an mich ran.

Ich schloss meine Augen und guschelte mich an ihn an. Die Decke war noch zwischen uns, so berührten wir uns nicht direkt.

Zitternd atmete ich aus, das war fast schon zu viel für mich. Doch irgendwie hatte ich es auch vermisst.

Früher, als wir immer nebeneinander eingeschlafen sind, nachdem wir mal wieder zu lange gezockt haben oder was geschaut hatten.

Als ich aufwachte und halb auf ihm lag oder anders herum. Es war so schön gewesen, so angenehm. Kevin war einfach jemand mit dem ich mich perfekt verstand.

Leise stieß ich die Luft aus und ließ mich weiter gegen ihn sinken. Ich war sicher. Alles war gut. Ich war sicher...

Kurz spannte ich mich komplett an, als Kevin sich im Schlaf bewegte und einen arm über mich legte. Doch schnell legte sich die Panik wieder.

Das hier fühlte sich weit aus anders an als das was Alex getan hatte. Es fühlte sich wärmer an. Besser. Richtig.

Eine tiefe Zufriedenheit breitete sich in mir aus und ließ mich seufzen. Alles war gut.

.

"Heiko... psst. Heiko. Guck mal!" Die geflüsterten Worte drangen langsam zu mir durch, ich war noch im Halbschlaf.

"Awww wie cute. Warte kurz..." Flüsterte Heiko zurück, woraufhin ich Bewegung hören konnte. "Tada."

Verschlafen murrte ich leise und öffnete meine Augen, nur um die wieder zu schließen und mir mit einer Hand durchs Gesicht zu gehen.

"Guten Morgen, Großer." Murmelte Kevin, wobei ich ganz klar das Grinsen hinaus hören konnte.

Das erste was ich sah, war Heikos warmes Lächeln, dann das Handy in seiner Hand. Er hatte ein Foto von uns gemacht.

The fallen King || BastiPlatte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt