Wieder zog ich ihn in eine schützende Umarmung. "Izzi ich-..", flüsterte er mit gebrochener Stimme, doch ich unterbrach ihn mit einem tröstenden Laut. "Schsch. Du brauchst jetzt nichts sagen. Okay? Ich bin bei dir." Und damit ließ er sich wieder in meine Arme sinken und kuschelte sich an mich. Mit einer Hand griff ich hinter mich und nahm die dunkelblaue Decke vom Sofaende. Wärmend legte ich sie um uns und platzierte meine Arme wieder um Felix mittlerweile vor Kälte zitternden Körper. Die Heizung war voll aufgedreht und ich schwitzte schon leicht unter der zusätzlichen Wärme der Decke. Doch Dner zitterte immer noch.
Wie lange er wohl da draußen vollkommen nass und in der Kälte des Treppenhauses gesessen hatte. Wie lange hatte er darauf gehofft ich würde kommen. Und wie sehr hatte er wohl Angst gehabt ich würde ihn dort alleine lassen. Immerhin war unser letztes Treffen lange her gewesen und seit dem hatten wir kaum noch gesprochen.
Man hatte mir in der Zeit ansehen können sie sehr ich unter dieser Einsamkeit gelitten hatte. Simon, Marius, Taddl, Ardy, Paluten, Rewi, alle dachten ich würde es nicht sehen, wie sie mich mitleidig ansahen und den anderen zweifelnde Blicke zugeworfen hatten. Ich war nicht einsam gewesen. Keinen Falls. Ich hatte nur meinen besten Freund nicht mehr an meiner Seite gehabt und jetzt, wo er so vor mir sitzt waren all die schlechten Gedanken wie weg geblasen. All die Stunden, in denen ich am Küchentisch gesessen und mir Gedanken zu unserer Freundschaft gemacht hatte waren wie weggeblasen. An dem Moment im Treppenhaus war ich wieder Glücklich gewesen.
Felix regte sich vorsichtig und entzog sich meiner Umarmung. Schüchtern sah er auf den Boden und ich sah wie er seine Hände knetete. "Izzi ich- Du solltest erfahren was passiert ist", fing er an. Ich setzte mich ihm gegenüber und sah ihm geduldig an, bis er seinen Kopf hob und mir in die Augen schaute. Wieder waren sie voller Trauer, doch auch ein Glücksschimmer war zu erahnen. "Finja und ich.. Wir hatten Streit. Wegen dir." Etwas überrascht sah ich ihn an, doch er sprach schnell weiter: "Es war nicht das erste Mal. Immer wieder hat sie mir vorgeworfen ich sei immer weniger bei ihr. Das stimmte auch. Immer öfter hab ich in den letzten vier Monaten Treffen abgesagt. Weil ich..weil ich lieber alleine am Küchentisch gesessen habe. Mit Kakao." Er lächelte leicht und ich bemerkte wie ich das selbe immer getan hatte. "Sie wusste, ich machte dort nichts. Und erst hat sie es akzeptiert, wahrscheinlich dachte sie ich hätte Probleme mit diesen ganzen extremen Fans die uns in der letzten Zeit verfolgt hatten. Dann wurde es immer mehr. Immer öfter sagte ich ab und wich jeder Diskussion in diese Richtung aus. Wenn wir uns mal trafen, dann sprachen wir auch über dich. Wie sehr ich es bereue dir nicht mehr Zeit zu widmen. Ich habe meinen besten Freund vernachlässigt und da viel bei ihr der Groschen. Von da an wusste sie, ich verbringe meine Tage alleine in der Wohnung um über dich nachzudenken und da hat sie recht. Seit dem ging es bergab. Auch sie ging Diskussionen aus dem Weg und wenn dann sprach sie mich nur auf oberflächliche Dinge an." Wieder hatten sich Tränen in seinen Augen gesammelt und liefen leise seine Wangen hinab. Mit meinem Daumen strich ich über seine Wange und ich merkte wie er wieder anfing zu zittern. "Dann gestern hat sie angerufen. Sie wollte mit mir essen gehen. Eigentlich wollte ich raus, denn seit Tagen hab ich oben in meiner Wohnung gesessen und deine Nähe schmerzlich gespürt. Es war mir zu viel. Zu wissen, dass du hier unten sitzt, traurig und allein, während ich mit ihr draußen war und mich vergnügte. Also sagte ich, ich wolle dich endlich mal wieder besuchen. Ihr riss der Geduldsfaden und sie warf mir so viele schreckliche Dinge vor. Ich liebe sie Izzi. Aber als sie sagte ich solle ihr doch endlich sagen, sie sei mir egal und ich wolle nur noch zu dir und solle mich endlich entscheiden, ob ich sie liebte oder doch nur dich." Sein Körper war kalt, seine Stimme nur noch ein Flüstern.
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Wintertage [Dizzi]
FanfictionWintertage sind kalt, regnerisch und manchmal schneit es sogar. Frühlingsgefühle sind was schönes, doch gibt es auch Winterdepression, so wie viele es angeblich zu haben scheinen, wenn es draußen kälter wird und man schon Mittags das Licht anmachen...