Just because I don't react, doesn't mean I didn't notice.
__________________________________
Lily ging neben James durch den Gang des Zuges, um zu kontrollieren. Eine der vielen Pflichten als Schulsprecher. Aber vielleicht, nur vielleicht, wäre es für Lily um einiges angenehmer wenn ihr Partner nicht ausgerechnet Potter gewesen wäre. Tja...das Leben ist hart. Selbst das Leben eines Zauberers. Die Donuts muss man sich auch als Zauberer selber machen...so ein Pech. Lily bemerkte nicht, wie Potter sie die ganze Zeit aus dem Augenwinkel ansah. Er musste sie einfach ansehen. Ihre langen roten Haare, ihre smaragdgrünen glänzenden Augen. Auch wenn sie so viel Abstand wie möglich zu ihm hielt, in dem engen Gang war sie ihm trotzdem näher als je zuvor. Er konnte ihr Parfüm riechen, dass sie sanft einhüllte, sie wie eine Wolke umgab. Es roch nicht nach Blumen, wie die meisten Parfüms von Mädchen. Es roch auch nicht nach Lolipops oder Marshmallows. Es roch einfach nach Lily. Frei, wild. Wunderschön. James hätte nie geglaubt, dass ein Mädchen so riechen könnte. Seine früheren Freundinnen haben einfach nur süß und klebrig gerochen. Lily riecht so anders. Wie das Meer. Unbezwingbar. Du kannst das Meer nicht bändigen, es macht was es will. So wie Lily. Und das liebte er so sehr an ihr. So selten konnte er sie einfach nur ansehen. Einmal hatte er sie im Gemeinschaftsraum schlafen sehen. Ganz ruhig. Die Zornesfalten die sonst immer auf ihrem Gesicht erschienen, wenn sie ihn sah waren verschwunden und geglättet. Sie sah entspannt aus und ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund. Sie sah glücklich aus. Und er mochte es am liebsten wenn sie glücklich aussah. Dann sah sie nämlich am hübschesten aus. Wie eine kleine Fee. Wenn sie in dann aber zusammen schrie sah sie irgendwie nicht mehr ganz so feenhaft aus. Abrupt wendete sie den Kopf zu ihm und starrte ihn herausfordernd an. James wusste, sie mochte es nicht wenn man sie anstarrte, aber er konnte es einfach nicht lassen. Entschuldigend hob er die Arme und lächelte schwach. Lily seufzte nur und ging weiter. Einen Moment lang blieb James verblüfft stehen. Sie hatte ihn nicht angeschrien. Sie. Hatte. Ihn. Nicht. Angeschrien. Das war ein Fortschritt. Ein sehr großer Fortschritt sogar. Das war gut. Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch auf. Vielleicht würde sie sich ja doch noch in ihn verlieben. Man sollte nie die Hoffnung aufgeben. Und gerade hatte er wieder Hoffnung geschöpft. Durch die grünen Augen, die ihn vorwurfsvoll, aber auch leicht belustigt angesehen hatten. Vielleicht hasste sie ihn ja doch nicht...Lily verdrehte die Augen und ging einfach weiter. Sie hatte genau mitbekommen, dass Potter ihr nicht folgte und das sie ihn nicht angeschrien hatte. Aber sie hatte langsam genug davon nur herum zu schreien wie so ein kleines Kind. Außerdem hatte er sie ja nur angesehen. Wenn er sie wieder um ein Date gefragt hätte wäre sie sowieso wieder ausgezuckt. Aber das hatte er nicht. Und das war ein Fortschritt. Ein sehr großer Fortschritt sogar. Und ganz unbewusst hatten die beiden genau in diesem Moment das gleiche gedacht.
Die Zugfahrt verlief relativ ruhig. Alle schienen in ihren Abteilen zu sein und Karten zu spielen oder sonst was zu machen. Nachdem Lily und James den ganzen Zug zweimal durchkontrolliert hatte und James befürchtete sie müssten noch ein drittes mal gehen, blitzte in der Ferne schon der schwarze See auf. Also beschloss Lily durchzugehen und den Schülern zu sagen sie sollten sich anziehen. Und James blieb keine andere Wahl als ihr zu folgen. Als sie jedoch am Slytherinabteil ankamen, schien Lily kurz zu zögern. Dann öffnete sie jedoch entschlossen die Türen und blickte in die Gesichter von Mulciber, Crabe, Goile, Malfoy und Snape. Als Snape sie erblickte schienen seine Wangen einen leichten Rotton anzunehmen. Die restlichen vier Jungen grinsten jedoch nur boshaft. Doch seit wann schüchterte das Grinsen von ein paar Slytherins Lily Evans ein? "Ihr solltet euch langsam umziehen. Wir sind bald da." Snape nickte, Malfoy hingegen lachte höhnisch auf. "Und seit wann erteilst du uns Befehle, Schlammblut? Du hast doch nicht mal das Recht zu leben, du Missgeburt." Sie hatten die Anwesenheit von James bisher nicht bemerkt oder einfach ignoriert, doch als er sich nun an Lily vorbeidrängte und Malfoy den Zauberstab an den Hals hielt, schienen sie durchaus zu bemerken, dass er auch noch da war. "Wenn du Lily, oder sonst irgendjemanden noch einmal Schlammblut nennst, kriegt die Riesenkrake bald Besuch von den Körperteilen die noch von dir übrig sind wenn ich mit dir fertig bin, ist das klar? Jeder hat es verdient zu leben, nicht nur die verdammten Reinblüter." Malfoy's Gesicht verzerrte sich vor Wut und wurde knallrot. "Du bist doch selbst ein Reinblut. Oder passt Blutsverräter, besser?" James zog seinen Zauberstab zurück und blickte nur kalt auf das jämmerliche kleine Ding vor ihm hinab. "Blutsverräter und stolz drauf." Dann drehte er sich um, packte Lily am Arm und rauschte aus dem Abteil, ohne nochmal einen Blick zurück zu werfen. Draußen am Gang ließ er ihren Arm wieder los und blieb unentschlossen stehen. Lily schien wie erstarrt. Sie hatte das ganze noch nicht so ganz verkraftet. Potter hatte sie verteidigt. Sie. Lily Evans. Aber...warum? Wollte er einen Gefallen von ihr? Wollte er, dass sie ihn für mutig hielt? Lily verstand es nicht. Warum sollte er so was machen? Er liebte sie ja auch nicht. Sie wäre nur ein weiteres Stück für seine Sammlung. Und das machte sie wütend. Dass er Menschen wie Trophäen sammelte. Ihr Haare in ein Album klebte. Namen auf einer Liste abhakte. Und genau diese Wut brodelte in ihrem Bauch und wollte hinaus. Und sie ließ sie hinaus. "Verdammt, was sollte das denn, Potter?! Sag mal, geht's noch? Wie kannst du nur einfach einen Schüler dermaßen bedrohen?! Sei froh, dass ich auch in Gryffindor bin, sonst hättest du jetzt mal fett Punkte Abzug gekriegt. Was erwartest du jetzt von mir, häh? Einen Gefallen? Man hör auf so zu starren und rede mit mir, du gottverdammtes Arschloch!" James wirkte wie vor den Kopf gestoßen. Er hatte sich für sie eingesetzt und sie verteidigt. Er wollte nur gutes. Und sie sagte er könnte sich das Gute in den Arsch schieben. Und in einem solchen Moment platzt auch einem James Potter der Kragen. "Wie bitte? WIE BITTE?! Ey, geht's noch? Bist du jetzt komplett bescheuert?! Weil ich mich jetzt da drinnen für dich eingesetzt habe, schreist du mich zusammen? Glaubst du nicht, dass auch in einem ja soo furchtbaren Menschen wie mir was gutes stecken könnte? Glaubst du nicht? Tja, dann hast du Pech gehabt Evans. Dann hast du einfach mal PECH gehabt. Und ihr da, STARRT NICHT SO. ALS OB IHR NICHTS BESSERES ZU TUN HÄTTET!" Die schaulustigen Schüler die sich mittlerweile um sie versammelt hatten, zogen ganz schnell Leine und verschwanden eiligst in ihren Abteilen. Lily stand wieder allein mit James da und guckte so als ob er ihr eine gescheuert hätte. "Da du ja anscheinend besser bist als ich und du dich somit nicht bedanken musst, gehe ich jetzt. Du hättest mich ja nicht anhimmeln müssen. Aber ein simples 'Danke' hätte dir glaub ich auch nicht geschadet." Wütend und traurig blitzten seine Augen sie an, bevor er sich umdrehte und mit wehendem Umhang verschwand. Das leise geflüsterte "Danke." von Lily hörte er nicht mehr.
DU LIEST GERADE
Love. Peace. Faith. Hope. [Rumtreiber]
Random》Weißt du, wie Liebe ist? Wie es sich anfühlt zu lieben, oder geliebt zu werden? Ich hoffe es für dich. Denn besonders in diesen dunklen Zeiten braucht man Liebe. Denn der Frieden ist weg. Doch tief in uns liegt er, verborgen. Wir müssen ihn nur fin...