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Mit einem Lächeln beobachtet Taehyung die Kinder, die mit einem glücklichen Gesicht in ihre Gruppen rennen, sich von ihren Eltern verabschieden. Freundlich begrüßt er die Eltern, verabschiedet sich.
"Jake",hört er die Laute Stimme eines kleinen Jungen, mit dem Taehyung letztens noch über Jungkook gesprochen hat. "Myuk, ich hab dir doch gesagt du darfst nicht mehr mit Jake spielen!", ertönt die Raue Stimme eines älteren Mannes, welcher den kleinen Jungen am Arm greift. Sofort fängt Myuk an zu weinen und versucht sich von seinem Vater loszureißen. "Kann man ihnen helfen?",versucht Taehyung sich einzumischen, widerwillig lässt der Mann seinen Sohn los, der sich über seine Augen wischt.

"Wo ist Sana?",ertönt die gereizte Stimme des Mannes, weswegen sich eine leichte Gänsehaut auf Taehyungs Körper bildet. "Sana ist heute nicht hier, ich bin ihre Vertretung. Mein Name ist Taehyung",stellt sich der etwas zierliche vor, reicht dem älteren Mann seine Hand, die jedoch nicht angenommen wird. "Das kommt ja passend",lacht der Mann verachtend auf. "Genau über dich möchte ich mich beschweren",Taehyung zieht seine Hand zurück, seine Augen weiten sich etwas und seine Brust zieht sich etwas zusammen. Da war es wieder, dieses Gefühl nichts richtig zu machen und nichts zu können. Langsam bildet sich einen Kloß in seinem Hals, während er versucht sich nichts anmerken zu lassen. Seine Fingernägel drückt er in seine Handflächen, bemerkt gar nicht wie feste er in seine zarte Haut bohrt. "Wieso denn wenn ich fragen darf?",erwidert der Jüngere und schaut den Mann vor sich mit runden Augen an.

"Das ist ja wohl klar! Erzählst meinem Sohn das es normal sei schwul zu sein! Ich glaub ich spinne",die Stimme des Vaters wird lauter, andere Eltern drehen ihre Köpfe zu den beiden, während Taehyung nur einen Schritt zurücktritt und seine Fingernägel fester in seine Handflächen drückt, das er spürt wie es anfängt zu brennen und die Wärme die er ihn sich spürt nach außen tritt. "Wie ekelhaft, das ein schwules etwas meinen Sohn betreuen muss! Und ich dann auch noch erfahre das du die Vertretung von Sana bist.",schreit der Mann den Jüngeren an, der seine Tränen weg blinzelt. Jetzt noch zu weinen, wäre ihm so unangenehm. Vorallem weil Taehyung denkt, das er keinen Grund dafür hat, klar wird er gerade angeschrien, doch andere haben es viel schlimmer. Wegen so etwas kleines muss er nicht weinen. Den großen Kloß in seinem Hals versucht er runter zu schlucken, während ihm schon die finger wehtun, da er sie so fest in seine Handfläche drückt.

"Und dann wirst du ja bald den Kindergarten übernehmen, wenn Sana geht. Sowas wie du sollte nicht arbeiten, ekelhaft",Taehyung spürt die ganzen Augenpaare auf sich, die ihn mit ihren Blicken so durchbohren, als würden sie irgendeinen Konter dadurch finden. Wieso sagt denn keiner etwas? Wieso kann Taehyung nicht selbst seinen Mund aufmachen? Als würde sich eine schwarze Wolke über Taehyungs Kopf befinden, die voll mit dicken Regentropfen über ihn schwebt, während die anderen alle den Sonnenschein abbekommen und es nicht mehr lange dauert bis die Regentropfen von seiner Wolke fallen.
"Glaub mir ich mache es dir schwer, wenn du den Kindergarten leiten wirst. Aber ich bin mir sicher wenn ich mit Sana gesprochen habe, nimmt sie jemand anderes als Vertreter", ertönt erneut die laute Stimme des Vaters, während Taehyung nichts erwidert. Er fühlt sich nutzlos, so dumm, als könnte er nicht einmal die einfachste Sache. Er kann sich nicht einmal selbst verteidigen, war er in diesem Job überhaupt richtig?

In seinen Ohren hört er ein lautes piepen, die Hintergrund Geräusche verschwinden, sowie die laute Stimme stumm gestellt wird. Sein Blick bleibt starr nach vorne, in seinem Augenwinkel sieht er, wie einer seiner Kollegen auf das Geschehen zuläuft und den Vater bittet zu gehen. Dann hört das piepen in seinen Ohren auf, die Geräusche werden wieder klar. Taehyung dreht sich um und läuft auf Sanas Büro zu, die Tür schließt er hinter sich und er schließt kurz die Augen, während seine Unterlippe anfängt zu zittern. Seine Augen öffnen sich und er schaut runter auf seine Hände. Mit einer verschwommenen Sicht schaut er auf seine Finger, die sich langsam aus seiner Faust, die er gebildet hatte, als er seine Fingernägel in seine Handflächen gedruckt hat, lösen. Auf seinen Handflächen, sowie fingerkuppen ist nun das leicht verwischte Blut zu erkennen, das aus seinen Handflächen getreten ist.

Y O U R S [kv]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt