Der Tag des Meetings war nun endlich da, und Ophelia fühlte sich, als würde ihr Herz aus ihrem Brustkorb springen. Die letzten Tage hatte sie alles gegeben, um sich perfekt drauf vorzubereiten. Heute sollte ihr Moment kommen, um zu zeigen, dass sie mehr als nur die Sekretärin war. Hayes hatte sie gefragt, ob sie bei dem Meeting an seiner Seite sitzen könnte, und sie hatte sofort zugesagt, obwohl ein Teil von ihr vor Nervosität zitterte.
Als sie am Morgen ins Büro kam, war die Luft geladen mit Anspannung. Hayes saß bereits an seinem Schreibtisch und wirkte konzentriert, seine grünen Augen blickten fokussiert auf den Laptop.
„Sind Sie bereit für heute?" fragte er, ohne den Blick von dem Bildschirm zu heben.
„Ja, ich hoffe es. Ich habe alle Unterlagen bereit", antwortete sie und versuchte, die Nervosität aus ihrer Stimme zu verbannen.
Hayes nickte, seine Miene blieb ernst. „Gut. Ich kann Ihre Unterstützung gut gebrauchen. Ich werde auf Sie zurückkommen, wenn ich etwas brauche."
Ophelia fühlte sich geschmeichelt und gleichzeitig nervös. Als sie dann den Konferenzraum betraten, nahm sie ihren Platz am Rand des Tisches ein. Die Stimmung war angespannt, jeder im Raum war auf die Präsentation fokussiert. Hayes sprach mit klarer und fester Stimme, und Ophelia bewunderte seine Fähigkeit, auch in solcher Anspannung ruhig zu bleiben.
Nach ein paar Minuten des Vortrags fühlte sie, wie ihre Gedanken abschweiften. Um mal kurz frische Luft zu schnappen, schlüpfte sie unauffällig aus dem Raum und ging in den Flur und lief ein wenig rum. Sie atmete ein paar Mal tief durch, um ihre Nervosität abzubauen, doch plötzlich wurde sie von einem fremden Mann angesprochen.
„Hey, du bist die neue Sekretärin von Hayes, oder?", fragte er und trat näher zu ihr. Sein Lächeln war aufdringlich.
„Ja, das bin ich. Ich muss aber jetzt zurück ins Meeting", erwiderte sie hastig und wollte an ihm vorbeigehen, da sie sich nicht so wohl fühlte.
Doch er blockierte ihren Weg plötzlich. „Warum denn so eilig? Lass uns doch einfach mal reden. Ich muss schon sagen du bist wirklich hübsch."
Ophelia spürte, wie sich die Angst in ihr aufbaute. „Ich möchte nicht mit Ihnen sprechen. Bitte lassen Sie mich vorbei", sagte sie und versuchte, ihre Stimme festzuhalten.
Er trat aber noch näher und packte sie am Arm. „Ach komm schon, was ist schon so schlimm daran?"
In diesem Moment überkam sie die panische Angst. „Hören Sie, ich will nicht, dass Sie mir zu nahekommen!" rief sie und versuchte, sich von ihm loszureißen.
Die Kälte, die sie in diesem Moment verspürte, war überwältigend. Sie drehte sich schnell um, Riess sich von ihm los und rannte, ohne darüber nachzudenken, direkt zum Konferenzraum. Sie öffnete die Tür und stürmte hinein, während die Blicke der ganzen Anwesenden sich auf sie richtete.
„Hayes!", rief sie verzweifelt, und die Tränen strömten über ihr Gesicht. Die Verwirrung und Besorgnis in seinen Augen waren sofort sichtbar.
„Was ist passiert?", fragte er besorgt, sprang auf und ging schnell zu ihr, seine Hände sanft an ihren Schultern haltend. „Was ist los?"
Ophelia konnte kaum sprechen. Die Worte schienen in ihrem Hals festzustecken. „Da war ein Mann... er hat mich belästigt!"
Die Wut in Hayes' Augen war nicht zu übersehen. „Wo ist er? Ist er dir gefolgt?"
„Ich weiß nicht! Ich bin einfach weggerannt", schniefte sie und fühlte sich gleichzeitig verletzlich und beschützt.
Hayes nickte, und sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Bleib hier", sagte er, und ohne einen Moment zu zögern, ging er zur Tür, um nach dem Mann zu sehen.
Ophelia fühlte sich in seiner Abwesenheit klein und verletzlich. Die Tränen flossen weiterhin, und sie versuchte, sich zu beruhigen. Aber in ihrem Herzen war die Angst noch präsent.
Als Hayes zurückkam, war sein Blick wie Feuer. „Er ist verschwunden", erklärte er, aber seine Stimme war fest und eindringlich. „Aber ich werde sicherstellen, dass so etwas nicht unbeantwortet bleibt."
Ophelia konnte kaum glauben, was passiert war. „Ich wollte einfach nur helfen und gut arbeiten, und jetzt...", brach sie in Tränen aus.
Hayes trat näher, und mit einem eindringlichen Blick forderte er sie auf, ihm zu folgen. „Komm, lass uns in mein Büro gehen. Es ist besser, wenn wir hier weg sind."
Er führte sie weg von der Konferenz und stattdessen in sein Büro, und als die Tür ins Schloss fiel, fühlte sie sich für einen Moment sicher. Hayes wandte sich ihr zu, seine Augen voller Besorgnis und Intensität.
„Es tut mir leid, dass du das erleben musstest", sagte er leise und hielt ihre Hände. „Niemand sollte in dieser Situation sein müssen."
Ophelia sah in seine Augen, und die Wärme seiner Berührung half, die Angst zu lindern, auch wenn sie noch immer zitterte. „Es war so beängstigend. Ich hatte das Gefühl, ich könnte nicht entkommen."
„Du bist stark, Ophelia. Du hast dich gewehrt. Das ist wichtig", antwortete er, während er seine Hände um ihre Schultern legte und sie sanft anblickte.
Die Emotionen, die in ihr hochkamen, waren überwältigend. Sie fühlte sich nicht nur von ihm beschützt, sondern auch verbunden. In diesem Moment war sie mehr als nur Chef und Sekretärin.
„Danke, dass Sie mir geholfen haben", flüsterte sie, während die Tränen weiterhin über ihre Wangen liefen.
Hayes' Blick wurde sanft, als er sie ernst ansah. „Ich werde immer für dich da sein. Wenn du jemals das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, sag es mir. Wir werden das gemeinsam durchstehen." Sagt er und nimmt seine Hände von ihrer Schulter und legt sie auf ihre Wange, um mit seinen Daumen die Tränen weg zu wischen.
Ophelia nickte, und während sie sich in seinen Augen verlor, spürte sie, wie sich zwischen ihnen etwas veränderte. Die Fassade, die er oft um sich trug, schien zu bröckeln, und sie sah einen Mann, der sich um sie sorgte.
Die Zeit verging, während sie beide versuchten, die aufkommenden Emotionen zu verarbeiten. Schließlich brach Hayes das Schweigen. „Ich werde dafür sorgen, dass wir etwas gegen solche Vorfälle unternehmen. Du sollst dich hier sicher fühlen."
„Das wäre wichtig. Ich... ich möchte nicht, dass so etwas noch einmal passiert", murmelte sie, während sie sich in seinen Blick verlor.
„Ich kann mir nicht vorstellen, was du durchgemacht hast, aber du bist nicht allein", sagte er eindringlich. „Ich werde dafür kämpfen, dass es dir gut geht."
Diese Worte hinterließen einen tiefen Eindruck bei Ophelia. Sie wusste, dass sie in diesem Moment mehr über ihn erfahren hatte, als sie je gedacht hätte. Hayes war nicht nur der kalte CEO, den sie am Anfang kennengelernt hatte. In dieser Verletzlichkeit sah sie eine neue Seite an ihm, eine, die sie näher zusammenbrachte.
In der Stille seines Büros, umgeben von den Schatten ihrer Ängste, fühlte Ophelia, wie sich ihre Beziehung veränderte. Vielleicht war dies der Beginn von etwas, das über die Grenzen ihrer beruflichen Beziehung hinausging. Und während sie so dastehen, mit einem Gefühl von Schutz und Verbundenheit, wusste sie, dass sie stärker waren, als sie je für möglich gehalten hätten.
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Verborgene Liebe
Romansa„Verborgene Liebe" erzählt die Geschichte von Ophelia, einer schüchternen Sekretärin, die in der glitzernden Welt eines erfolgreichen CEOs, namens Hayes, arbeitet. Trotz seiner arroganten Fassade entwickelt sich zwischen den beiden eine unerwartete...