Kapitel 4

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Als ich hoch schreckte aus den Tiefen der ruhigen Dunkelheit und die Augen aufschlug, bemerkte ich, dass mein Kopf auf Ciráns Brust ruhte. Langsam und vorsichtig erhob ich mich, er schien noch zu schlafen oder zumindest tat er so als ob. Gerade als ich die Füße aus dem Bett schwang, spürte ich seinen Blick auf mir.

„Ich weiß, dass du wach bist", ließ ich ihn wissen. Sein leises Lachen drang zu mir. Erst da wurde mir klar, dass ich ihn noch nie lachen gehört hatte, seit ich mich wieder zu erinnern begann. Mein Gesichtsausdruck alarmierte ihn, als ich mich zu ihm umdrehte.

„Was ist los, Prinzessin?", wollte er wissen.

„Kannst du das noch einmal machen?", flüsterte ich und blickte ihn an. Die Frage war im ins Gesicht geschrieben. Er hatte keine Ahnung wovon ich sprach. 

„Lachen", entgegnete ich schlicht. Noch immer nicht verstehend runzelte er die Stirn.

„Ich weiß nicht mehr, wie dein Lachen klingt", hauchte ich. Die Traurigkeit versuchte mich zu übermannen. Schnell kletterte er aus dem Bett und kam zu mir herüber.

„Dass du so vieles nicht zeigst, heißt wohl nicht, dass es nicht da ist. Es stimmt, ich habe lange Zeit nicht gelacht, aber das wird sich nun ändern. Sei nicht traurig. Wir haben einen langen Weg vor uns und diesen Weg werden wir gemeinsam gehen. Er wird mit Freude, Spaß und Liebe gesät sein. Das verspreche ich dir", meinte er. Mein dummes, liebeskrankes Herz wollte, dass ich ihn an mich zog, wollte sein Herz schlagen hören.

„Weißt du, irgendwie habe ich es immer gefühlt, dass ich nicht dorthin gehörte. Das hier fühlt sich echt an. Aber du weißt auch, dass ich es nicht richtig finde, wenn wir jetzt mehr tun als das hier", hauchte ich. Obwohl er wahrscheinlich sehen konnte, wie sehr ich mir wünschte, in seinen Armen zu liegen, so war mir auch klar, dass diese Gefühle uns nur behinderten.

„Ich weiß", flüsterte er, dann ließ er mich los und stand auf. Da wir in unseren Kleidern geschlafen hatten, konnten wir uns nur etwas Wasser ins Gesicht spritzen, um uns frisch zu machen. Gerade als ich mir mein Gesicht abtrocknete, klopfte es. Erschrocken warf ich Cirán einen Blick zu. Durfte er überhaupt hier sein?

„Herein?", entgegnete ich zögernd. Tanell kam herein, sah sich kurz um und starrte dann wieder zu Boden. So schüchtern.

„Ihr und Master Cirán werdet im Speisezimmer erwartet", ließ sie uns wissen.

„Danke, Tanell", antwortete ich, überrascht hob sie kurz ihren Blick, nur um ihn gleich wieder erschrocken zu senken. Wir folgten ihr und blieben vor den Türen zum Speisezimmer stehen.

„Cirán, ich habe mich nicht für die Geschichten bedankt, sie helfen mir mich zu erinnern. Danke und danke, dass du geblieben bist", flüsterte ich ihm zu, er grinste.

„Gerne", entgegnete er, dann gab ich den Wachen an der Tür ein Zeichen und sie öffneten sie.

„Da seid ihr ja endlich. Ich hoffe ihr habt gut geschlafen", begrüßte uns meine Tante. In ihrer Stimme schwang ein Unterton mit, der auf viel mehr hinwies. Schräg hinter ihrem Stuhl standen zwei Wachen. Sie traute uns genauso wenig wie wir ihr. Wir ließen uns nieder als abermals die Tür aufging. Zwei Männer traten ein, einer davon war Limón, der andere kam mir bekannt vor. So als würde ich ihn kennen, doch als hätte ich seinen Namen vergessen.

„Mutter, wir haben Neuigkeiten...., oh, du hast Gäste", stellte Limóns Begleiter fest.

„Neron, lass uns das später besprechen, setzt euch doch zu uns. Limón du auch, ihr seid doch sicher beide hungrig", meinte Iomora. Natürlich, mein Cousin Neron, nun da er endlich zum Mann geworden war, würde ich mich vielleicht einmal normal mit ihm unterhalten können.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 07, 2015 ⏰

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