Zwischen Dunkelheit und Licht eine liebe durch die Zeit

Kapitel 12. Familienbande und Enthüllungen

Hermine spürte, wie ihre Gedanken taumelten. All die Jahre in der Vergangenheit, die Kämpfe, die verborgenen Geheimnisse – und nun stand sie vor Harry, der mit einem so unerwarteten Tonfall sprach. Ihre Hände zitterten leicht, als sie den vertrauten, aber gereiften Ausdruck in Harrys Augen sah.

„Harry…“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. „All die Jahre… ich wusste nicht, was hier geschehen ist.“

Harry legte ihr eine Hand auf die Schulter, das ernste Gesicht plötzlich weicher. „Hermine, ich hätte nicht geglaubt, dass ich dich je wiedersehe. Als du verschwandst… niemand konnte sich erklären, was passiert war. Es gab so viele Fragen.“

Ein sanftes Lächeln erschien auf Toms Gesicht, als er sah, wie Harry und Hermine sich wiederfanden. Für einen Moment schien die Spannung des Schlachtfeldes zu verblassen. Dann brach Harry das Schweigen, ein schelmisches Funkeln in seinen Augen.

„Du wirst es nicht glauben, Hermine,“ begann er, „aber es stellt sich heraus, dass Tom und ich tatsächlich verwandt sind. Dumbledore hat uns unser ganzes Leben lang belogen. Er wusste die Wahrheit über unsere Familie und… über so viel mehr.“

Hermine sah zwischen Harry und Tom hin und her, unfähig, die Worte ganz zu begreifen. „Verwandt? Wie… wie ist das möglich?“

Tom nickte langsam, während Harry weiterredete: „Ja, wir stammen beide aus der Linie der Peverells. Es stellte sich heraus, dass Dumbledore das schon lange wusste, aber er hat alles getan, um diese Informationen zu verbergen, um seine Macht zu sichern. Er wollte die Kontrolle behalten, über die Relikte des Todes und… über uns.“

Hermines Augen weiteten sich, als sie die Schwere dieser Worte erkannte. Dumbledore, der einst als strahlendes Symbol der Weisheit und des Schutzes galt, hatte sie alle manipuliert, um seine eigenen Ziele zu erreichen. Alles, was sie je geglaubt hatte, schien zu zerfallen.

Harry fuhr fort, seine Stimme nun leiser, fast verschwörerisch. „Und es war nicht nur das. Snape… er war einer der wenigen, der Dumbledores wahres Gesicht erkannt hatte. Er hat seine eigenen Geheimnisse mitgenommen, aber er hat letztendlich auf der Seite des Lichts gekämpft. Und jetzt, nachdem alles ans Licht gekommen ist, wissen wir, dass der wahre Feind die ganze Zeit über direkt vor uns stand.“

Hermine schaute Tom an, und er erwiderte ihren Blick mit einer Mischung aus Schmerz und Entschlossenheit. „Es war nie die Dunkelheit allein, Hermine,“ sagte er leise. „Manchmal steckt die wahre Gefahr in der Maske des Guten.“

Ein Schweigen breitete sich aus, und dann sprach Hermine, ihre Stimme ruhig und fest: „Dann werden wir zusammen dafür sorgen, dass die Wahrheit ans Licht kommt – für all die Opfer, die für die Täuschungen eines einzigen Mannes gelitten haben.“

Harry nickte, und zum ersten Mal seit langer Zeit spürte Hermine, dass sie endlich auf der richtigen Seite der Geschichte standen – zusammen, vereint in ihrem Kampf für Gerechtigkeit und Wahrheit.

Das Schloss war erfüllt von Jubel und Freude, als Hermine, Harry und Tom durch die Hallen gingen. Nach all den Kämpfen, den Verlusten und der Dunkelheit war dieser Moment des Friedens und des Neuanfangs etwas, das sich keiner von ihnen je hatte vorstellen können. Als Hermine die vertrauten Gesichter sah – Ginny, Luna, sogar Professor McGonagall –, wurde sie von einer Welle an Umarmungen und herzlichen Worten überwältigt. Freunde, die sie lange vermisst hatte, begrüßten sie, und einige hatten Tränen der Freude in den Augen.

Abraxis und Astoria Malfoy traten ebenfalls heran und nickten ihr respektvoll zu. Die beiden waren älter geworden, gezeichnet von den Jahren, aber in ihren Augen war die tiefe Anerkennung für das, was Hermine und Tom gemeinsam erreicht hatten, deutlich zu erkennen. Inmitten der Feierlichkeiten fiel Hermine jedoch auf, dass Tom irgendwie unverändert schien – noch immer von derselben Jugendlichkeit und Stärke durchzogen, wie er es im Alter von 27 war. Ein Rätsel, das er selbst nicht ganz erklären konnte, doch in diesem Moment war das alles Nebensache.