Und wir sitzen im Atomschutzbunker - hurra, diese Welt geht unter! Oder so

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Liest sich am schönsten, wenn ihr scrollt <3













Das Schulklo ist der einzige Ort, an dem man hier Internetzugang hat

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Das Schulklo ist der einzige Ort, an dem man hier Internetzugang hat. Der Rest dieses uralten Gebäudes war mit großer Wahrscheinlichkeit mal ein Bunker gewesen, würde auch zur übrigen Einrichtung passen. Nun, das Schulklo hat zwar eine anständige Mobilfunkverbindung, damit man im Falle der Apokalypse immerhin nicht gänzlich verloren war, doch das war auch das einzige auf der sonst leeren Liste mit Qualitäten. Und während ich auf der Klobrille hocke und durch Instagram scrolle, ignoriere ich den beißenden Gestank und die Tatsache, dass in der baufälligen Kabine neben mir eine heulte.

Und machte eben das, was ich sonst noch so zu erledigen hatte. Darauf muss ich wohl nicht näher eingehen.

Nachdem ich also meine Lebenszeit erfolgreich damit verschwendet habe, mir die doch sehr fachmännische Kommentarspalte eines Friseurvideos (die asymmetrische Pixiebobfrisur war bombe, ich bin aber zu feige sie jemals auszuprobieren) durchzulesen, betätige ich die ausgelutschte Spülung und wasche mir die Hände im Vorraum an einem Waschbecken, das ganz sicher nicht erst gestern geputzt worden war. Dann pule ich meinen Concealer aus einer kleinen Tasche meines Rucksacks (der gestern auch nicht geputzt wurde) und versuche zu retten, was zu retten ist. Selbstverständlich habe ich gestern bis mindestens zwei noch gelesen, aber das muss ja nicht gleich jeder sehen. Ich bin ohnehin schon so weiß wie die Wand hinter mir, das Blau unter meinen Augen ist nicht gerade die Art Farbe in meinem Gesicht, die meine Mutter meint.

Irgendwann geht hinter mir die Kabine auf, aus dem Augenwinkel erkenne ich nur rote Haare doch ich weiß, es muss sich um die Heulsuse handeln. Nicht, dass ich sie verurteilen würde, nach meiner letzten Matheklausur hätte ich mich auch am liebsten hier eingeschlossen. Außerdem, und das weiß doch jeder, ist das Leben eines Teenagers hochdramatisch, da kann sowas schon mal passieren.

Zufrieden mit meinem Antiaugenringe-Kunstwerk lasse ich meine Utensilien in ihr Mäppchen fallen und fahre mir ein letztes Mal mit den Fingern durch meine dunklen Haare, als jemand ans Waschbecken neben mir tritt.

„Der Ton ist zu hell, sieht aus als hättest du dir Kreide ins Gesicht geschmiert."

Ihre Stimme war noch etwas kratzig vom vielen Heulen und die Wimperntusche hatte sich längst verabschiedet und klebte nun in zwei verwaschenen schwarzen Streifen auf ihren Wangen. Dennoch ist es unverkennbar Mito Uzumaki, die sich neben mir die Hände wäscht. Vielleicht sollte sie sich auch das Gesicht waschen.

Unschlüssig ob ich ihr sagen sollte, dass sie aussieht, wie ein Waschbär mit misslungener Kriegsbemalung, oder mich auf ein einfaches häh beschränken soll, drehe ich mich zu ihr um und starre sie an, wie einen Geist.

Noch nie in meinem Leben habe ich dieses Mädchen heulen sehen, nicht einmal in der Unterstufe, als sie sich das Knie aufgeschlagen hatte. Elegant hatte sie sich aufgerichtet, immerhin stolze fast eineinhalb Meter, ihr blaues Polokleidchen glattgestrichen und zu dem Jungen so etwas gesagt wie, ich hoffe deine Eltern haben eine Unfallversicherung abgeschlossen. Dazu muss ich wohl nicht erwähnen, dass sie sich seit dem nicht groß verändert hatte (außer, dass sie mittlerweile fast eins siebzig ist), und ich Angst vor ihr habe. Damals und auch heute. Deswegen bleibt ein ultracooler Konter meinerseits auch aus, stattdessen glotze ich Bausteine.

Abschlussfahrt (Naruto AU)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt