Kapitel 1

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Mittlerweile war Ich in einem Schneebedeckten Wald angekommen. Ich war müde, was ja auch seit einer Woche ohne Schlaf nicht verwunderbar war. Für einen Vampir allerdings schon, nur dass ich keiner bin. In meiner Heimat nennt man uns Halbvampire, die "guten" Vampire. Das hatte ich mir auch eingeredet nach dem ich zum ersten Mal einen Menschen getötet hatte. Du hast einen schlechten Menschen getötet, einen Mörder. Du hast damit mehr Leben gerettet als genommen. Du bist die Gute. Das sagte ich mir immer wieder.
Aber die Wahrheit ist, egal wie schlecht oder wie böse ein Mensch war, du hast nicht das Recht über gut und böse zu entscheiden. Es gibt keinen Unterschied zwischen Halbvampiren und Vampiren.Ich sehe diesen Menschen jeden Tag, vor dem schlafen gehen. Genauso wie die tot kranke Frau und den Obdachlosen Mann, die ich tötete.
Vielleicht fühlte Ich mich deswegen so gut. Ich hatte seit einer Woche nicht geschlafen und mein Gewissen nach ganz hinten in meinen Kopf geschoben. Keine Schuldgefühle nur diese Freiheit.
Ich verlangsamte meine Schritte und lehnte mich an einen Baum, an dem ich kurze Zeit später hinunter rutschte. Meine Gedanken wanderten wieder zu diesen Menschen die ich getötet hatte. Die Menschen denen sie fehlen. Ihren Familien...

Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich auf. Vor stand eine Vampirfrau mit ausgestreckter Hand. Mein Körper wurde immer noch von diesem eigenartigen Schmerz geschüttelt und ich sank wieder auf die Knie. "Was haben Sie mit mir gemacht ? Sind Sie verrückt?" schrie ich die blonde Frau an. "Entschuldige Liebes, aber du hättest dir lieber einen anderen Schlaf Platz gesucht. Das hier ist nämlich unser Gebiet und wir können hier keine Vampire gebrauchen, die Unruhe stiften. Also entweder verschwindest du und lässt dich nie wieder hier blicken oder du machst nochmal die Bekanntschaft mit meiner Hand. Deine Entscheidung!"sagte sie und lächelte gespielt freundlich. " Hören Sie, ich bin nicht mit Absicht hier gelandet. Ich habe noch nicht einmal eine Ahnung wo ich bin. Dass einzige, was ich wollte war es mich ein wenig auszuruhen. Es war nicht meine Absicht Unruhe zu stiften oder sie zu verärgern." Mit diesen Worten drehte ich mich um und rannte los. Jedoch kam ich nicht weit, denn mit einem Mal stand die Vampirfrau vor mir und verpasste mir wieder einen elektrischen Schlag, der mich in die Knie zwang. "Nicht so schnell. Mich würde doch sehr interessieren, was du für ein seltsames Wesen bist. Ich meine, ich habe noch nie einen schlafenden Vampir gesehen. Oder einen der nach Blut riecht." sagte sie ruhig. " Tja, ich bin nur zur Hälfte ein Vampir. " erwiderte ich frech und stand langsam wieder auf. " Aber .. aber wie kann das sein?! Das ist unmöglich!"erwiderte sie entsetzt. "So unmöglich ist das offensichtlich wohl doch nicht. Meine Mutter war ein Mensch und mein Vater ein Vampir. Ganz einfach."sagte ich schnell und wandte mich wieder zum gehen. "Hey warte mal kurz. Vielleicht möchtest du einen Moment zu mir nach Hause kommen. Ich könnte dir ein paar andere Klamotten geben und du könntest mir noch ein paar Fragen beantworten."meinte sie diesmal lieb. Aus irgendeinem Grund ging ich auf dieses Angebot ein. Was wohl die klügste Entscheidung meines Lebens war.

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