Blossom PoV
Damean steht wie versteinert da, und die Luft um mich herum fühlt sich plötzlich kälter an als zuvor. „Ich schwöre, ich habe nichts gesehen, geschweige denn gehört", rufe ich panisch in der Hoffnung, dass sie mir glauben und mich gehen lassen, als wäre nie etwas passiert. „Scheiße, Damean, was tun wir jetzt mit ihr?" fragt der Unbekannte, dessen Namen ich nicht kenne. Ich habe ihn zum ersten Mal in der Mensa gesehen, als ich die anderen Jungs sah. Damean flüstert etwas zu Luca, der kurz zu mir blickt, ihm zu nickt und dann ins Innere der Hütte verschwindet.
Damean nähert sich mir mit bedrohlichen Schritten, bleibt vor mir stehen und schaut herab auf mich. Ich wollte gerade aufstehen, als ich plötzlich an meinen Haaren nach oben gezerrt werde. „Verdammtes Mist, bitte! Ich werde nichts weiter sagen, ich habe nichts gehört, nichts gesehen!", stammele ich voller Schmerzen und versuche, meinen Atem zu kontrollieren. Mit seiner rechten Hand hält er meine Haare fest in seiner Faust, während seine linke Hand zu meinem Kiefer wandert und seine Finger dort fest vergräbt. Er dreht meinen Kopf in seine Richtung, und mir bleibt der Atem weg.
Ich hatte bereits aus der Ferne gesehen, dass er sehr attraktiv ist, aber aus der Nähe wirkt er sogar noch heißer. Seine braunen Haare hat er unter einer Cap versteckt, einige Strähnen fallen jedoch locker ins Gesicht. Er hat volle, rote Lippen, die bestimmt weich sind. Was denke ich da nur? Er hat mich in seiner Gewalt; er könnte mir mit einem einzigen Handgriff das Genick brechen, und ich denke an seine Lippen... Ich blicke ihm in die Augen. Wow, ich habe noch nie eine Person mit so wunderschön blauen Augen gesehen – ozeanblau, sie spiegeln das Meer wider.
Plötzlich werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Er zieht mich mit einem Ruck zu sich und antwortet mit einer dominanten Stimme: „Was du gesehen oder gehört hast, interessiert mich nicht, Baby. Du hast ein größeres Problem als das, was du in der Hütte gesehen hast." Seine Stimme fließt wie Lava über mich hinweg.
Ich bekomme Gänsehaut; seine Stimme geht direkt zwischen meine Beine und verursacht ein Kribbeln in meinem Bauch. Er riecht nach Zimt, Leder und Holz, untermalt mit einem Hauch von Minze. Er lässt mich los, und ich verliere das Gleichgewicht, falle erneut zu Boden. „Lauf, Cherry, die Jagd ist eröffnet!", ruft Luca plötzlich hinter mir. Ich richte mich auf und laufe so schnell ich kann, trotz der Schmerzen. Hinter mir höre ich Gelächter; sie lachen über mich. Ich hätte auf die Mädchen hören und einen Bogen um Damean und seine Crew machen sollen – jetzt bin ich ihre Zielscheibe.
In meinem Zimmer angekommen, humpel ich ins Bad und drehe das Wasser auf, um meinen Fuß zu kühlen. Ich schäle mich aus meinen Klamotten und steige in die Dusche. Ich lasse alles noch einmal in meinem Kopf Revue passieren. Was haben sie vor? Werden sie mir wehtun? Körperlich oder seelisch? Ich schleife mich zurück ins Bett und versuche, die Augen zu schließen, aber es gelingt mir nicht. Was haben sie in der Hütte getan? Haben sie jemanden getötet, gefoltert oder Schlimmeres?
Durch all diese Gedanken drifte ich langsam ins Land der Träume. Am nächsten Morgen wache ich um 10:00 Uhr auf; der Unterricht beginnt um 11:30 Uhr. Ich mache mich fertig und entscheide mich, heute ein wenig Make-up aufzutragen. Ich gehe zu meinem Kleiderschrank und überlege, was ich anziehen soll: Rock oder doch Jeans? Schließlich nehme ich den grauen Rock aus der Schublade, dazu passende Kniestrümpfe, einen schwarzen Rollkragenpullover und flache Schuhe.
Gerade möchte ich mein Zimmer verlassen, als es plötzlich an meiner Tür hämmert. „Bist du da? Ich muss mit dir reden!", höre ich die Stimme von Narzissa. Ich öffne ihr die Tür und blicke sie verwirrt an. Sie stürmt an mir vorbei und läuft in meinem Zimmer auf und ab. „Was ist los?", frage ich sie und habe ein unangenehmes Gefühl. „Damean hat beim Frühstück bekannt gegeben, dass die Jagd eröffnet ist. Du bist die neue Beute für sie", sagt sie schockiert und fährt sich durch die Haare. Ich gehe auf sie zu und bleibe vor ihr stehen. „Was soll mir schon passieren?", erwidere ich, „außer dass die Jungs vor Gewalt nicht zurückschrecken." „Sie werden dich auf jede Ebene brechen", flüstert sie, als könnte uns jemand hören. „Okay, ich lasse mich von ihnen nicht klein kriegen", antworte ich bestimmt. Damean und die Jungs werden sehen, was sie von mir zu erwarten haben.
Wir gehen in die Mensa, und alle Schüler um uns herum schauen uns an; die abfälligen Blicke richten sich vor allem an mich. Als wir die Mensa erreichen, entdecke ich Cassiea und ihre Mädels an der Doppeltür. Oh nein, bitte nicht jetzt... „Ah, wenn das nicht die Schlampe ist, die versucht hat, sich an meinem Freund heranzumachen", zischt die Blondine und kommt mit schnellen Schritten auf mich zu. „Von was redest du bitte?", frage ich verwirrt. „Du hast schon richtig gehört, Bitch. Damean hat es uns allen erzählt", kommt es scharf von ihr, während sie mich leicht nach hinten schubst. Okay, Ruhe bewahren. „Ich will von deinem Kerl nichts. Ich weiß zwar nicht, was er erzählt hat, aber das entspricht nicht der Wahrheit", antworte ich nun aggressiver und mache einen Schritt auf sie zu. Sie blickt mich zickig an, dreht sich auf dem Absatz um und wirft ihr Haar über die Schulter, sodass ich es ins Gesicht bekomme. Ich balle die Hände zu Fäusten und versuche, ihr nicht ins Gesicht zu schlagen.
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Die Hoffung der Liebe
Fiksi RemajaDamean Russo: der beliebster Junge der Schule Er kennt keine Gefühle, sein Herz ist verschlossen und kalt. tätowiert Blossom van Night : schüchternes Mädchen, hat keine Interesse an Jungs, liebt ihre roten Haaren