Prolog

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Mein Habicht Xof, putzte sich in seinem Käfig sein dunkles, fast blaues Gefieder und sah mich mit seinen durchdringenden golden Topas Augen an, als wollte er mir sagen: "Ist das dein Ernst? Du bist eine Shafiq, und ich ein rex excelsis. Ich sollte über dich wachen und nicht in einem Käfig sitzen!" Ich sah meinen stolzen wunderschönen Vogel an und rief mir die Worte meiner Mutter ins Gedächtnis "Ein jeder Habicht beschützt seinen Shafiq, als wäre er sein Kind, sein Leben. Doch jeder Shafiq hat nur einen rex exelsis, ihr müsst euch gegenseitig beschützen..." . Jäh aus meinen Gedanken gerissen, erschrak ich bei dem Anblick meiner überdrehten Tante, Jennifer Emilia Potter oder auch liebevoll Jenny genannt. Meine Tante rannte die Bahngleise entlang und rief, überglücklich ihre Nichte wieder zu sehen, meinen Namen. Ich stand dort stocksteif neben meinem Gepäckwagen während meine Tante mich beinahe zerquetschte, mir Küsschen auf die Wangen drückte und Tränen liefen ließ. All das ertrug ich ohne eine kleinste Bewegung meiner Muskeln, die Nerven waren aufs äußerste gespannt.

"Liebes, ich bin so froh dich hier zu haben, zu Schade, dass du gleich wieder abreisen musst. Aber wir sehen uns ja in den Weihnachtsferien wieder, also du kannst auch in Hogwarts bleiben, falls du das möchtest..." begrüßte meine Tante mich ohne Punkt und Komma. Ich hörte ihr seit dem sie das Thema Hogwarts angeschnitten hatte nicht mehr zu. Hogwarts... Meine neue und erste Schule. Obwohl ich 17 Jahre alt war, war ich noch nie auf einer Schule, denn meine Eltern hatten ein gefährliches Leben, das mich beeinträchtigte. Meine Eltern, sie mussten für ihre Taten büßen und verweilen nun nicht mehr auf dieser Erde, sie sind gestorben um etwas wieder gut zu machen, das niemand hätte rückgängig machen können. Ich merkte wie mein Onkel Thomas zu uns gestoßen war. Mein Onkel war zwar nicht näher mit mir verwandt aber er war ein Potter und damit ein Reinblüter, zwar keiner der "Unantastbaren achtundzwanzig" und trotzdem, so gut wie alle Reinblutfamilien sind mit einander verwandt. Thomas lächelte mich warm an, so viel Liebe und Fürsorge lag in seinem Blick. Er war die Ruhe in Person, niemals wurde er wütend, er setzte sich stehts für das Gute ein. Ich bewunderte ihn für seine einzigartige Persönlichkeit, nun ja fast einzigartig sein Bruder, Charlus Potter glich ihm gänzlich. Die beiden könnten Zwillinge sein, doch Thomas war etwas jünger als sein Bruder.

"Ich sehe du wurdest schon wortreich begrüßt.", schmunzelte mein Onkel "ich heiße dich herzlich in London willkommen, du wirst dich schon noch an das grausige Wetter gewöhnen. Doch muss ich mich gleich schon wieder von dir verabschieden, leider. Dein Zug fährt gleich ab." Ich folgte dem bedeutungsvollem Blick meines Onkels zu der großen Uhr, die allen Anwesenden zeigte, wie viel Zeit sie noch haben, bevor sie ihren Zug verpassen. Ich würde meinen Zug in genau vier Minuten verpassen. In vier Minuten! Panisch sah ich zu den beiden Personen vor mir, die mich nur aufmunternd anlächelten. Ein letzter Blick und ich drehte mich weg. Ich schob meinen Gepäckwagen Richtung der Absperrung von Gleis Neun und Zehn. Zögernd schaute ich mich um, vergewisserte mich, dass niemand Unerwünschtes mir zusah. Meine Augen schweiften über die Menschenmassen und blieben bei einem Augenpaar hängen, sturmgraue Augen blinzelten mir entgehen, fesselten mich und ich verlor mich in ihnen. Unendliche Weiten an Sturmwolken verschluckten und umgaben mich. Ich war wie in Trance, ein taubes Gefühl breitete sich in mir aus, ich schüttelte es wenn auch widerwillig , nach den doch so wenigen Augenblicken, ab und rannte nun auf die massive Absperrung zu. Augen zu und durch, wie die Muggle zu sagen pflegten.

Als erstes nahm ich einen in der Nase beißenden Geruch war das... Rauch? Das nächste, was ich wahr nahm waren Kinder-Rufe, Eulengeschrei und ein gellender Pfiff. Ich öffnete meine Augen, die sich sofort weiteten als sie diesen Anblick verarbeiteten hatten. Vor mir stand eine riesige scharlachrote Dampflok. Eine Dampflok. Die Briten wussten wie es sich mit Style zu reisen hatte. Ich zog schnell mein Koffer und Xof's Käfig von dem Gepäckwagen und rannte regelrecht zur Lok. Bei einer kleinen Treppe verharrend, starrte ich auf meinen, nicht all zu leichten Koffer. Wie bei Merlins Brusthaar sollte ich dieses verfluchten Koffer da hoch bekommen, und das innerhalb einer Minute? Doch bevor ich eine Lösung finden konnte, eilte schon Hilfe. Eine große Hand mit einem dazu passenden durchaus muskulösen Arme packte meinen Koffer, als würde er nicht gefühlt eine halbe Tonne wiegen. Schon war mein Koffer im Inneren des Hogwarts Express und ein schelmisch grinsender Junge streckte seinen Arm nach vorne als ob er sagen würde "Nach ihnen, My Lady."

The UntouchableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt