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Zwei Jahre waren vergangen, seitdem ich das letzte Mal in diesen Albtraum zurückgekehrt war. Das Leben hatte sich in dieser Zeit auf eine Weise verändert, die ich mir damals kaum hätte vorstellen können. Nun lebten wir, Lucio, Toni, unsere kleine Tochter und ich in Portugal. Lucio, unsere Tochter und ich, befanden uns in einem großen Haus an der portugiesischen Küste, weit entfernt von all dem Leid und der Dunkelheit, die uns einst gefangen gehalten hatten.

Unsere Tochter, Marie, war das strahlende Zentrum unseres neuen Lebens. Ihr Lächeln und ihr glockenhelles Lachen erfüllten das Haus mit einem Frieden, den ich lange für unerreichbar gehalten hatte. Sie war zwei Jahre alt und mit jedem Tag entdeckte sie die Welt ein bisschen mehr, neugierig und voller Freude. Ich sah in ihr das beste Erbe meiner Mutter und meiner eigenen verlorenen Unschuld – sie war der Hoffnungsschimmer, den ich nach all der Dunkelheit brauchte.

Eine Heirat zwischen Lucio und mir hatten wir vorerst zurückgestellt. Obwohl meine Liebe zu ihm mit jedem Tag wuchs, war ich mir bewusst, dass es Zeit brauchen würde, um die tiefen Wunden vollständig zu heilen, die Luis und meine Familie mir zugefügt hatten. Lucio verstand das und unterstützte mich in jeder Hinsicht. Er drängte mich nicht und gab mir die Freiheit, diesen Weg in meinem eigenen Tempo zu gehen. Stattdessen konzentrierten wir uns darauf, ein gemeinsames Leben aufzubauen, das von Vertrauen und Respekt getragen war.

Die Camorra und die Barãos, waren in dieser neuen Phase unseres Lebens eine unschätzbare Unterstützung geworden. Es entstanden Freundschaften zwischen uns allen. Zélia und Lucia waren nicht nur an der Seite ihrer Männer in der Führung der Camorra und der Barãos, sondern entwickelten auch eine starke Freundschaft zu mir, die über bloße politische oder geschäftliche Bündnisse hinausging. Sie hatten ebenfalls ihre eigenen schmerzvollen Erlebnisse hinter sich und verstanden die Schatten, die manchmal in mir aufstiegen.

Sie standen mir zur Seite, als ich mich weiterhin von den Erinnerungen an meine Mutter und an Laura verabschiedete. Ihre Stärke half mir in den Momenten, in denen die Trauer wieder hochkam und mich überwältigen wollte. Wir verbrachten oft Abende zusammen, an denen wir in Erinnerungen schwelgten, doch auch Pläne schmiedeten und über unsere gemeinsamen Ziele sprachen.

Inmitten dessen, was man vielleicht als "geschäftliche Partnerschaft" bezeichnen könnte, entwickelten Lucio und ich mit Toni unsere eigene Rolle in der globalen Vermittlung und Organisation von Handelsbeziehungen. Unser gemeinsames Netzwerk breitete sich aus und ermöglichte es uns, internationale Verbindungen aufrechtzuerhalten und zu fördern. Lucio und ich bildeten ein unschlagbares Team, das nicht nur durch Vertrauen, sondern auch durch gegenseitige Unterstützung und einen gemeinsamen Traum gestärkt wurde.

Natürlich gab es auch schwierige Zeiten. Alte Wunden, Konflikte aus der Vergangenheit, die immer mal wieder in unsere Gedanken schlichen. Doch wir waren stärker geworden, hatten uns ein Umfeld aus Menschen geschaffen, die uns in unseren dunkelsten Stunden trugen und uns halfen, immer wieder aufzustehen. Die Zukunft war unsicher, doch ich wusste, dass ich mit Lucio, Toni, Marie und den engen Freunden an unserer Seite ein Leben aufgebaut hatte, das mehr war als nur ein Ausweg aus dem Dunkel.

Unser Weg war noch lang, doch wir wussten, dass wir endlich das Leben führten, das wir selbst gewählt hatten – voller Stärke, Hoffnung und dem Versprechen einer friedlichen Zukunft.

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Hiermit bedanke ich mich bei all den Lesern und Support, den ich erhalten habe. Kraft, Zeit und Emotionen hat mir der Roman gekostet. Ich betone immer wieder, dass nach der Beendigung zwar eine Erleichterung überkommt, doch eine gewisse Trauer mit verbunden ist.

Ich hoffe, euch gefiel mein längeres Roman und konnte euch in den Bann ziehen!

Xoxo Hannah

Mila CortesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt