Kapitel 1

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"Sie haben einen freien Anruf, Miss Smith." sagte der Polizei Oberkommissar.
Ich wählte die Nummer von zu Hause.

Oh mann, was werden sie nur wieder sagen.. 'Wir sagen dir immer wieder das diese Leute (Womit sie meine Freunde meinen) kein guter Umgang für dich sind.' oder so etwas wie 'Noch einmal holen wir dich nicht von der Polizei ab.' vielleicht gehen sie aber auch gar nich ans Telefon, wobei ich das stark bezweifel. Womoglich haben sie die Nummer schon eingespeichert.

Ich nahm den Hörer an mein Ohr und wartete auf ein Signal. Es tutete. Nach einigen Sekunden, in denen der Kommissar mich mit abfälligen Blicken musterte, nahm jemand an der anderen Leitung ab.

Jedoch kannte ich die Stimme nicht, die ein fragendes "Hallo" in den Hörer sprach. Es war eine Frauenstimme. Es war nicht die Stimme meiner Mum, wobei das auch unlogisch wäre, da sie gar nich zu Hause war, sondern es sich bestimmt am Strand gut gehen lassen hat. Es war ebenfalls nicht die Stimme unseres Hausmädchens. Wer war diese Frau?

"Hallo?" ertönte erneut.

"Was machen sie bei uns zu Hause?" fragte ich. Ich konnte die Unsicherheit in meiner Stimme nicht verstecken.

Nun hörte ich nur noch ein tuten. Aufgelegt.

Na toll, der einzige Anruf, den ich machen dürfte, bei dem ich meinen Eltern in Ruhe beibringen konnte, was los war, hinterließ mir gar nichts. Außer Fragen. Wer verdammt nochmal war diese Frau? Was macht sie in unserem Haus? Hatte dad mum mit jemandem betrogen? Verdammt. Es ist 4 Uhr morgens. Warum geht eine fremde Person ans Telefon?

Der Kommissar schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. "Hat sich niemand gemeldet?" fragte er mit einem angenervten Ton. "Nein" sagte ich, ohne ihm in die Augen zu schauen. "Sie wissen was das heißt, Miss Smith." sagte er und begleitete mich zur Zelle, in der ich die Nacht verbringen durfte. "Wir werden versuchen, Ihre Eltern zu erreichen. Wie letzten Dienstag." er öffnete die Tür und ich betrat den Raum.

Wieso bin ich eigentlich immer alleine hier. Wo waren meine Freunde? - Abgehauen. Aber ich wollte sie auch nicht verpfeifen. Dazu sind sie mir einfach viel zu wichtig, außerdem würden sie mich dann hassen und gott weiß was mit mir machen. Ich verstehe einfach nicht, wo das Problem liegt? Ich meine dieses Haus,wo wir warem... da wohnt seit einigen Jahren niemand mehr drinn. Und nur weil wir uns dort ab und zu ein wenig aufhalten, um zu feiern ist das doch nichts vertales, weswegen man eine Nacht auf der Wache verbringen muss, oder? Das bisschen Alkohol, die paar Drogen. Ich meine, Alkohol ist so leicht zu besorgen. Man geht in den nächsten Getränkemarkt und nimmt sich das, was man braucht. Wenn das mit den gefälschten Ausweisen mal nicht funktioniert fragt man einfach eine Person, die alt genug ist. Und im Notfall kann man ja auch noch klauen. Waswirklich nicht schwer ist. Man muss nur schnell genug sein. Und an Gras ran zu kommen ist wirklich mehr als einfach. Mit den richtgen Connections bekommt man einfach alles. Aber warum ist die Polizei so streng? Warum gönnt sie uns keinen Spaß? Unsere Eltern geben uns so viel Geld, nur weil sie so oft auf Geschäftsreise sein. Denken sie wirklich, das Geld, das Materielles deren Liebe ersetzt? Man findet einen Weg um die Aufmerksamkeit auf sich zu leken. Vielleicht machen sie sich ja dann ein paar gedanken.

Eine Stimme holte mich aus meinem Gedankengang. Ein Junge saß dort. Auf der Bank. In der anderen Zelle. Unsere beiden Zelle trennten sich durch ein Gitter, welches meiner Meinung nach total überflüssig war, da es die Zellen ziemlich klein machte. Ein großer dunkelhaariger Junge mit hellen Augen. Er trug ziemlich dunkle Sachen. "Hast du mir zugehört?" er grinste mich an. "Oh, tut mir leid, nein." Ich ging in Richtung des Gitters. Er tat es mir nach. "Ich habe dich gefragt was so ein hübsches Mädchen wie du hier macht." Er musterte mich.

Grade dann, wenn ich mega schlecht aussehe, begegne ich einem Jungen, dem ich noch nie zuvor begegnet bin. Ich trug eine schwarze Leggings, einen viel zu großen Pulli und schwarze Converse. Meine Haare waren nass, vom Regen. Es hatte sich nicht gelohnt sie zu glätten, da sich durch die Nässe meine Locken wieder bildeten. Ich sah bestimmt total fertig aus. Mir war schwindelig. Eine Kombination aus Cannabis und Alkohol tat mir noch nie gut. Und genau dann treffe ich jemanden, der wunderschön aussah und mit mir sprach..

"Hausfriendensbruch und so" sagte ich während ich sein perfektes Gesicht betrachtete. "und so?" fragte er. "Ja, wir tranken Alkohol und konsumierten THC." ich blickte zu Boden. "Oh, dafür das das Illegal ist hast du dich sehr fachlich ausgedrückt" er zwinkerte mir zu, worauf ich lächeln musste. "Aber wer ist wir" fuhr er fort. Bevor ich antworten konnte sagte er "Das sind ja tolle Freunde, die dich hier im Stich lassen. Ist nicht das erste mal, nicht wahr?" Ich nickte. Er schaute mir in die Augen und ging einen Schritt auf mich zu. Er versuchte meine Hände zu nehmen, um mich zu beruhigen. Er hatte gemerkt das seine Worte mich verletzten und ich kurz davor war, die Tränen welche sich in meinen Augen sammelten frei zu lassen. "Glaub mir, das ist nicht gut. Du solltest dein Leben nicht an Orten wie diesen verschwenden. Genieße es! Du kannst ja ab und zu mal feiern aber lass dich bei sowas nicht von der Polizei erwischen." Ich nickte. Grade wollte ich ihn fragen, weshalb er hier war. Doch plötzlich öffnete sich die Tür, der Zelle in der ich mich befand. Der Polizist deutete in Richtung Ausgangstür. "Ihr Vater warten auf sie, miss Smith."

Ich kenne nichtmal den Namen des mir noch unbekannten. Wie heißt er? Wo kommt er her? Warum ist er hier? Das war das erste mal, das ich auf der Wache bleiben wollte. Oh mann, was ist das denn? Normalerweise meide ich Gefühle wie diese. Das kann doch nicht angehen. Er ist ganz bestimmt auch einer von diesen Typen die ein Mädchen nach dem anderen knallen und sich dann nie wieder bei ihr melden. Nur weil er hübsch ist denkt er bestimmt er kan jede haben. Was denkt er eigentlich von mir, das er mir sagen kann, wie ich mein Leben zu leben habe?

"Jones, Kian Jones" sagte der Junge in der Nachbarzelle. Ich drehte mich um aber er schaute nur zu Boden. Ich spürte einen Zettel in meiner Hand. Ich öffnete ihn. Eine Handynummer. Ich ließ ihn fallen, denn was sollte das schon für jemand sein und ging weiter in Richtung des Ausgang. Da stand er. Mein Vater. Im Anzug, wie immer. Denk er wirklich das es jemaden im geringsten interessiert das er um 5 Uhr morgens einen tollen Anzug trägt. "Sie müssen hier noch einmal unterschreiben" sagte der Kommissar. "Ja, ich weiß. Ich kenne das alles schon." er lächelte mich an.

Haha, wie lustig. Ist das sein scheiß ernst? Mich würde eher mal interessieren wer diese Frau am Telefon vorhin war. Auf dieses Gespräch wird er sich im Auto gefasst machen können. Dieser Bastard. Was denkt er sich eigentlich? Das er sich vergnügen kann, während mum in Miami ist und es niemand mitbekommt? Dann hat er sich aber geschnitten. Es gibt nunmal keine Happyends. Lügen haben kurze Beine!

Wir verließen das Gebäude. Handerson, unser Chauffeur öffnete uns die Tür und wir stiegen in das Auto, welches meiner Meinung nach nichts anderes als Protz und Angeberei ausstrahlte. Dad hatte noch nichts gesagt. Ein perfekter Moment ihn auf diese Frau anzusprechen. "Papa, wer war die Frau vorhin?" Ich grinste ihn dreckig an. "Rebecca, es tut mir leid. Du bekommst alles was du möchtest und ich werde mum nichts von dieser Nacht erzählen, wenn du ihr auch nichts von der Frau erzählst."

I adore bad boysWo Geschichten leben. Entdecke jetzt