Über die Nebelberge weit

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Über die Nebelberge weit
Zu Höhlen tief aus alter Zeit,
Da ziehn wir hin, da lockt Gewinn
An Gold und Silber und Geschmeid.

Wo einst das Reich der Zwerge lag,
Wo glockengleich ihr Hammerschlag
Manch wunder weckt, das still versteckt
Schlief in Gewölben unter Tag.

Das Gold und Silber dieser Erd
Geschürft, geschmiedet und vermehrt.
Sie fingen ein im edlen Stein
Das Licht als Zierrat für das Schwert.

An Silberkettchen Stern an Stern,
Des Sonn- und Mondlichts reiner Kern,
Von Drachenblut die letzte Glut
Schmolz en in Kronen großer Herrn.

Über die Nebelberge weit
Zu Höhlen tief aus alter Zeit,
Dahin ich zieh in aller Früh
Durch Wind und Wetter, Not und leid.

Aus goldnen Bechern, ganz für sich,
Da zechten sie allabendlich
Bei Harfenklang und Chorgesang,
Wo manche Stunde schnell verstrich.

Und knisternd im Gehölz erwacht
Ein Brand. Von Winden angefacht,
Zum Himmel rot die Flamme loht.
Bergwald befackelte die Nacht.

Die Glocken läuteten im Tal,
Die Menschen wurden stumm und fahl.
Der große Wurm im Feuersturm
Sengt ihre Länder schwarz und kahl.

Die Zwerge traf das Schiksal auch,
Im Mondschein stand der Berg in Rauch.
Durchs Tor entflohn, sanken sie schon
Dahin in seinem Feuerhauch.

Über die Nebelberge hin
Ins wilde Land lockt der Gewinn.
Dort liegt bereit seit alter Zeit,
Was unser war von Anbeginn.

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