13 Endlich

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Ich versteh das nicht.
Warum muss man Arbeiten gehen?
Ich meine, ja man verdient Geld und so weiter, aber es ist doch viel zu anstrengend.
Und außerdem kann man nicht bei den Personen seien, bei denen man halt grad seien möchte, außer sie sind deine Kollegen. Aber das ist bei mir nicht der Fall.
Till arbeitet nicht hier.

Eigentlich macht mein Job ja auch Spaß. Ich kann mich mit Leuten unterhalten und bin gleichzeitig umgeben von Blumen. Ja, ich arbeite in einem Blumenladen.

Dennoch wäre ich jetzt gern Zuhause.

Es sind drei Wochen vergangen, nachdem ich Till gezeigt habe, was er machen muss, wenn wir irgendwann mal miteinander schlafen sollten. Seitdem sind wir irgendwie auf Abstand gewesen. Ich weiß nicht warum.

Es war nicht komisch zwischen uns, aber es gab keine Küsse, Kuschelstunden und schon gar keine anderen Berührungen. Ich vermisse es. Ich vermisse dieses warme Gefühl, welches sich in meinem Körper ausbreitet, wenn er mich berührt. Ich vermisse es einfach.

Vielleicht sollte ich mit ihm über diese ganze Sache reden. Über 'Uns' reden.
Aber ich hab Angst davor, dass er mich verlässt oder so. Ich glaube zwar nicht, dass er das tut. Allein schon wegen Charlotte. Er hat sie so sehr ins Herz geschlossen. Immer wenn er sie ansieht, hat er dieses Funkel in den Augen.
Trotzdem habe ich Angst. Aber ich sollte es einfach tun. Ja. Das ist wahrscheinlich die beste Idee.

_______

"Till?"
Keine Antwort.
"TILL."
Ich zog meine Schuhe aus und stellte sie ins Regal.
"Till, bist du da?"

Is er nicht da?

Ich laufe weiter in die Küche, um mir ein Glas Wasser zu holen.

Komisch. Wo ist er?

Im Wohnzimmer war er auch nicht.
Und wo ist überhaupt die kleine? Langsam wir es echt gruselig.

Es war schon 20:30, also könnte sie schon schlafen.
Ich musste heute den Laden aufräumen, deswegen bin ich erst so spät zuhause.

Ich erschreckte mich fast zu Tode, als sich plötzlich die Tür hinter mir öffnet und ein verschlafener und halbnackter Till vor mir steht.

"Oh mein Gott. Till. Erschreck mich nicht so!"
"Tut mir leid." Nuschelt er und rieb sich mit seinen Handrücken über die Augen. Wie ein kleines Kind. Niedlich.

"Warum schläfst du schon?"

"Warum bist du so spät da?! Ich hab mir Sorgen gemacht!" stellte er mir statt zu Antworten als Gegenfrage.

"Ich musste noch den Laden aufräumen und mein Akku war leer. Sorry. Und du. Warum ist mein müder Matz schon im Bett?" Fragte ich mit einem Grinsen im Gesich.

"He. Nenn mich so" er machte einen Schmollmund "Die Kleine hat mich heute ganzschön auf genervt, naja genervt nicht, aber sie war ziemlich anstrengend."

"Okay. Naja gut. Kannst ja wieder ins Bett gehen. Ich ess nur war kleines und dann komm ich nach."

Er nickte und wollte gerade im Schlafzimmer verschwinden, als ihn aufhalte, um ihm zu fragen, was mit der Kleinen ist. Er sagte mir, dass sie schon schläft. Dann war er weg.

Ein paar Minuten später lag ich neben ihm.

Und da ist es wieder. Er lag mit dem Rücken zu mir auf seiner Seite. Als ich ins Zimmer gekommen bin, hat er mich nicht beachtet.
Ich wollte ja noch mit ihm reden. Ich hab Angst. Aber ich schaff das.

"Till bist du noch wach?"
"Hmm " Kam es nur von ihm. Er macht keine Anstalten sich umzudrehen.
"Kannst du vielleicht mal umdrehen, bitte."
Er dreht sich um: "Was gibts?"

"Naja...Ich weiß auch nicht genau. Irgendwie...als...ich vermisse die Nähe zwischen uns..irgendwie" Warum stottere ich? Ich tu das sonst nie.
"Ja..also. Ich hab mich irgendwie auf Abstand gehalten. Ich weiß auch nicht. Es tut mir leid, wenn ich dich irgendwie traurig gemacht habe, aber wir sind ja nicht...zusammen." Er schaut mir die ganze Zeit in die Augen, doch bei dem letzten Wort sah er auf mein Kinn.
"Würdest du denn gern?"
Er sah auf.
"Was?"
"Mit mir zusammen sein?" Ich schaute ihn an. Er wirkte etwas überrascht.
"Willst du es denn?" Er lächelt.
"Naja... Ja.. Eigentlich schon. Wenn du auch Gefühle für mich hast..."
"Ja hab ich!" Antwortet er schnell. "Also ja, ich glaube es zu mindestens. Du bist...naja meine erste richtige Beziehung und ja..." Er lächelte verlegen und sah wieder auf mein Kinn.

"Du bist so süß." Ich lachte leise und er versteckt sein Gesicht in seinen Händen.

Kurzerhand setze ich mich auf seinen Bauch und ziehe seine Hände weg.
"Versteck dich nicht vor mir, Baby."

Er sieht mir in die Augen und ich in seine.
Unsere Gesichter schweben übereinander.

"Darf ich dich jetzt wieder küssen?"

Schnell nickt er.

Ich flüstere ein "Endlich" an seine Lippen, bevor ich meine Lippen endlich wieder nach drei, langen Wochen, auf seine legte.

little princess (boyxboy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt