Nass und Kalt

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[PoV Izzi/Alex]

Der Regen prasselte leise gegen die Fenster und violettfarbene Blitze erhellten von Zeit zu Zeit den grauen, wolkenverhangenen Himmel. Donner grollte bedrohlich von weit her, doch konnte er mich hier nicht erreichen. Er konnte mir nichts anhaben, nicht mehr.

Zwei Wochen ist es her und immer noch muss ich an sie denken, war es meine Schuld? Hatte sie mit ihm Schluss gemacht, weil er mehr Zeit mir mir verbringen wollte?

Solche und andere Gedanken plagten mich seit eben diesem wolkenverhangenen Tag vor zwei Wochen.

An diesem Tag hatte ich Felix vor meiner Wohnungstür gefunden, er hatte einfach nur an der Wand neben der Tür gesessen mit geschlossenen Augen und völlig durchnässt. Lange hatte ich ihn nicht mehr gesehen und wenn, dann nicht in solchem Zustand. Er war über ein Jahr glückselig durch die Welt gewandet. Hatte jeden mit seinem strahlenden Lächeln angesteckt und seine gute Laune war niemals vergangen. Bis zu diesem Moment.

Ich hatte einfach nur da gestanden, hatte nicht gewusst was ich machen sollte, bis ich mich vor ihn gekniet und ihm eine Hand auf die Schulter gelegt hatte.

Langsam öffnete er seine Augen, sie waren so voller Trauer und Selbsthass, doch auch ein Funken Glück und Dankbarkeit hatte ich in ihnen sehen können. Ich hatte ihm aufgeholfen und ihn mit in meine Wohnung genommen. Dort hatte ich ihm ein Handtuch und ein paar frische Klamotten von mir gegeben, auch wenn sie ihm zu klein waren, hatte er sie dankend angenommen und war im Bad verschwunden.

Während er warm geduscht und seine nassen Klamotten über die Heizung gehängt hatte war ich damit beschäftigt gewesen ihm und mir einen heißen Kakao zu machen und die letzten Weihnachtskekse meiner Oma aus dem Schrank zu kramen. Er hatte bis jetzt kein Wort gesprochen, außer ein leises "Danke", als ich ihn ins Bad geschoben habe. Nun saß er vor mir, die Hände wärmend um die heiße Tasse gelegt und schwieg. 

Wintertage  [Dizzi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt