Kapitel 2

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                            Baku, Azerbaycan

                           𝐒𝐞𝐯𝐝𝐚 𝐍𝐨𝐯𝐫𝐮𝐳𝐨𝐯𝐚

Vorsichtig lege ich das Kopftuch auf meine Haare,und überquere das Tor. Ich war das letzte Mal vor einem Jahr hier. Jedes Jahr fahre ich an ihrem Todestag hierhin um sie zu sehen. Es ist wieder der fünfte Juni. Mein Geburtstag. „Es ist mein sechzehnter Geburtstag ohne dich Baçim." flüstere ich als ich vor ihrem Grab stehen bleibe.

An ihrem Grab stehen frische rote Rosen,die wieder mal nicht von mir sind. In den letzten Jahren finde ich immer mehr rote Rosen an ihrem Grab,wenn ich sie an ihrem Todestag besuche. Sie riechen immer so frisch. Ich konnte nie herausfinden von wem sie sind. Ich hab paar mal darüber nachgedacht ob sie von  𝑰𝒉𝒎 sind.

Nein Sevda. Das kann nicht sein. Er ist verschwunden. Er ist weg seit sechzehn Jahren ,und ich denke immer noch an ihn.

„Dunya, ich hab es geschafft" flüstere ich. Meine Stimme bricht nachdem ich ihren Namen ausspreche. Ich habe ihren Namen außerhalb des Grabes nie ausgesprochen,weil ich weiß das mir Tränen in die Augen kommen werden.„Ich hab deinen Traum in Erfüllung gehen lassen." sage ich mit Freudentränen. Dunya hatte immer davon geschwärmt ein Café zu eröffnen mit Pflanzen und Büchern. Aber besonders soll es unsere Kultur repräsentieren. Alte Bilder von Azerbaycan,Gebäck, Getränke,Essen einfach Sachen die wir hier brauchen. Die Sachen die wir verlassen mussten ,als wir nach Essen gezogen sind. Unsere Heimat. Ich denke über die Zeit nach wo ich angefangen habe alles zu planen und zu gestalten. Wie schwierig es war... „Dunya eğer sen yaşasaydin belkem her şey yaxçi olardi." flüstere ich. Ja, vielleicht wäre auch alles besser gewesen wäre sie am Leben.

Ich hab meine große Schwester gebraucht. Aber sie war weg. Sie ist tot. Ich kann die Schreie meine Eltern bis heute noch hören ,und jetzt? Ich gucke zu ihrem Grab „Dunya Novruzova 04.04.1990-05.06.2008". Als ich mein Kopf nach rechts drehe sehe ich Sie. Das Grab meiner Eltern. Gül Novruzova und Abdul Novruzovs. Ich hab niemanden mehr.

Nichtmal ER ist geblieben. Er ist direkt nach dem Tod von Arian und Dunya verschwunden. Ob er nach lebt? Ob er sich noch an mich erinnern kann? Kurz bevor ich mich entscheide zu gehen bete ich noch. „Amin" flüstere ich, als ich mein Gebet beende. Ein rascheln ertönt von hinten. Ich drehe mich langsam um aber da ist niemand. Mh vielleicht war es nur ein Tier. Ich drehe mich ein letztes Mal um und lächeln das Grab meiner Schwester an,bevor ich es vergesse lege ich die Blumen auf ihr Grab und auf das Grab meiner Eltern. Langsam mach ich mich auf den Weg zum Hotel.

Als ich am Parkplatz angekommen bin und in mein Auto einsteige mach ist zuerst meine Playlist an,damit ich auf andere Gedanken komme. Und so wie das Schicksal es wollte ging 𝑮Ü𝑳Ü𝑴𝑺𝑬 𝒗𝒐𝒏 𝑻𝒐𝒚𝒈𝒂𝒓 𝒊ş𝒊𝒌𝒍𝒊  an.

𝑫𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑨𝒖𝒈𝒆𝒏 𝒔𝒊𝒏𝒅 𝒔𝒐 𝒔𝒄𝒉ö𝒏 𝒘𝒊𝒆 𝒅𝒊𝒆𝒔𝒆 𝑴𝒆𝒍𝒐𝒅𝒊𝒆 𝑺𝒆𝒗𝒅𝒂𝒎

Ich schließe meine Augen und entspanne mich. Nach all den Jahren liebe ich ihn immer noch wie am ersten Tag. Wie? Wie konnte er mich so einfach verlassen? Wir waren doch ein Herz und eine Seele. 𝑼𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆 𝑺𝒆𝒆𝒍𝒆𝒏 𝒘𝒂𝒓𝒆𝒏 𝒗𝒆𝒓𝒃𝒖𝒏𝒅𝒆𝒏. Ein letztes Mal. Ein letztes Mal ihn sehen würde alle meine Wunden entweder aufreißen oder heilen. Ob er noch an mich denkt? Ob er an mich denkt wenn er diese Melodie hört? Ich erinner mich noch an seine strahlenden honigbraunen Augen. Sie strahlten immer so schön, als er mich ansah. Wo bist du Alban?

                                      𝐀𝐥𝐛𝐚𝐧 𝐆𝐚𝐬𝐡𝐢

Wie jedes Jahr steht sie wieder vor Dunyas Grab. Sie fragt sich jedesmal wer die Blumen an ihr Grab legt,dabei bin ich es. Arian hat mir damals erzählt das Dunyas Lieblingsblumen rote Rosen sind. Aber Sevdas Lieblingsblumen waren immer Pfingstrosen und Lilien.

Sie redet über das Café was sie eröffnet hatte. Ihre Augen strahlen als sie realisiert das sie Dunyas Traum erfüllt hatte. Dunya wäre stolz auf sie. Sie denkt nach. Sie ist wieder in Gedanken versunken.

Ob sie einen Gedanken an mich verschwendet? Bestimmt weiß sie nicht mal mehr wer ich bin. Ich hab sie verlassen ,als sie mich am meisten gebraucht hat. Und jetzt? Jetzt steh ich hier und beobachte sie ,weil ich mich nicht traue in ihre Augen zu sehen.

Während ich wie hypnotisiert sie anschaue merk ich garnicht,das ein Schmetterling es sich auf meiner Nase bequem gemacht hat. Als ich versuche sie von meiner Nase wegzubekommen falle ich fast hin,weshalb ich mich am Gebüsch festhalte. Verdammt! Sie hätte mich fast gesehen. Sie hatte sich umgedreht ,aber mich nicht entdeckt. Ob sie mich erkennen würde nach sechzehn Jahren? Bevor sie sich aber auf den Weg macht wegzugehen betet sie schnell und legt die Rosen auf die Gräber. Während sie betet bete ich auch. Nach dem ich fertig bin ist sie es auch und sie macht sich auf den Weg ins Hotel.

Wir sind im gleichen Hotel und sie hat mich immer noch nicht bemerkt. Ich laufe langsam und unauffällig auch zum Parkplatz wie sie. Als sie sich in ihr Mercedes setzt merk ich ,wie sie etwas am Handy macht.

Sie hat 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆 Melodie angemacht. Ich kann es hören, weil ihr Fenster offen ist.

„ 𝐀𝐥𝐛𝐚𝐧?" 𝐈𝐜𝐡 𝐠𝐮𝐜𝐤𝐞 𝐢𝐧 𝐢𝐡𝐫𝐞 𝐰𝐮𝐧𝐝𝐞𝐫𝐬𝐜𝐡ö𝐧𝐞 𝐀𝐮𝐠𝐞𝐧,𝐝𝐢𝐞 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐧𝐬𝐭𝐫𝐚𝐡𝐥𝐞𝐧. „𝐖𝐞𝐢ß𝐭 𝐝𝐮 𝐰𝐨𝐫𝐚𝐧 𝐝𝐮 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐞𝐫𝐢𝐧𝐧𝐞𝐫𝐬𝐭?" 𝐟𝐫𝐚𝐠𝐭 𝐬𝐢𝐞 𝐦𝐢𝐜𝐡 𝐦𝐢𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐞𝐦 𝐮𝐧𝐛𝐞𝐳𝐚𝐡𝐥𝐛𝐚𝐫𝐞𝐧 𝐋ä𝐜𝐡𝐞𝐥𝐧. „𝐍ö 𝐚𝐧 𝐰𝐚𝐬 𝐝𝐞𝐧𝐧?" 𝐟𝐫𝐚𝐠 𝐢𝐜𝐡 𝐚𝐦ü𝐬𝐢𝐞𝐫𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐢𝐧𝐭𝐞𝐫𝐞𝐬𝐬𝐢𝐞𝐫𝐭 𝐳𝐮𝐫ü𝐜𝐤. „𝐀𝐧 𝐝𝐚𝐬 𝐏𝐚𝐫𝐚𝐝𝐢𝐞𝐬,𝐰𝐞𝐢𝐥 𝐝𝐮 𝐯𝐨𝐥𝐥𝐞𝐫 𝐅𝐫𝐢𝐞𝐝𝐞𝐧 𝐛𝐢𝐬𝐭"

𝗔𝗹𝗹𝗲𝘀 𝘄𝗶𝗿𝗱 𝘇𝘂𝗿 𝗘𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴, 𝗮𝗯𝗲𝗿 𝗶𝗰𝗵 𝘄𝗶𝗹𝗹 𝗻𝗶𝗰𝗵𝘁 𝗱𝗮𝘀 𝗦𝗲𝘃𝗱𝗮 𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗘𝗿𝗶𝗻𝗻𝗲𝗿𝘂𝗻𝗴 𝘄𝗶𝗿𝗱.

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Gurlsssss während ihr alle in der Schule um euer Leben kämpft chill ich zuhause mein Leben 😚✌️✌️
Heute sogar über 900 Wörter bin gut gelaunt 🤭

 𝐖𝐞𝐧𝐧 𝐝𝐢𝐞 𝐒𝐞𝐞𝐥𝐞𝐧 𝐯𝐞𝐫𝐛𝐮𝐧𝐝𝐞𝐧 𝐬𝐢𝐧𝐝Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt