Bleiben (16)

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Ich zeige der vernünftigen Stimme in meinem Kopf den Mittelfinger und nehme einen tiefen Schluck aus dem Bier vor mir. Meine beste Freundin möchte sich lieber mit ihrem Freund vergnügen als den Abend mal mit mir zu verbringen? Gut, dann habe ich eben alleine Spaß!
Als das nächste Mal Kurze getrunken werden, nehme ich auch die Becher von meinen linken und rechten Nachbarn und kippe sie mit runter. Die Menge grölt. Einen kurzen Moment fühle ich mich beflügelt und lache hysterisch und viel zu laut. Dann wird mir schlecht und ich muss dringend auf Klo. Ich halte einen Finger hoch, weiß aber keine passende Aussage dazu. Also stehe ich einfach auf, wobei ich aber mit einem Fuß fest hängen bleibe und mich fast hinlege. Der Tisch lacht. Der Typ zu mir: "Brauchst du Hilfe, Prinzessin?" Ich nicke und er grinst, legt einen Arm um meine Seite und hilft mir zum Bad, zu dem man nur gelangen kann, wenn man hinter der Fahrradwerkstatt lang und durch eine Seitentür des Wohnhauses geht. Alleine hätte ich den Weg in dem Zustand wahrscheinlich nie gefunden.

Als ich mir die Hände wasche, wundere ich mich einen Moment zu lange über die Person, die mich währenddessen anstarrt. Es ist mein Spiegelbild. Ich lache, als ich mich erkenne. Dann spritze ich mir Wasser ins Gesicht und schminke mich neu, das hilft mir beim Ausnüchtern. Ich fühle mich etwas besser und schreite wieder nach draußen, immer noch nicht ohne zu wanken und alles etwas verschwommen wahrzunehmen. Meine Begleitung wartet bereits auf mich. Als ich an ihm vorbeistampfen will, schießt sein Arm nach vorne und er hält mich fest.
"Wo willst du denn hin?" fragt er mich säuselnd.
"Rein."
"Jetzt doch noch nicht." Er packt mich und drückt mich gegen Wand. Mein Gehirn arbeitet noch immer in Zeitlupe, als er seine zersprungenen Lippen auf meinen drückt und seine Zunge nass und schwer in meinem Mund liegt. Ich weiß nicht was geschieht. Seine Hände krabbeln unter mein Top, ich versuche mich zu wehren, ihn von mir zu lösen. Plötzlich wird er zur Seite gerissen und zu Boden geschleudert. "Was bist du für ein Schwein!" fährt ihn jemand an. "Verschwinde!"
Ich kann weder nicht erkennen wer es ist, noch all das realisieren. Mein Gehirn arbeitet gegen mich. Mir wird schwindelig. Ich stürze zu Boden und bevor ich ein Wort sagen kann, ist alles schwarz.

Lies in Kapitel 21 weiter!

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