Kapitel 11. Rückkehr in den Sturm

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Die Luft war erfüllt von Rauch und Schreien, und das Dröhnen von Zaubern und Explosionen hallte über das Schlachtfeld. Hermine lag benommen auf dem kalten, zerklüfteten Boden, während sie versuchte, die Orientierung wiederzufinden. Ihr Kopf schmerzte, und für einen Moment konnte sie kaum atmen, so überwältigt war sie von der plötzlichen Rückkehr in diese düstere Realität.

Langsam richtete sie sich auf und blickte um sich - überall kämpften Zauberer und Hexen gegen dunkle Gestalten. Dumbledore hatte sie, in seinem letzten verzweifelten Versuch, sie voneinander zu trennen, wieder in ihre ursprüngliche Zeit zurückgeschickt. Der kalte, schneidende Wind und das Leuchten unzähliger Zauber erweckten in Hermine ein beängstigendes Bewusstsein: Dies war der Kampf, den sie in den Geschichtsbüchern gelesen hatte, der alles entscheiden würde - und sie war mittendrin.

In der Ferne sah sie zwei Gestalten, die sich gegenüberstanden. Tom und Dumbledore. Beide standen mit gezücktem Zauberstab, die Blicke voller Hass und Entschlossenheit. Dumbledore hatte die Augen zu schmalen Schlitzen verengt, und seine Stimme schnitt durch den Lärm des Schlachtfeldes.

„Du wirst diesen Kampf verlieren, Tom", rief Dumbledore. „Das Licht wird immer triumphieren."

Doch Tom blieb unbeirrt. Seine Stimme war ruhig, aber voller Zorn. „Das Licht, Albus? Dein Streben nach Macht hat mehr Dunkelheit in die Welt gebracht als ich je gekonnt hätte." Er hob seinen Zauberstab, bereit, alles zu riskieren.

Doch in diesem Moment fiel sein Blick auf eine Gestalt, die er längst verloren geglaubt hatte - Hermine. Als er sie erblickte, erlosch sein Zorn für einen kurzen Augenblick. Sein Gesichtsausdruck war eine Mischung aus ungläubigem Erstaunen und unendlichem Schmerz. Hermine spürte, wie ein stechendes Gefühl ihr Herz durchbohrte, als sie den Schock und die Trauer in seinen Augen sah.

„Hermine..." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Für einen Moment schien die Welt stillzustehen, und das Chaos um sie herum verschwamm.

Dumbledore drehte sich ebenfalls zu ihr um, und ein kühles, berechnendes Lächeln trat auf sein Gesicht. „So, du bist also zurückgekehrt", sagte er spöttisch. „Vielleicht ist dies die Gelegenheit, die Geschichte ein für alle Mal zu korrigieren."

Hermine spürte eine Welle von Zorn in sich aufsteigen. Sie wusste, dass Dumbledore sie nur als Mittel zum Zweck gesehen hatte, als Werkzeug, um Tom zu manipulieren und zu kontrollieren. Doch in den Jahren, die sie mit Tom verbracht hatte, hatte sie ihn in einer Weise kennengelernt, die Dumbledore nie verstehen würde. Tom hatte sich dem Licht zugewandt, hatte sich verändert - und das konnte Dumbledore nicht ertragen.

Mit einem Funken Entschlossenheit trat sie an Toms Seite. „Ich lasse dich nicht allein, Tom", sagte sie fest und hob ihren Zauberstab. „Wir kämpfen zusammen."

Tom sah sie an, und in seinen Augen blitzte ein Moment der Erleichterung auf, gefolgt von einem entschlossenen Nicken. Sie waren beide bereit, bis zum Äußersten zu gehen, um sich und die Welt vor Dumbledores skrupellosem Streben nach Macht zu schützen.

Dumbledores Gesicht verzog sich zu einer Maske des Zorns. „Ihr glaubt wirklich, dass ihr mich aufhalten könnt? Zwei Kinder, die die Welt noch nicht verstanden haben?" Er hob seinen Zauberstab, bereit, einen mächtigen Fluch zu wirken.

Doch Hermine und Tom waren bereits vorbereitet. Gemeinsam riefen sie einen mächtigen Schutzzauber herbei, dessen Strahl so hell war, dass er den gesamten Schauplatz erleuchtete. Der Zauber prallte auf Dumbledores Angriff, und die Energie zwischen den beiden Kräften explodierte in einem hellen Blitz.

Das Schlachtfeld verstummte für einen Moment, als das Licht die Dunkelheit durchschnitt. Hermine und Tom standen Seite an Seite, vereint in ihrem gemeinsamen Kampf gegen den Mann, der versucht hatte, alles zu zerstören, was ihnen wichtig war.

„Das ist das Ende, Dumbledore", sagte Tom mit einer ruhigen, aber entschlossenen Stimme. „Dein Streben nach Macht hat dich geblendet, und nun wirst du die Konsequenzen tragen."

Dumbledore, geschwächt und erschöpft, fiel auf die Knie und sah die beiden mit einem Blick an, der sowohl Verachtung als auch Erschöpfung zeigte. Er wusste, dass er verloren hatte, doch in seinen Augen glomm immer noch das arrogante Feuer desjenigen, der glaubte, im Recht zu sein.

„Ihr habt keine Ahnung, was ihr anrichtet", murmelte er, bevor sein Zauberstab ihm aus den Händen fiel.

Hermine und Tom sahen sich an, und für einen Moment schienen die Schrecken des Schlachtfeldes in den Hintergrund zu treten. Sie hatten es geschafft - gemeinsam hatten sie den Mann besiegt, der ihnen alles nehmen wollte.

„Das war für uns", flüsterte Hermine und nahm Toms Hand. „Und für die Zukunft, die wir uns selbst erschaffen werden."

Sicht von Tom Riddel

Als Hermine vor Toms Augen verschwand, gefangen in dem Bann, den Dumbledore über sie gewirkt hatte, erlebte er eine Art Schmerz, den er zuvor nie gekannt hatte. Die plötzliche Leere, die sie hinterließ, durchzog ihn wie ein eisiger Hauch, und mit jedem Tag, der verging, wurde die Hoffnung, sie je wiederzusehen, kleiner. Jahre verstrichen, doch sein Glaube, dass sie noch lebte, hielt ihn am Leben und gab ihm die Kraft, weiterzukämpfen – gegen Dumbledore und gegen die Schatten seiner eigenen Vergangenheit.

Während die Zeit verging, hatte Tom alles versucht, um herauszufinden, wo Dumbledore sie hingeschickt haben könnte. Er durchsuchte die Archive, wandte sich an dunkle wie lichte Magie, befragte Gelehrte und Magier aus allen Teilen der Welt – doch die Antwort blieb ihm verborgen. Selbst seine Träume boten ihm keine Erleichterung; sie waren erfüllt von Erinnerungen an sie, an ihre Wärme und an das Leben, das sie ihm geschenkt hatte.

Jahre später, als er und Dumbledore schließlich auf dem Schlachtfeld gegenüberstanden, war Tom von einem seltsamen, fast alles erdrückenden Gefühl der Erschöpfung erfüllt. Der Mann, der einst ein Symbol für Licht und Weisheit war, hatte sich als Verräter entpuppt, der seine Ziele auf Lügen und Manipulation aufgebaut hatte. Der Kampf schien sich endlos hinzuziehen, bis ein Lichtschein am Horizont ihn aus seinen Gedanken riss.

Inmitten des Kampfes sah er sie plötzlich – Hermine, die ihm längst verlorengegangen schien, stand da, wie eine Erscheinung aus seinen Träumen. Ihre Augen trafen die seinen, und für einen Augenblick vergaß er die Welt um sich herum. Ein Ausdruck ungläubiger Freude, gepaart mit Schock, trat in sein Gesicht, als er realisierte, dass sie tatsächlich vor ihm stand.

„Hermine…“ Sein Flüstern ging im Lärm der Schlacht unter, doch in seinem Herzen widerhallten die Worte wie ein Gebet, das endlich erhört wurde.

Er machte einen Schritt auf sie zu, sein Blick verlor sich in dem ihren, und seine Hand zitterte, als hätte er Angst, sie könnte erneut verschwinden, wenn er sie berührte. „Ich dachte… ich dachte, du wärst für immer fort.“

Hermines Gesicht spiegelte Erschöpfung wider, aber auch einen Funken Hoffnung, als sie ihm zulächelte. „Ich dachte das Gleiche, Tom,“ sagte sie leise. „Aber ich bin hier… ich bin zurück.“

Die Schlacht um sie herum schien für einen Moment nicht mehr zu existieren. Alles, was zählte, war, dass sie endlich wieder vereint waren – nach all den Jahren, nach all den Prüfungen und Entbehrungen.

Zwischen Dunkelheit und Licht eine liebe durch die Zeit Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt