Kapitel 6: Die Nacht der Möglichkeiten

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Nach ein paar Stunden hatte die Zahl der Gäste merklich abgenommen. Ophelia und Hayes waren in der Ecke der Tanzfläche geblieben, als die letzten Mitarbeiter die Feier verließen. Um sie herum war es ruhig geworden, nur das gelegentliche Echo eines verblassenden Liedes hallte noch in der Luft.

„Ich kann nicht glauben, dass wir immer noch hier sind", sagte Ophelia lachend und hielt sich an ihrem Glas fest, das mittlerweile leer war. Die Wirkung des Sekts hatte sich zu einem warmen, prickelnden Gefühl in ihrem Bauch entwickelt.

„Warum sollten wir gehen? Es ist schließlich eine großartige Nacht", antwortete Hayes und schenkte ihr ein schelmisches Lächeln. Seine Augen funkelten vor Lebensfreude, und sie konnte nicht anders, als ihm zuzustimmen.

„Du hast recht. Lass uns noch ein bisschen bleiben", erwiderte sie, während sie mit dem Finger an ihrem Glas spielte.

Sie hielten es nicht lange aus. Schließlich hatten sie die letzten Reste von Sekt und Cocktails in sich hineingeschüttet, und die Idee, den Abend vorzeitig zu beenden, fühlte sich einfach nicht richtig an. „Wir könnten auch woanders hingehen", schlug Hayes vor, und Ophelia spürte, wie sich ein aufregendes Kribbeln in ihr breitmachte.

„Wo sollen wir denn hingehen? Es ist schon spät", fragte sie herausfordernd und sah ihm in die Augen.

„Wie wäre es, wenn wir zu mir nach Hause gehen? Dort ist es gemütlich, und  ich habe auch eine Bar mit guten getränken", schlug Hayes vor, seine Stimme war verlockend und einladend.

Ophelia zögerte nur kurz. „Ja warum nicht."

Hayes grinste, und sie spürte, wie sich ihre Vorfreude auf das, was kommen würde, steigerte. Sie gingen zum Ausgang, wo Hayes seinen Fahrer anrief. Der schwarze Limousinenwagen stand bereit, und sie stiegen ein. Im Inneren war es dunkel und gemütlich, und Ophelia fühlte sich von der Intimität des Wagens umgeben.

Während der Fahrt saßen sie hinten und lehnten sich an die Polster. Hayes hatte seinen Arm um ihre Schultern gelegt, und Ophelia fühlte sich geborgen und gleichzeitig elektrisiert. Die Stadtlichter zogen an ihnen vorbei, während sie lachten und flüsterten, als ob sie sich in einer eigenen Welt befänden.

„Ich kann nicht glauben das ich grade wirklich mit meinem Boss, zu ihm nach Hause fahre", sagte Ophelia kichernd und sah ihn an.

„Das Leben ist voller Überraschungen, nicht wahr?", erwiderte Hayes, und seine Augen hatten einen intensiven Glanz. „Aber ich bin sehr froh, dass du jetzt mit mir kommst."

„Ich auch", gab sie zu, und ihre Herzen schlugen im gleichen Takt. Die Anspannung zwischen ihnen war fast greifbar, und sie fühlte, wie das Prickeln in der Luft sie näher zusammenbrachte.

Als sie schließlich in Hayes' Apartment ankamen, war es still. Der Fahrer half ihnen beim Aussteigen, und Hayes warf ihm einen schnellen Blick zu. „Danke, dass du uns nach Hause gebracht hast", sagte er, und der Fahrer nickte, bevor er wieder wegfuhr.

Hayes öffnete die Tür zu seinem Apartment und ließ Ophelia als Erste eintreten. Der Raum war elegant eingerichtet, und die großen Fenster boten einen atemberaubenden Blick auf New York. „Wow, dein Apartment ist wirklich wunderschön", bemerkte Ophelia, während sie sich umblickte.

„Danke. Ich habe versucht, es so gemütlich wie möglich zu gestalten", sagte er und trat hinter sie. „Ich hoffe, du fühlst dich hier wohl."

„Ich fühle mich fantastisch", antwortete sie und drehte sich zu ihm um. In diesem Moment war es, als würden die Wände um sie herum verschwinden.

Hayes kam näher, und sie spürte die Wärme seines Körpers. „Möchtest du etwas trinken? Ich habe eine gute Flasche Wein", schlug er vor und zeigte auf die Bar in der Ecke.

„Ja, bitte!", sagte sie, und ihre Stimme war unbewusst aufgeregt. Hayes holte die Flasche und zwei Gläser, während Ophelia sich auf die Couch setzte. Sie beobachtete ihn, während er den Wein in die Gläser einschenkte, und sie konnte nicht umhin, seine Präsenz zu bewundern. Er war so selbstbewusst, so dominant – und gleichzeitig zärtlich.

Als er zu ihr kam und die Gläser überreichte, war ihre Berührung flüchtig, aber intensiv. „Auf Uns", sagte er und hob sein Glas.

„Auf Uns", wiederholte Ophelia und stieß mit ihm an. Sie tranken einen Schluck, und der Wein war vollmundig und berauschend.

Die Stille im Raum war angenehm, und Ophelia ließ ihren Blick durch das Apartment wandern. Die Atmosphäre war angespannt und doch voller Möglichkeiten. Die Kombination aus Alkohol und der Nähe zu Hayes ließ ihr Herz schneller schlagen.

Plötzlich stellte sie fest, dass Hayes ihr nähergekommen war. Sie spürte die Hitze seines Körpers und die Intensität seiner Augen, die sie durchdrangen. „Weißt du, ich habe das Gefühl, dass wir eine Verbindung haben, die über das Professionelle hinausgeht", sagte er leise, seine Stimme tief und eindringlich.

Ophelia war überrascht von seiner Offenheit, aber gleichzeitig fühlte sie sich auch angezogen. „Ich fühle es auch", gestand sie, und das Geständnis kam wie ein Hauch aus ihrem Herzen.

Hayes trat noch näher und legte eine Hand auf ihre Wange. „Ich wollte schon immer wissen, wie es wäre, mit dir zu sein. Du bist so anders als die anderen", murmelte er und sein Blick war durchdringend.

Die Welt um sie herum schien sich aufzulösen, als er seine Hand sanft über ihr Gesicht strich. Ophelia fühlte sich in diesem Moment verwundbar, aber auch stark. „Ich habe das Gefühl, dass ich dir vertrauen kann", flüsterte sie, und die Anziehung zwischen ihnen war überwältigend.

Hayes beugte sich näher zu ihr, und ihr Herz raste. „Ophelia...", begann er, aber dann hielt er inne und sah sie an, als ob er sich vergewissern wollte, dass sie bereit war.

Sie nickte, und in einem Moment der Klarheit überbrückten sie den Abstand zwischen ihren Lippen. Der Kuss war zart und gleichzeitig feurig. Hayes' Lippen waren warm und fordernd, und Ophelia fühlte sich, als würde sie in einem Strudel aus Leidenschaft und Verlangen versinken.

Als sie sich voneinander lösten, war die Luft zwischen ihnen elektrisch geladen. Ophelia sah ihm in die Augen, und die Intensität des Moments ließ sie den Atem anhalten. „Wow", flüsterte sie, als sie die Wirkung des Kusses verarbeitete.

„Wow", sagte Hayes mit einem schüchternen Lächeln. „Ich wollte das schon lange tun."

Ophelia konnte nicht anders, als zurückzulächeln. Sie fühlte sich lebendig und bereit für das, was kommen würde.

„Lass uns diese Nacht einfach genießen?", schlug sie vor und spürte, wie das Verlangen zwischen ihnen erneut aufflammte.

„Das klingt nach einem hervorragenden Plan", erwiderte er, und das Funkeln in seinen Augen ließ ihr Herz schneller schlagen.

Hayes legte seinen Arm um sie und zog sie näher. Ophelia wusste, dass diese Nacht der Beginn von etwas Neuem und Aufregendem sein könnte. Sie waren zwei Seelen, die in dieser Nacht zueinander gefunden hatten, und die Möglichkeiten schienen endlos.

„Wir sollten das Auskosten", flüsterte Hayes, und mit einem weiteren, leidenschaftlichen Kuss begann die Nacht voller Emotionen und unvergesslicher Momente.

Verborgene LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt