15 | Der fliegende Hobbit

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Pov // Flo

Ich war fast am Autogramme geben und Fotos machen verreckt, als die Veranstaltung sich endlich dem Ende zuneigte. Ich mochte meine Army wirklich, aber das entfernte die Blase an meinem Zeigefinger auch nicht... Die Zuschauer waren schon vor einer halben Stunde gegangen, nur die beiden Teams standen noch draußen herum. Ich verabschiedete mich von den anderen, ließ mein Board auf den Boden fallen, stellte mich mit einem Fuß darauf und wartete, dass Frodo das selbe tat. Dieser unterhielt sich jedoch *Wer hätte es gedacht?* seit gefühlten Stunden mit Max und sah nicht aus, als hätte er gemerkt dass ich gehen wollte. ,,Frodo? Kommst du auch noch irgendwann oder soll ich schon vorfahren?" Die zweite Frage hatte ich eigentlich nicht wirklich ernst gemeint, er antwortete jedoch:,,Ja, kannst du ruhig machen, ich komm dann nach." Ich starrte ihn an, gab dann ein knappes:,,Okay"von mir, trat mich kräftig ab und raste los. Ich konnte nicht glauben, was heute passiert war, wie Frodo mir irgendwie weggerissen wurde... Die ersten Tränen liefen mein Gesicht herunter, auf meine Jacke und #TeamFroid Shirt. Als ich daran denken musste, wie Frodo sich darüber gefreut hatte schluchzte ich auf und versuchte noch schneller zu fahren. Vor mir sah ich eine Kreuzung, nahm aber keine Autos war. Plötzlich hörte ich ein lautes, die Stille zerreißendes Quitschen hinter mir. Ich stoppte mein Board und dreht mich um. Mitten auf der Kreuzung stand ein Auto, eindeutig falschherum. Ich stürmte zu dem Fahrer, welcher gerade aus dem Wagen stieg und laut schimpfte:,,Können sie nicht aufpassen? Einfach ohne sich umzusehen über eine Kreuzung mit Rechts-Vor-Links-Regelung zu rasen... Das ist super gefährlich!" ,,Es tut mir echt leid, ich war mit meinen Gedanken nicht ganz da.." Ich versuchte meine Tränen zu verstecken, gab aber schnell auf. ,,Ist alles heil?" ,,Ja, ich glaube sowohl mein Auto als such ich haben die ganze Sachen unbeschadet überstanden." Der eben noch sehr aufgeregte junge Mann vor mir sah mich jetzt besorgt an. ,,Ist denn bei ihnen alles okay?" Ich zuckte mit den Schultern und sagte:,,Keine Ahnung, wird schon wieder..." ,,Sicher? Ich würde dir gerne helfen wenn ich kann... Ich bin übrigens Marc."Er streckte mir die Hand entgegen und uch schüttelte sie. ,,Flo." Also, Flo, wäre es okay wenn du mir deine Nummer gibst, dann sag ich dir Bescheid wenn doch noch irgendein Schaden auffällt, okay?" Ich nickte und tippte meine Handynummer in sein Adressbuch. Dann legte ich mein Board wieder auf den Boden, winkte Marc noch einmal zu und fuhr die Straße runter Richtung Hotel.

Unser Zug nach Berlin ging um acht Uhr, ich hatte meine Sachen schon längst fertig gepackt und Frodo war immer noch nicht wieder da... Nervös sah ich zum gefühlt hundertsten Mal auf mein Handy. Es war zwar erst zwei Uhr morgens, trotzdem hatte ich Frodo längst erwartet. Ich hörte ein schabendes Geräusch im Flur und fuhr alarmiert im Bett hoch. Es wiederholte sich mehrmals, bis ich endlich den Mut gefunden hatte nachzusehen was das war. Mit meiner Cap in der linken und meinem Handy in der rechten Hand "bewaffnet" schlich ich in den Flur. Da war es wieder. Ein Kratzen an der Tür. Ich atmete tief durch, zählte bis drei und riss sie auf. Der Anblick, der mir geboten wurde war... Interessant. Frodo lag zusammengerollt auf dem Boden und paddelte im Schlaf mit den Händen, dort wo bis eben noch die Tür gewesen war. Es sah schon ein bisschen niedlich aus... Ich strich ihm kurz über den Kopf, dann hob ich ihn unter Anstrengung des Todes hoch, schloss die Tür hinter mir und trug meinen Hobbit hinein. Bei der Hälfte des Flurs wäre ich fast nach hinten gekippt und stieß mir den Kopf, doch ich schaffte es tatsächlich fast bis zum Bett. Denn dort übersah ich meinen Koffer, den ich ordentlich ans Bettende gestellt hatte, stolperte darüber und verlor das Gleichgewicht. Ich "warf" Frodo praktisch aufs Bett, knallte selbst jedoch mit der Schulter gegen die Kante von selbigem. ,,Aaah, fu*k, das ist doch-... Aaah!"schrie ich und versuchte aufzustehen. Als ich sah, dass mein bester Freund die ganze Situation offenbar einfach verschlafen hatte, musste ich einfach lachen. Ich beschloss kurzerhand, auch seine Sachen zu packen, womit ich, wenn ich ehrlich bin auch schon aus Langeweile angefangen hatte. Ich stopfte seinen ganzes Zeug in seinen Koffer und holte den Rest aus dem Bad, dann sah ich mich suchend um, ob ich irgendwas vergessen hatte. Das Zimmer sah aus, wie bei unserer Anreise, bis auf das zerwühlte Bett und die große Wolldecke darauf... Die musste ich auch noch einpacken, eine Nacht würde Frodo auch ohne überleben, denn ich konnte jetzt sowieso nichtmehr schlafen. Ich erinnerte mich daran, wie Frodo die Decke hervorgezaubert hatte, als mir so kalt gewesen war. Wie ich in seinen Armen eingeschlafen war... Was auch immer heute Nacht passiert war, jetzt war er hier, bei mir. Niemals würde ein halbwegs Unbekannter sich einfach so zwischen uns drängen können. Ich wiederholte in Gedanken, mein stilles Versprechen beim #LMS. Ich würde um Frodo kämpfen. Denn es würde sich lohnen, nein, es hatte sich schon gelohnt. Und das würde es sich immer wieder.

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