Mist! Die Busse fuhren anders. Das hieß, ich musste noch eine halbe Stunde warten, bis der nächste kommen würde. Ich schaute mich um und beobachtete die vorübergehenden Leute. Schon komisch, dass diese Menschheit irgendwann nicht mehr existieren sollte. Diese Vorstellung war absurd.
Eine Frau mit Kinderwagen war grade dabei über die Straße zu gehen, wo ihr Kind plötzlich aus dem Wagen fiel. Das Baby schreite schrecklich und die Frau wurde völlig rot im Gesicht. Sie hob das Baby wieder auf, setzte es in den Kinderwagen und schnallte es diesmal an. Alle vorbeigehenden Leute starrten sie an. Wie gemein.
Mein blick fiel weiter über den Platz. Vor mir standen vier Jungs in meinem alter und lachten herrlich über die Frau mit dem Baby. Etwas weiter hinten standen zwei Mädchen und spielten mit ihrem Puppenwagen, die Frau daneben – sie schien die Mutter zu sein- telefonierte. Ich zog meinen IPod aus meiner Tasche und schaltete ihn an. Auf play gedrückt, erschien auch schon eins meiner Lieblingslieder- perfekt.
Ich lauschte der rhythmischen Tonfolge des Liedes und versuchte, die Musik in mich ein zu atmen. Es gab nichts Schöneres als ruhe und Musik. Der Text tiefgründig, dennoch gut zu verstehen, die Tonlage mal hoch, mal tief und der Beat einfach nur fantastisch. So machte das warten auf den Bus, der elend lange brauchte, sogar noch etwas Spaß.Wie langweilig es war, auf den Bus zu warten. Die vielen Menschen dort machten mich sehr nervös.
Mir war warm. Zu warm. Bestimmt hatte ich schon riesige Schweißflecken unter meinen Armen, dachte ich. In ein paar Minuten würde der Bus kommen. Plötzlich tippte mich jemand von hinten an.
„Hey Kate!", es war Kathy Fridgerald, eine Freundin aus der Parallelklasse.
„Hey", ich versuchte nicht zu lachen. Sie trug ein lila gelbliches Rüschenkleid. Wieso in aller Welt hatte sie so etwas an? Und das in der Öffentlichkeit?
„Ich komm grade von meiner Generalprobe für das Theater stück über Dornröschen", lachte sie weil sie wahrscheinlich meinen geschockten Blick signalisiert hatte .„Achso!", lachte ich, „Ich habe mich schon gewundert, was du daträgst!"
„Ja, mir selbst ist das hier auch ein wenig peinlich, ehrlich gesagt", kicherte sie.
„Wo warst du ? Oder wo geht es hin?"„Nach hause, war mit Mandy ein bisschen bummeln", antwortete ich.
„Cool. Und? Bist du fündig geworden?", erkundigte sie sich.
„Ja , einen Bikini und eine Tasche, brauchte ich sowieso neu", lächelte ich.
Sie schaute in die Richtung hinter mich. Ich drehte mich um und sah ihn, ihren Schwarm - Chris Sterson. Großer Typ, Schwimmteam, braune Haare, blaue Augen, guten Stil– stand dort mit Nancy Kingsters Hand in Hand. Die arme.„Sind sie schon lange zusammen?", fragte ich Kathy.
„Nein , ein paar Tage. Aber es tut weh. Sehr sogar. Ich meine, was ist an mir so falsch? Oh Gott, ich steh hier ja in dem Kleid, guck sie lachen schon! Hey, Kate, ich muss weg, bis dann mal.", sie hatte Tränen in den Augen. Fast hätte ich sie in den Arm genommen und ihr gesagt, dass sie einen besseren finden würde, aber dann sah ich den Bus kommen. Außerdem hätte es ihr sowieso nicht geholfen.
Eine Masse von Menschen stürmte auf den Eingang des Busses zu. Das würde ein Spaß werden! Ich sah verschiedene Menschen hin und her gehen, verschiedene Altersklassen und hörte die Musik , die in Meinen Ohren dröhnte. Kopfschmerzen hätten nur noch gefehlt und ich wäre zusammen gebrochen. Ich habe Platzangst.
Ich spürte förmlich, wie mein Kreislauf anfing nach zu lassen und mein Herz anfing zu rasen, als würde ihm eine kleine hässliche Massenmörder Puppe mit einer Kreissäge und einem Furchterregenden Messer im Gepäck hinterher laufen.Es würde mir Mühe kosten, nicht los zu schreien, wenn ich dort eingequetscht stehen müsse.
Ich erreichte die Tür des Busses und dort sah ich ihn. Es traf mich wie ein Blitz, hypnotisierte mich, mein Herz raste noch schneller als ohnehin schon. Verwirrung stieg in meinen Kopf und mein Kreislauf rotierte.
„Das machen dann 4,70 Dollar, Miss."„Hä ,was ?", ich sah abrupt auf um nach zu sehen, wer dort sprach. Es war der Busfahrer, um Himmelswillen!
„Wie bitte, meinte ich. Entschuldigen sie. Hier." Mit hoch gezogenen Augenbrauen nahm er das Geld entgegen und sortierte es sorgfältig in das kleine Kästchen ein, riss meinen Fahrschein von einem Blog und reichte ihn mir. Ich sah wieder zu ihm, mein Herz raste immer noch wie verrückt. Wow, dachte ich.
Was ich sah? Eine brünette ,gut aussehende Frisur, ein halb ärmeliges Shirt, eine Röhrenjeans, eine Sonnenbrille und ein Lächeln, welches in meine Richtung galt. Meinte er wirklich mich? Oder träumte dieser Jemand einfach nur vor sich hin? Wenn er doch bloß keine Sonnenbrille anhätte! Ist es überhaupt ein Er? Panik stieg in mir auf. Ich riss mich zusammen, versuchte nicht zu sehr zu lächeln und ging auf ihn zu.
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The second Chance
Novela JuvenilKate Henderson ist 16. Ihr Leben ist ziemlich normal. Sie besucht die Highschool, liest gerne Bücher und trifft sich oft und gerne mit Freunden. Es ist also nicht besonders viel los bei ihr. Eines Tages stößt sie auf dem Heimweg in einem Bus auf...