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Im weiten, tiefschwarzen Kosmos, in einer Galaxie, die von kriegerischen Sternenvölkern und uralten Mächten beherrscht wurde, existierte das Volk der Matchipü. Azia und Wabou waren die letzten Überlebenden dieses Volkes, und ihre Geschichte begann mit Zerstörung, entfacht durch einen Angriff, der ihr Volk fast vollständig auslöschte.

Beide Kinder hatten den Angriff auf ihren Heimatplaneten nur durch Zufall überlebt. Das Schicksal hatte sie in ein altes, verlassenes Raumschiff geführt, das in den Wirren des Krieges unbeachtet blieb und ihre Rettung wurde. Sie wuchsen dort auf, abgeschieden und abgeschottet, nur aufeinander angewiesen und gemeinsam gegen die kalte Einsamkeit des Alls kämpfend. Wabou und Azia, die beiden Geschwister, lernten früh, wie man ein Raumschiff steuert, wie man sich verteidigt, wie man lebt – allein und im ewigen Schatten des Verlusts.

Beide besaßen außergewöhnliche Kräfte, ein Geschenk, das nur die Matchipü in sich trugen. Doch während Wabou seine Kräfte unterdrückte, tief vergraben in die Winkel seiner Seele, wo er sie nie wieder hervorrufen wollte, begann Azia, sich zu öffnen. Sie spürte die Energie in sich pulsieren und lernte, sie zu kontrollieren. Mit Geduld und Ausdauer entdeckte sie ihre Kräfte, die sie stark und kampfbereit machten. Sie konnte die Gedanken anderer beeinflussen, hatte eine Schnelligkeit und Präzision in Kämpfen, die ihresgleichen suchte – Fähigkeiten, die sie jedoch vor ihrem Bruder geheim hielt.

In ihrer Isolation begegneten sie schließlich einer zwielichtigen Gestalt namens Jerkey, der in ihre Leben trat wie ein unerwarteter Meteoritenschauer. Er war eine mysteriöse Persönlichkeit, wortgewandt, clever und mit einer Vergangenheit, die er stets im Schatten hielt. Für Wabou wurde Jerkey schnell zu einem Mentor und einem Freund. Jerkey erzählte ihm Geschichten über die Galaxie, über Abenteuer und Kämpfe, von Schätzen und verlorenen Welten. Für Azia jedoch war Jerkey das Gegenteil: ein Ärgernis, ein Trickser, dessen Absichten sie nie ganz durchschauen konnte.

Jahre vergingen, und die beiden Geschwister wuchsen zu erfahrenen Piloten heran. Sie wurden ausgebildet, um die Tiefen des Alls zu durchqueren, Raumschlachten zu überstehen und sich gegen die Gefahren, die überall lauerten, zu wappnen. Ihre Fähigkeiten machten sie bekannt, und bald gehörten sie zu Jerkeys Crew. Jerkey selbst war inzwischen zum Kapitän der A.N.U.S7 aufgestiegen – eines mächtigen und hochmodernen Schiffes, das allen galaktischen Regeln trotzte und seine eigene Freiheit verfolgte.

Anfangs war die Atmosphäre an Bord der A.N.U.S7 angespannt, vor allem zwischen Jerkey und Azia. Jeder wusste, dass sich die beiden nicht ausstehen konnten. Jerkey versuchte oft, Azia zu provozieren, doch sie erwiderte seine Worte scharf und mit einer Härte, die selbst einen Veteranen wie Jerkey beeindruckte. Ihre Widersprüche prägten die Atmosphäre auf dem Schiff und zogen oft die Aufmerksamkeit der Crew auf sich.

Doch allmählich änderte sich etwas. In den Augenblicken zwischen Kämpfen und Gefahr, zwischen den langen Reisen durch den Kosmos, begann Azia, eine neue Seite an Jerkey zu entdecken. Er war nicht nur arrogant und wortgewandt, sondern auch leidenschaftlich und entschlossen. Jerkey zeigte immer wieder Momente echter Führungsstärke und Fürsorge für seine Crew. Unter seiner Fassade verbarg sich ein Mann, der ebenfalls Verluste und Opfer kannte. Und Jerkey bemerkte, dass Azia ihm nicht gleichgültig war. Ihr scharfer Intellekt, ihre Wildheit und ihr ungebrochener Wille, für ihre Ideale zu kämpfen, faszinierten ihn.

Auf einer Mission wurden sie beide in einem Gefecht von der Crew getrennt. Azia und Jerkey waren gezwungen, gemeinsam auf einem kargen Mond zu überleben, der von feindlichen Kreaturen bevölkert war. Es war eine gefährliche Mission, und der Tag verging, während sie von den Bestien gejagt wurden. Sie kämpften Schulter an Schulter, und ihre jahrelange Abneigung begann, sich in etwas Anderes zu verwandeln. Schließlich, als die beiden in einer kleinen Höhle Zuflucht fanden, öffnete sich Azia erstmals gegenüber Jerkey. Sie erzählte ihm von den verlorenen Welten, die in ihrem Herzen brannten, von den Kräften, die sie in sich trug und die sie so lange vor der Crew verborgen gehalten hatte. Jerkey war überrascht, aber voller Respekt für die Stärke, die Azia in sich trug. In dieser Nacht kam es zu einem zarten Kuss – das vorsichtige Aufblühen einer Liebe, die lange im Verborgenen geschlummert hatte.

{JCU Kurzgeschichten}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt