Camille holte einen Schlüssel hervor, den sie vorher bekommen hatte, und schloss die Tür auf. Es war ein heller Raum, der einem Hotelzimmer ähnelte. Darin befand sich ein Bett, auf das wir uns setzten.
"Ich denke ich muss dir einiges erklären", fing Camille an zu reden. "Wenn du irgendwelche Fragen hast, musst du sie einfach stellen"
Ich nickte zur Bestätigung.
"Mein Name ist Camille, wie du vielleicht schon mitbekommen hast. Mein Vater, war der Mann, dem wir als erstes begegnet sind. Sein Name ist Cyrill. Jeder hier wird nur mit seinem Vornamen angesprochen. Selbst wenn diese Welt hier, so ähnlich aussieht wie die Erde, ist sie das nicht."
"Wir sind nicht mehr auf der Erde?" Ich war geschockt.
"Ganz richtig. Keine Angst Travis, du wirst die Erde schon mal wieder besuchen können. Nur im Moment nicht. Du befindest dich auf einer anderen Ebene. Sie wird von uns, ihren Bewohnern, Agony genannt. Die Menschen wissen von ihr nichts, da wir es ihnen nicht gestatten. Wenn sie etwas von dieser Welt hier ahnen würden, würden sie anfangen zu experimentieren und die Grenze zwischen Agony und der Erde ist nicht sehr stark. Sie könnten sie zerstören und zu uns gelangen, was fatale Folgen hätte. Einmal ist das bisher passiert, aber das erfährst du womöglich zu einem späteren Zeitpunkt. Hast du soweit alles verstanden?"
Ich nickte etwas benommen. Das waren ziemlich komische Informationen, die ich da bekam und ich wusste nicht genau, in welche Schublade ich sie stecken sollte.
"Gut... Unsere Rasse nennt sich Formwandler. Wir sind Wesen, die den Menschen ähnlich sehen, aber innerlich ganz anders sind. Obwohl wir uns unterscheiden, sind wir keineswegs Dämonen oder Monster, aber auch keine Vampire oder Elfen. Wir sind reale Wesen, die für das Gute in der Welt kämpfen, und im Grunde genommen ein ganz normales Leben führen. Wir gehen sogar zur Schule, wie du vorher vielleicht schon gesehen hast. Natürlich gestaltet sich des Unterricht anders."
"Bin ich jetzt auch sowas oder bin ich noch ein Mensch?", fragte ich.
"Du bist gerade in einer Zwischenphase, wirst dich aber bald verwandeln. Davon gibt es kein Zurück mehr. Du wirst ein Formwandler werden. Du warst schon seit deiner Geburt dazu bestimmt, entdeckt zu werden."
Das hat gesessen. Das musste ich erst einmal verdauen. Ich? Ein Formwandler? Ich sollte zu dieser Welt gehören? Etwas besonderes sein? Nie im Leben.
"Und was ist wenn sie sich nur geirrt haben? Wenn sie den falschen Travis haben?"
Sie lächelte mich nachsichtig an. "Das ist unmöglich. Wir beobachten dich schon seit einiger Zeit und sind uns sicher, dass du es bist. Ich werde nun weiter erklären. Es gibt 10 große Familien unter den Wandlern. Von denen werden alle neun Jahre drei Mitglieder ausgewählt, die dann den hohen Rat bilden. Jeder darf gewählt werden, der über 25 ist, nur es dürfen nicht zwei Wandler aus der selben Familie sein. Diese drei herrschen über uns. Alle besitzen die selbe Macht, dürfen diese aber nicht ausnutzen, da sie sonst verstoßen werden. Mein Vater ist einer von ihnen. Jeder Wandler muss ihnen Gehorsam leisten, wenn nicht wird man bestraft." Sie machte eine kleine Pause.
"Nun kommen wir zu unseren Fähigkeiten. Formwandler können jede Art von Materie verändern. Sie können sie nur durch bloßes berühren fest, flüssig oder gasförmig machen. Das benötgt etwas Übung, aber sowas lernt man in der Schule und von seinem Mentor. Ich werde dir ein Beispiel zeigen."
Sie stand auf und nahm den Wecker, der auf dem Tischchen neben dem Bett gestanden hatte, in die Hand. Sie verengte die Augen ein wenig und konzentrierte sich. Dann wurden plötzlich das Metall und alle anderen Bestandteile des Weckers flüssig, liefen durch Camilles Finger und tropften auf den Boden. Es bildete sich eine silbern schimmernde Pfütze. Sie berührte diese leicht mit dem Finger und kurze Zeit war der Fleck einfach weg. Doch dann fiel mir auf, dass sich um ihre Hand ein lechter Schleier gebildet hat, was der Wecker sein musste. Dann bildete sie aus ihren Fingern eine Art Schale und Sekunden darauf, lag darin ein Klumpen. Es war beeindruckend zu sehen, wie man scheinbar bloß durch Willenskraft einen Gegenstand in so kurzer Zeit verändern konnte.
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Nichts ist jemals so einfach wie es scheint
FantasyAn Travis ist nichts normal. Er wusste schon immer, dass mit ihm etwas nicht stimmte, aber nach seiner Verwandlung hatte er Gewissheit. Nun muss er ein Mädchen retten, welches er noch nie in echt gesehen hatte.