Teil 8: Todesblicke und Sorgen

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Als wir schließlich mit müden Pfoten wieder zu Hause waren, schaute meine Mutter uns beide wütend an. Mein Vater schrumpfte unter ihrem Todesblick förmlich zusammen und ich musste innerlich grinsen. Meine Mutter war eigentlich die einzige, die meinen Vater bändigen konnte. Irgendwann würde ich sie fragen müssen, wie man so einen Todesblick hinbekam. Diesmal schimpfte meine Mutter wenigstens nicht und schickte mich nur duschen. Nachdem ich mich unter die Dusche gequält hatte und schließlich mit unangenehm nassen Haaren in die Küche kam, saßen meine Eltern und Isaac am Tisch. Ich setzte mich auch dazu und meine Mutter begann: „Also... wir haben beschlossen, dass wir euch auf die Green Wood High schicken. Die Schule soll wirklich sehr gut sein und ihr lauft keine Gefahr, das Geheimnis der Wandler zu verraten. Außerdem lernt ihr dort sehr viel darüber wie unsere Welt funktioniert. Das Schuljahr beginnt ganz normal nach den Ferien. Diese Woche gibt es eine Einführungswoche, in der ihr die anderen Schüler schon mal kennenlernen könnt. Morgen kommt ein Hubschrauber, der euch zu der Schule bringt." Ich starrte meine Eltern geschockt an. Auch Isaac sah nicht sonderlich begeistert aus. „Morgen schon? Aber warum so schnell? Wollt ihr uns loswerden?" „Nein, nein. Der Hubschrauber ist von der ARW, er holt mehrere Schüler aus dem ganzen Land ab und bringt sie zur Schule, ihr habt Glück, dass ihr überhaupt noch Plätze habt. Nach dem Frühstückt packt ihr mal eure Rucksäcke, Kenia kann euch helfen." schnappte sich ihre Tasche und die Schlüssel und verließ mit einem Bis heute Nachmittag das Haus.

Nach dem Frühstück gingen Isaac und ich packen. Ich nahm ein paar Klamotten, meine Lieblingsbücher, Schulsachen, Kopfhörer, Ladekabel und noch ein paar andere Sachen, von denen ich glaubte, dass ich sie vielleicht brauchen könnte. Zwischendurch schaute mal bei Isaac rein. Er saß auf seinem Bett und starrte traurig auf seinen halb leeren Rucksack. Daneben lag sein kleiner Beutel, den er dabei hatte, als er zu uns gekommen war. Er hatte darin ein paar Klamotten und sein Handy gehabt, da er sowieso wegen seinem Vater zu uns gekommen wäre. „Was ist?", fragte ich und setzte mich neben meinen Freund. „Ach..., ich weiß nicht. Ist es wirklich so eine gute Idee auf diese Schule zu gehen? Ich mein, dann bin ich noch weiter weg von meinem Dad, das ist mitten in der Wildnis, da gibts wahrscheinlich kein Netz, da kann ich meine Eltern nicht anrufen und außerdem kennen wir da Niemanden." Isaac seufzte. „ Sorry, dass ich damit belaste, aber ich mach mir einfach Sorgen um meinen Dad." „Hey. Ich bin froh, dass du mir das erzählst, dafür sind Freunde da. Ich versteh, dass du dir Sorgen machst, wenn nicht wärst du wahrscheinlich ein ziemlich asozialer Arsch." Isaac lächelte leicht. „Ich mach mir auch Sorgen, aber wir haben uns und außerdem klingt diese Schule doch eigentlich ganz cool, oder? Komm, pack fertig und dann machen wir irgendwas, okay?" Isaac schaute unsicher, nickte aber schließlich.

Woodwalkers - Reise in die Wildnis  |  ein Community-ProjektWo Geschichten leben. Entdecke jetzt