Kapitel 8

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Paul POV

Es war wieder einer dieser nervend langweiligen Tagen gewesen. Der gleiche Rhythmus, wie die letzten gefühlten hundert Tage. Immer sie gleiche Scheiss Runde. Doch dieses Mal war etwas anders. Ich rannte wie immer in Wolfsgestalt die Grenze ab. Seit einiger Zeit rannte ich jetzt schon am Fluss entlang. Und dann geschah es. Ich sah einen Vampir auf unsere Seite des Flusses springen und beschleunigte meine Schritte noch mehr. Als ich ihn endlich erreicht hatte stürzte ich mich mit einem Knurren auf den Vampir und schleuderte ihn am Bein in die entgegen gesetzte Richtung. Erst jetzt fiel mir auf, dass es sich um eine Frau handelte. Ich konnte vorher an nichts anderes denken, als an den Hass den ich auf diese elenden Blutsauger hatte. Sie landete auf dem Waldboden und ich kam mit gebleckten Zähnen aus dem Gebüsch heraus und ging auf sie zu. Die Blutsaugerin krabbelte mit jedem Schritt den ich machte weiter zurück und ich musste mir ein Lachen verkneifen. Erst taten sie immer so stark und wenn der böse große Wolf kam hatten sie Angst. Typisch. Ich freute mich schon darauf sie zu töten, wenigstens ein bisschen Abwechslung. Ich musterte sie noch einmal von unten bis oben. Das tat ich immer bei meinen Opfern. Sie trug schwarze Stiefel und eine normale Jeans, die dank mir nicht mehr im besten Zustand war. Schwarze lange Haare fielen über eine Khakifarbende Jacke. Mein Blick wanderte weiter zu ihren vollen leicht roten Lippen, die ein Stück offen standen. Ihre Wangen waren leicht gerötet, was bei Vampiren eigentlich nicht der Fall war. Ich erstarrte, als ich in ihre wunderschönen braunen Augen blickte. Es kam mir vor als würden tausende Gefühle auf mich nieder prasseln, die mich all meinen Hass ihr gegenüber einfach vergessen ließen. Eine tiefe Zuneigung durchströmte mich und es war als hätte die Welt sich aufgehört zu drehen. Nur um dann noch viel schneller zu werden. Doch es gab nur noch sie, die mich anzog. Nichts mit Erdanziehungskraft. Ab diesem Moment wusste ich, dass ich alles für sie tun würde. Mein Glück war ab jetzt von ihrem abhängig. Nie wieder könnte ich ohne dieses wundervolle Mädchen leben. Eher würde ich sterben.
Auch in ihren Augen konnte ich einen Hauch von Zuneigung erkennen und ich wagte es einen Schritt nach vorne zu gehen. Das stellte sich als Fehler heraus, denn sie sprang hastig auf, drehte mir den Rücken zu und rannte wieder zum Fluss. Nachdem ich aus meiner starre erwacht war, rannte ihr hinterher. Doch es war zu spät, sie hatte den Fluss schon überquert. Ich überlegte gerade ob ich nicht einfach hinterher sollte, als sie sich noch einmal umdrehte. In ihren Augen konnte ich Angst ablesen und der Schmerz durchfuhr mich wie ein Blitz. Ich hatte sie verletzt. Mein Mädchen. Ich würde nie auch nur eine Chance bei ihr haben, sie wird mich für immer hassen. Doch noch viel mehr hasste ich mich dafür, was ich ihr angetan hatte. Das werde ich mir nie verzeihen.
Nur am Rande bekam ich mit wie ein Heulen meinen Mund verließ. Kurz darauf trottete ich neben Sam her zu seinem Haus. Ich bekam nur am Rande mir wie es an der Tür klopfte. Sam und Emily hatten sich ins Wohnzimmer verzogen nachdem ich ihnen alles erzählt hatte. Emily meinte sogar, dass mir mein Mädchen irgendwann verzeihen würde. Ich hielt das für unwahrscheinlich. Ich wurde aus den Gedanken gerissen als Jakob ins Esszimmer gestürmt kam. Ich verstand nur die Hälfte, meine Gedanken waren bei Serena. So hatte Jake sie gerade genannt. Ich konnte auch verstehen, dass ihre Familie und sie mich hassten. Das würde ich auch. Das tue ich.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 16, 2015 ⏰

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