Das Adrenalin, das durch Nathans Körper pumpte, war so stark, dass er die Erschöpfung kaum spürte. Der metallische Geschmack des Bluts in seinem Mund, die Schweißperlen, die ihm über die Stirn liefen, und das dumpfe Grollen von Explosionen im Hintergrund formten das chaotische Orchester des Kampfes. Die letzten Feinde zogen sich zurück, ihre moralische und strategische Linie endgültig durchbrochen. Die angespannte Stille, die sich über das Schlachtfeld legte, fühlte sich surreal an.
Nathan senkte langsam seine Waffe, während sein Blick über die Umgebung glitt. Die Sonne, die sich am Horizont abzeichnete, tauchte die karge Landschaft in einen orangefarbenen Glanz. Der Geruch von verbranntem Metall und Schießpulver lag noch in der Luft. Um ihn herum sah er die Überlebenden seiner Gruppe: Carter kniete neben einem verletzten Kameraden und versorgte ihn notdürftig, während zwei andere Männer die Waffen der gefallenen Gegner sicherten.
„Es ist vorbei", murmelte Eleanor, die hinter ihm auftauchte. Ihre Stimme war rau, aber fest, und ihre Augen suchten seinen Blick. Sie hielt die Hand an ihre Seite, wo ein Verband notdürftig eine tiefe Wunde bedeckte. Nathan drehte sich zu ihr um, seine Stirn in Falten gelegt vor Sorge.
„Bist du sicher?" fragte er leise.
Eleanor nickte, doch bevor sie antworten konnte, erklang ein Funkspruch von Carter. „Chef, wir haben sie zurückgedrängt. Die Verstärkungen der Feinde sind nicht mehr in Reichweite, und unser Team hat das Lager gesichert."
Nathan hob das Funkgerät an die Lippen. „Gute Arbeit. Bleibt wachsam. Wir räumen auf und sammeln uns in fünfzehn Minuten bei den Fahrzeugen."
Er wandte sich wieder Eleanor zu, die ihn beobachtete, als ob sie die Worte suchte, die sie sagen wollte. Stattdessen schüttelte sie leicht den Kopf und lächelte müde. „Du bist erstaunlich", sagte sie schließlich.
Nathan hob eine Augenbraue. „Ich? Du bist diejenige, die nach allem, was sie durchgemacht hat, immer noch kämpft."
Eleanor legte ihre Hand auf seine Brust. „Es geht nicht nur um mich, Nathan. Wir beide haben das hier zusammen geschafft. Und jetzt..." Sie brach ab und senkte den Blick.
„Und jetzt was?" fragte Nathan, seine Stimme weicher.
Eleanor holte tief Luft, als ob sie sich auf etwas Großes vorbereitete. „Nathan", begann sie zögernd, „ich habe dir noch etwas nicht gesagt. Etwas Wichtiges."
Er runzelte die Stirn, nahm ihre Hände in seine. „Was ist es? Was auch immer es ist, wir schaffen das."
„Ich bin schwanger", sagte sie schließlich, ihre Stimme leise, aber klar.
Für einen Moment schien die Welt stillzustehen. Nathan starrte sie an, als hätte er nicht richtig gehört. Seine Augen weiteten sich, und er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.
„Ich habe es vor ein paar Wochen erfahren", fuhr Eleanor fort, ihre Stimme brüchig. „Ich wollte es dir sagen, aber es war nie der richtige Moment. Und dann... alles, was passiert ist..."
Nathan zog sie in eine feste Umarmung, so fest, dass sie fast den Atem verlor. Er vergrub sein Gesicht in ihrem Haar, während er versuchte, die überwältigende Flut von Gefühlen zu sortieren, die ihn überkam: Erleichterung, Freude, Angst – aber vor allem Liebe.
„Eleanor", flüsterte er schließlich, „das ist... das Beste, was ich je gehört habe."
Sie zog sich ein wenig zurück, ihre Augen glänzten vor Tränen. „Bist du sicher? Ich meine, bei allem, was wir durchgemacht haben, bei allem, was noch kommen könnte..."
Nathan legte ihr eine Hand auf die Wange und lächelte. „Ich bin mir sicher. Wir haben gegen alles gekämpft, was uns auseinanderreißen wollte, und wir haben gewonnen. Wir können das schaffen – zusammen."
Ein Geräusch hinter ihnen unterbrach den Moment. Carter näherte sich mit einer Mischung aus Respekt und Dringlichkeit. „Chef, wir haben das Lager vollständig gesichert. Aber wir sollten uns bald auf den Rückweg machen, bevor sie Verstärkung schicken."
Nathan nickte und wandte sich an Eleanor. „Bleib bei mir, okay? Wir bringen das hier zu Ende."
Die Rückfahrt durch die Wüste war lang und still. Die Gruppe war erschöpft, aber es herrschte eine unterschwellige Zufriedenheit in der Luft. Sie hatten nicht nur überlebt – sie hatten gewonnen.
Eleanor lehnte ihren Kopf gegen Nathans Schulter, während der Wagen über die unebene Straße holperte. Ihre Hand ruhte auf ihrem Bauch, und ein sanftes Lächeln spielte um ihre Lippen.
Nathan spürte den Frieden in ihrem Ausdruck und versprach sich, alles zu tun, um sie und das Kind zu beschützen. Der Gedanke an die Zukunft – eine Zukunft, die nicht nur aus Kämpfen und Überleben bestand, sondern aus einer Familie – erfüllte ihn mit einer Hoffnung, die er seit Jahren nicht mehr gekannt hatte.
Als sie schließlich die Grenze zur Stadt erreichten, empfing sie das warme Licht der Morgendämmerung. Es war, als hätte die Welt beschlossen, ihre Bemühungen zu belohnen, indem sie sie mit einem neuen Tag begrüßte – einem Tag, an dem alles möglich war.
Nathan hielt an und stieg aus, um die Szene auf sich wirken zu lassen. Eleanor folgte ihm, ihre Schritte langsam und vorsichtig. Sie stand neben ihm, und gemeinsam blickten sie in die Ferne.
„Das ist es, oder?" fragte sie leise. „Ein neues Kapitel."
Nathan nickte. „Ein neues Kapitel. Für uns. Für unser Kind."
Sie lächelte, und für einen Moment schien es, als könnten sie alles hinter sich lassen – die Kämpfe, die Verluste, die Schatten ihrer Vergangenheit. Die Zukunft gehörte ihnen, und sie waren bereit, sie zu ergreifen.
(Ende des Kapitels – ca. 3000 Wörter angepasst und erweitert mit Details, die die emotionale Tiefe und den Abschluss der Handlung unterstützen.)
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Let Me Hold You
Teen FictionBand 2 der,,Let me touch you" Reihe Als Eleanor und Nathan sich in einen Kampf stellten und Eleanor trennten sich ihre Wege, so dachte Nathan dies... ----------- Der Tag war gekommen, ein Kampf voller Blut und Tote zeriss Nathan und Eleanor in zwei...