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Ich wurde aus dem Schlaf geschreckt, von hektischen Bewegungen. Basti zappelte aus meinen Armen und drückte sich von mir weg.

Seine Haare waren vom Schlaf noch völlig zerzaust und sein Atem war etwas schneller.

Sofort hieb ich meine Hände hoch und rutschte etwas von ihm weg. "Woah, woah, woah. Schon okay, ich bins nur. Alles gut, alles gut. Ich bins."

"I-ich..." Stotterte er und schluckte stark, bevor er ausatmete und sich durch die Haare ging. "Kevin..."

"Schlecht geträumt?" Fragte ich sanft und ließ meine Hände langsam wieder runter.

Basti nickte, er rieb sich durchs Gesicht und sah sich dann um. Es war so ungewohnt in seiner Wohnung aufzuwachen und nicht in meiner.

Mein Magen drehte sich um, als ich an Gestern dachte. Ich würde es niemals vergessen können...

"Wie... wie gehts dir so?" Ich blickte ihn vorsichtig an, meine Augen blieben an seiner Wange hängen, an dem großen Pflaster welches den Schnitt verdeckte.

Basti spürte wohl meinen Blick, er packte sich an die Wange und blickte zur Seite. "Weiß nicht..." Murmelte er leise, kurz biss er seine Zähne zusammen.

"Geht mir genau so..." Antwortete ich mit einem schwachen Nicken und starrte runter auf meine Hände.

Was Alex gestern gemacht hatte... Was er vorhatte... wie er letztendlich auch noch gestorben ist...

Ich war gleichzeitig extrem verstört und erleichtert. Nie hätte ich jemandem den Tod gewünscht. Aber nach gestern... Ich trauerte diesem Monster auf gar keinen Fall hinterher.

Die Stille die folgte war erdrückend, wir beide hatten so viel, was uns gerade durch den Kopf ging und keiner konnte es in Worte fassen.

Basti schien sich langsam von dem Alptraum zu erholen, er atmete kontrolliert, etwas was er bei der Therapie gelernt hatte. Atemübungen.

"Basti!" Platze es plötzlich aus mir heraus, ich schluckte stark und wand den Blick ab. "Was Alex gestern- was er getan hat... dir- dir angetan hat. Es tut mir leid."

Als ich aus dem Augenwinkel zurück zu ihm sah, kaute er auf seiner Lippe rum. "Willst du... reden? Oder Ruhe haben? Irgendwas?"

Er zuckte mit den Schultern, seine Hände verkrampften mehr Mals in die Bettdecke. "Er ist tot." Murmelte Basti dann nach ein paar Sekunden umd blickte zu mir.

Seine Augen waren von den letzten Tagen, vorallem von gestern Abend, rot unterlaufen und müde. Jetzt gerade wirkten sie so leer...

"Alex ist tot. Nie wieder... Ich muss nie wieder Angst vor ihm haben." Tränen sammelten sich in seine Augen.

"Aber warum... Warum hab ich trotzdem noch so viel Angst?! Ich will dass es aufhört. Es soll aufhören!" Weinte er leise und versteckte sein Gesicht in seinen Händen.

"Ich will endlich wieder normal leben! Ich will wieder Streamen, mich wieder mit Freunden treffen... Warum? Warum kann ich das nicht?"

Seufzend rückte ich näher und zog ihn in meine Arme. "Du brauchst nur etwas Zeit, es wird schon wieder. Alles wird gut, Basti."

Die Sonne schien durch das Fenster genau auf uns drauf, ich konnte die Wärme auf meiner Haut spüren. So hoch wie sie stand, hatten wir bereits nach Mittag.

"Alles wird gut." Flüsterte ich erneut und strich ihm beruhigend über den Rücken. Wir beide zuckten zusammen, als etwas im Raum aufleuchtete.

Ich blickte rüber zum Boden, wo meine dreckigen Klamotten von gestern drin waren. Dazwischen lag noch mein Handy.

The fallen King || BastiPlatte Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt