Ein Plan geht schief

467 37 0
                                    

Yelva

Nach dem kleinen Ausrutscher von meiner Seite her, besuchte ich wieder die Zuflucht. Festus war sehr zufrieden mit mir. Ja er entschuldigte sich sogar für sein miesepetriges Verhalten und schenkte mir den Ring des Nachtwebers. Ein Zauberring, der meine Magie- und Schleichkünste verbessert.

Danach ging ich zu Astrid, welche mir das passende Gift für den letzten Teil unseres Plans gab. Nun befinde ich mich im Laden, Glänzende Gewänder, in Einsamkeit, um passende Kleidung zu besorgen. Die Verkäuferin ist echt schlecht drauf und ich habe wirklich Lust ihr den Hals umzudrehen. Aber ich habe wichtigeres zu tun. Neu eingekleidet, ein Kleid in den Farben Grün und Blau, mit einem Miedergürtel, mache ich mich auf den Weg hoch zum Schloss. Ich trage den Ring von Festus, eine goldige Halskette und ein Diadem. Der Eingang wird von einem Soldat bewacht, ich zeige ihm den Passagierschein.

„Sie sind der Feinschmecker, tut mir leid, wir hatten ja keine Ahnung wie sie aussehen würden. Nun gehen sie nur hinein, direkt in die Küche. Die Köchin erwartet sie bereits ungeduldig."

Ich lächle und gehe an ihm vorbei, um Schloss Elend zu betreten. Die Köchin, eine Frau Mitte Vierzig, steht bereits am Feuer, über dem ein Topf hängt. Doch bevor ich anfangen kann das Festmahl vorzubereiten, muss ich eine dämliche Kochmütze anziehen. Ich tue es widerwillig. Oh man wie bescheuert muss ich aussehen. Da Gianna, die Köchin, schon ganz ungeduldig ist, machen wir uns ans Werk. Gewünscht ist das bekannteste Rezept des Feinschmeckers, ein Eintopf mit dem wohlklingenden Namen, Potage le Magnifique. Gianna hat die Brühe bereits zubereitet und gibt auf meinen Befehl weitere Zutaten hinzu. Als erstes kommen Möhren, dann, weil ich die geschwätzige Köchin etwas aus der Ruhe bringen will, Vampirstaub. Die dritte Zutat ist Nirnwurz, dann gewürfeltes Horkerfleisch und zuletzt noch etwas von dem Gift, welches ich als geheime Gewürzmischung ausgebe. Kaum sind alle Zutaten drin, führt Gianna mich auch schon hoch zu den Gästen, die mich unbedingt kennenlernen wollen.

Wir kommen im Speisesaal an, ich bin erstaunt, dass so wenige Leute anwesend sind. Am Tischkopf sitzt der Kaiser Titus Mede II. Sonst sind noch drei weitere Personen und zwei Wachen vertreten. So wenig Wachen? Etwas stimmt hier nicht. Aber ich habe keine Zeit mehr um jetzt noch etwas unternehmen zu können. Der Kaiser löffelt bereits den Eintopf in sich hinein. Und ist begeistert. Als sein Kopf in den Teller kracht, verlasse ich den Speisesaal durch die einzige Tür im Raum. Ich komme auf eine Brücke und renne zum Turm. Doch bevor ich ihn erreiche, kommen mir Wachen entgegen. Ich halte inne. Drei Männer stehen mir im Weg. Dann erkenne ich Kommandant Maro er steht im Turm und blickt von oben auf mich hinab.

„Das war der nervigste Köder, den ich je gesehen habe. Ein Glück das er tot ist. Getötet durch euch. Ihr habt ein Attentat auf den Kaiser geplant und es wäre euch auch geglückt. Doch der Mann den ihr getötet habt war nicht der Kaiser."

„Woher wusstet ihr von unserem Plan? Wer hat es euch erzählt?"

„Ein Mitglied eurer Familie. Wir gingen einen Handel ein. Ich würde euch bekommen, die Mörderin meines Sohnes, und dafür würde ich die Bruderschaft verschonen. Doch nun habe ich euch und die Zuflucht wird in dem Moment von Soldaten zerstört. Tötet sie! Und lasst nichts von ihr übrig, das man begraben könnte."

Ich sehe wie er davon geht. Ein Moment stehe ich einfach nur da. Ich bin verraten worden. Verraten von der eigenen Familie.

Die Wachen greifen mich an. Ich verwende den Drachenschrei Feuer und mit ein paar weiteren Hieben liegen sie am Boden. Nun darf ich keine Zeit verlieren. Zwar hat mich jemand verraten, doch das muss nicht heissen, dass die ganze Familie schuld daran ist. Ich schleiche um die Häuser, husche über die Strasse, bis ich das Versteck erreiche, in dem ich meine Kleider platziert habe. Schnell schlüpfe ich aus dem Kleid und ziehe meine Schattenrüstung an. Dann renne ich los. Vor den Toren von Einsamkeit warten Schattenmähne und Anubis. Ich steige auf. Ich nehme den schnellsten Weg zurück. Mein Hund und das Pferd lasse ich im Wald zurück und gehe zu Fuss die letzten Meter.

Liebe, Drachen, heisse Typen und IchWo Geschichten leben. Entdecke jetzt