Teil 3

57 4 2
                                    

Cyprian

DADDY!! HOLT IHN DA RUNTER!!" Ich eilte zu meinem Vater und beachtete die Leute nicht, die sich entfernten. Das musste ich auch nicht, ich würde sie finden. Ich würde jeden einzelnen finden und ihnen den tausendfachen Schmerz zurückzahlen, für das was sie meinem Dad angetan hatten. Sancho und César haben sich mit Hilfe von Jairo und Júpiter daran gemacht, meinen Dad von diesem billigen Kreuz zu befreien und auf den Boden zu legen.

Sofort hatte ich mich auf die Knie begeben. Mein Vater war schwerverletzt. Wirklich schwer.

Calisto!!" Meine Väter Aurelio und Arturo waren an meiner Seite und sofort begannen auch sie mit der Erstversorgung. Die Worte Brüche, innere Blutungen...Vergiftung wurden ausgesprochen und je mehr Verletzungen hinzu kamen, desto wütender wurde ich. Ich musste mit ansehen wie man meinen Dad in den Krankenwagen beförderte. Ich war weggetreten. Körperlich nicht mehr anwesend. Wer hatte das meinem Dad angetan?

Vor drei Tagen hatte er mich noch zum Altar geführt. Vor drei Tagen hatte Papa Alessio Selena ebenfalls zum Altar geführt. Ich hatte doch erst vor drei Tagen geheiratet! Wer tat meinem Vater so etwas an?





Mein Blick heftete sich auf das Gesicht, welches mein Spiegelbild sein konnte. Gut es war mein Spiegelbild. Nur mein Vater hatte die Augen immer noch geschlossen. Seit 6 Monaten waren sie geschlossen. Seit 6 Monaten kam keine Regung von ihm und es brach mir jedes mal aufs neue das Herz meinen Dad so sehen zu müssen. Immer noch angeschlossen an einer Sauerstoffmaske, die ihm helfen sollte besser zu atmen.

Die Verletzungen waren schwerlich verheilt und meine Väter Arturo und Aurelio hatten meinen Dad nach und nach operieren müssen. Dann gab es eine Schonzeit für den Körper und dann kamen die nächsten Operationen. Jetzt war er fast wieder körperlich fit. Das einzige was uns Sorgen machte, war sein seelischer Zustand. Würde er, falls er je wieder erwachen würde, sich an alles erinnern oder würde er eine Amnesie haben? Wir rechneten mit allem.

Meine Väter Adriano und Alessio hatten ihre Köpfe nicht angehoben, als wir eintraten.

„Wo warst du?" wurde ich leise von Alessio gefragt und ich wandte meinen Blick an ihn. Es tat mir weh. Sie waren so gebrochen, während sie beide jeweils eine Hand meines Dads in ihren Händen hielten und hofften, er würde jeden Moment die Augen öffnen. Oder sich zumindest bewegen. Etwas flüstern. Irgendwas.

Ich erlaubte mir für einen kurzen Moment die Augen zu schließen und durchzuatmen. Ich sollte nicht derjenige sein, der Schwäche zeigte. Ich musste stark sein für meine Familie. Sie brauchten mich.

„Informationen besorgen, Vater" murmelte ich und sorgte dafür, dass sich nun endlich die Blicke meiner Väter anhoben. Nur sahen sie nicht mich an, sondern einander. Und dann sahen zu ihrem Ehemann, der so friedlich im Bett lag. Dann seufzte Adriano und erhob sich so schnell, dass ich dachte, dass der Stuhl nach hinten kippen würde.

„Cyprian es tut uns leid" sagte er dann und ich blinzelte verwirrt.

„Was?" wieso bekam ich denn jetzt eine Entschuldigung? Die brauchte ich nicht. Ich hatte das alles im Griff!

„Wir waren nicht wir selbst in den letzten Monaten. Du hast alles alleine gemacht. Wir..."

„Dad, nein. Nein" Ich sah sie alle an. Alle vier meiner Väter.

„Entschuldigt euch doch nicht. Wieso entschuldigt ihr euch?" Das wollte nicht in meinen verdammten Kopf! Sie sollten sich nicht entschuldigen.

„Wir waren euch drei keine guten Väter. Wir haben nicht bedacht, dass auch ihr eure Großeltern verloren habt. Nicht bedacht, dass ihr auch ihr um euren Dad trauert und ihn vermisst...wir haben uns gehen lassen" rechtfertigte sich Adriano und schnell hob ich einen Finger

Für immer und Ewig [Band 3]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt