Für immer und Ewig [Band 3]

Teil 2

Calisto

Vor 6 Monaten

„Ich schwöre, wenn ich diesen Drecksack in die Finger bekomme, dann erlebt er sein blaues und grünes Wunder!" fluchte ich ungehalten, während ich meinen Wagen  durch den dichten Abendverkehr von Mailand lenkte.

Ich konnte wirklich nicht glauben, wie viel Zeit inzwischen vergangen war. Vor kurzem war ich 33 geworden und war bereits seit über 15 Jahren verheiratet. Und noch immer konnte ich mich daran erinnern, wie ich im Februar 2024 mit meinen 17 Jahren am Strand von Bibione gestanden hatte und meinen Männern das Ja-Wort gegeben hatte. Das ganze war jetzt 16 Jahre her. Und ich war immer noch glücklich wie am ersten Tag, auch wenn meine Männer schon längst die 40er Marke geknackt hatten. Zum Glück jedoch nur das Alter und nicht in den Knochen.

Dieser Gedanke ließ mich schmunzeln. Nein im Bett war immer noch alles gut. Eher hatte ich das Gefühl, dass alles viel intensiver war, je älter meine Männer wurden. Mein Blick ging kurz zu meinem Ehering und ich musste wieder lächeln. In den letzten Jahren war wirklich viel geschehen.

Ich hatte mein Studium beendet und war tatsächlich Angestellter der NASA, jedoch arbeitete ich nicht in den USA sondern von zuhause aus. Ich war sozusagen der Programmierer aus der Ferne und hielt ständig Videokonferenzen ab. Mein Leben war geil, abwechslungsreich und ich hatte alle Hände voll zu tun.

Aber war das mit drei Kindern verwunderlich? Ja neben Cyprian haben meine Männer und ich vor 10 Jahren den 7-Jährigen Jace und die 5-Jährige Penelope adoptiert, die aus dem Waisenhaus stammten, welches ich immer noch hegte und pflegte.

Und ganz nebenbei hatte ich eine neue Einnahmequelle entdeckt: Illegale Autorennen. Eher gesagt war Jace auf den Trichter gekommen. Ehrlich der Junge hatte nicht mehr Latten am Zaun! Der Junge war 17 und hatte sich auf seine verdammte Schule zu konzentrieren, anstatt sich hinter das Steuer seines teuren Luxusschlitten zu setzen und mit anderen um die Wette zu gurken. Die Rechnung hatte er aber ohne seinen Vater, sprich mich!, gemacht.

„Babe, ich würde dich bitten unseren Sohn leben zu lassen, ja?" hustete mir Arturo entgegen und ich starrte auf das Handy, welches in der Vorrichtung war und ich über die Freisprechanlage mit ihm sprach

„Liebling, das werdet ihr dann wissen, ob ich unserem Sohn nicht doch den Arm gebrochen habe. Aber du legst dich jetzt auf der Stelle wieder hin und kurierst dich aus, sonst dauert deine Genesung länger" Arturo hatte sich eine fette Erkältung eingefangen. Während es Adriano, Alessio und Aurelio prächtig ging, schniefte Arturo schon seit zwei Tagen vor sich hin. Er hatte auch Fieber und litt unter Schüttelfrost. Aber Sorgen machte ich mir nicht. Arturo würde wieder fit werden und dann würde ich das belohnen. Dann würde ich ihm alleine gehören.

„Du brichst Jace nicht den Arm. Der bekommt, sobald er zuhause ist, bis zum Lebensende Hausarrest" meldete sich nun Alessio zu Wort und ich schaltete gerade in den nächsten Gang und drehte das Lenkrad. Das Auto drehte sich mit quietschenden Reifen und ich drückte dann wieder auf das Gas

„Dann viel Spaß den Jungen zu bespaßen. Ich werde es nicht tun" knurrte ich und legte dann auf, als ich meinen Wagen am Veranstaltungsort parkte. Mittlerweile hatte ich meinen jugendlichen Stil abgelegt und war doch erwachsen geworden. Ich trug ein lockeres Hemd, die Halskette die Adriano mir schenkte als ich 17 gewesen war und Adriano seinen 29. Geburtstag gehabt hatte. Noch heute trug ich sie mit Stolz. Eine lockere Jeans bedeckte meine Beine und an meinen Handgelenken waren Armbänder hinzu gekommen. Alles Geschenke von meinen, Männern. Nur das ich mir immer noch die Fingernägel lackierte, hatte sich nie geändert.

Anmutig stieg ich aus dem Wagen und lehnte meine Arme auf dem Autodach ab und sah in die Runde

„Jace Cillian Romano!! Beweg deinen Arsch sofort zu mir!!" mein Ton war harsch und duldete keine Widerrede. Die Menge verstummte und auch die Musik verstummte augenblicklich. Dann ging das Gemurmel los. Der Don war da. Der Don scheint sauer. Bla bla bla. Ja ich war sauer.