Als ich Dracos Worte verarbeitete, wurde mir immer klarer, was das bedeutete: Ein Jahr in Hogwarts – die Chance, die ich mir immer gewünscht hatte. Keine strengen Regeln und endlosen Etiketteübungen auf meinem alten Internat mehr. Stattdessen ein Ort, an dem ich nicht nur Dracos Welt besser kennenlernen würde, sondern auch die Möglichkeit hätte, selbst eine Position einzunehmen, auf die Vater stolz sein könnte. Mit Draco und meinen Freunden, wie Pansy, an meiner Seite würde ich das Familienerbe mit neuem Leben erfüllen.
Als ich zurück in den Raum trat, schauten alle erwartungsvoll zu mir. Theo kam mir als Erster entgegen, sein Lächeln fast so strahlend wie meine eigene Freude. „Also, Hogwarts kann sich auf etwas gefasst machen, wenn du kommst," sagte er mit einem Grinsen und zog mich in eine schnelle Umarmung. Die anderen Jungs klopften mir auf die Schulter, lachten und erzählten mir mit einer Mischung aus Anekdoten und übertriebenen Geschichten, was mich dort erwartete.
Theo – wie immer höflich und charmant – schien besonders glücklich darüber zu sein, dass ich nach Hogwarts kommen würde, aber ich konnte seine Gefühle nicht erwidern. Ich mochte ihn wirklich, doch für mich war er wie ein älterer Bruder, fast schon Teil der Familie. Draco hatte ohnehin hohe Ansprüche, was meine Freunde anging; er wollte nur das Beste für mich und ließ es nie durchgehen, wenn jemand sich nicht als würdig erwies.
Der Abend verging wie im Flug, und als es spät wurde, schloss ich meine Augen für einen Moment und merkte nicht, wie ich wegnickte. Irgendwann spürte ich, wie Draco mich hochhob und leise durch die dunklen Flure trug. Er legte mich sanft in mein Bett und deckte mich zu. „Schlaf gut, kleine Schwester," murmelte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
In dieser Nacht träumte ich von Hogwarts – von den schwebenden Kerzen in der Großen Halle, den langen Korridoren und den Geheimnissen, die das Schloss verborgen hielt. Der Morgen der Abreise kam schneller, als ich es erwartet hatte. Aufgeregt sprang ich aus dem Bett und zog meine neue Hogwarts-Uniform an. Ich hatte sie etwas schneidern lassen, damit sie meiner Figur schmeichelte, und trug dazu Kniestrümpfe und schlichte, elegante Schuhe.
Draco wartete bereits unten auf mich, seinen typischen, leicht amüsierten Blick im Gesicht. „Hübsch siehst du aus, Schwesterherz," sagte er anerkennend und gab mir einen leichten Klaps auf die Schulter. Meine Koffer waren bereits gepackt, und als wir gemeinsam das Haus verließen, fühlte ich eine Mischung aus Stolz und Aufregung.
Am Bahnhof standen schon einige Familien, als wir ankamen. Draco und ich gingen zu Gleis 9¾, wo die Dampfwolken des Hogwarts-Expresses in der Luft schwebten. Der Anblick des roten Zuges war noch beeindruckender, als ich es mir vorgestellt hatte. Hier war er, der Anfang meines neuen Kapitels.
Draco drehte sich zu mir und sah mich ernst an. „Dies ist deine Chance, Blair. Zeig ihnen, wer du bist – eine Malfoy. Wir haben hohe Erwartungen an dich. Aber vergiss nicht, wir sind zusammen in diesem Abenteuer."
Ich nickte fest entschlossen. „Ich werde dich und unsere Familie nicht enttäuschen, Draco."
Dann lächelte er zum ersten Mal an diesem Tag so, dass es sein ganzes Gesicht erhellte. „Gut so." Mit diesen Worten stieg ich in den Hogwarts-Express und ließ mein altes Leben endgültig hinter mir.
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Be my teacher Riddle
FantasyBlair Victoria Malfoy, die Schwester von Draco Malfoy, geht für ihr letztes Jahr nach Hogwarts. Dort lernt sie den Teufel höchst persönlich kennen und sie gehen ein Deal ein der nicht nur Vorteile hat. 18+