The Untouchable

Kapitel 2

Niemand sagte etwas, bis James die Stille durchbrach: "Leute wir sollten uns mal unsere Umhänge anziehen, wir sind schon bald da."

Erschrocken sah Cassia aus dem Fenster, sie hatte nicht damit gerechnet, dass sie schon fast da waren. Es erschien ihr schier unmöglich, doch tatsächlich war die Sonne schon fast hinter den Bergen Schottlands verschwunden. Fasziniert blickte sie aus dem Abteilfenster, genau in diesem Augenblick war sie glücklich,so glücklich wie seit langen nicht mehr. Der Sonnenuntergang und die Farben des Himmels die er mit sich brachte beruhigten sie, sie vergaß all ihre Probleme und genoss diesen köstlich freien Moment. Ihre neuen Freunde unterhielten sich über das bevorstehende Festessen und Lily beklagte sich zwei oder dreimal über James, was er doch für ein Idiot sei. Dies geschah für Cassia aber nur nebensächlich. Sie verspürte einen warmen Atem an ihrem Ohr und hörte ein Stimme, die ihr etwas zuflüsterte. Cassia erschrak so heftig, sodass sie laut aufschrie, was ihr die vollkommene Aufmerksamkeit des Abteil zuteil wurde.

"Mensch Cas, schrei doch nicht so. Wusstest du das dein Schrei der einer Banshee gleicht? Ziemlich unangenehm!" beschwerte sich Sirius lautstark. Weswegen sich Cassia ein leises Kichern nicht verkneifen konnte. Sie wand sich wieder dem Fenster zu und sah so die aufleuchtenden Augen Sirius nicht als er sie ansah. "Ich wollte dir nur mitteilen, dass wir uns jetzt umziehen gehen und du wenn du willst hier im Abteil bleiben kannst. Aber dann müsstest du dich mit Mary umziehen.", sagte Sirius zu Cassia, die sich Kopf nickend zu ihrem Koffer umdrehte. Sie kramte in ihrem Koffer nach ihrer Uniform und Umhang, während sich Xof, der Habicht beschwerte, weil er an einen anderen Platz verfrachtet wurde. Erst nach dem lauten Protest des Vogels bemerkten die anderen Schüler ihn. Lily weitete ihre Augen, ebenso wie Mary. Lily war wie gefesselt von der Schönheit des Habichts, seine majestätische Ausstrahlung passte so gar nicht zu der eines normalen Vogels. Doch Mary weitete ihre Augen aus purer Angst, sie hatte diesen Vogel, genau diesen Habicht, in ihren Träumen gesehen, darin bestand kein Zweifel. Die hell leuchtenden Topasaugen, das dunkelblaue Gefieder, die Form des Schnabels, die bronzenen Krallen. Es passte alles, nur die Frage war, wieso sah sie Cassia's Habicht in ihren Träumen und wieso hatte sie so Angst? Er wirkte nicht bedrohlich sondern...intelligent, falls ein Habicht intelligent aussehen kann. "Seit wann gibt es blaue Habichte?" fragte James stirnrunzelnd Cassia, die bei der Frage errötete. "Nun ja, das ist eine ganz spezielle Habicht-art. Unsere Familie züchtet die rex exselcis seit mehreren Jahrhunderten, deswegen haben wir eine gewisse Verbindung zu unseren Vögeln.", beantwortete Cassia James' Frage und errötete noch mehr. Bei James allerdings arbeitete sein Gehirn auf Hochtouren, er wusste, dass sie etwas ausgelassen hatte, ihnen verheimlichte. Doch nach wenigen Momenten vergaß James über was er so nachgedacht hatte, denn Lily Evans schaute ihn an und bewegte ihre weichen vollen Lippen.

Verträumt starrte James Potter Lily weiterhin an, schmachten wäre die passendere Beschreibung. "James hast du gehört was ich gesagt habe?", die Frage kam von einer entnervten Lily Evans, die James böse anfunkelte. "Ähh, wie bitte, was?", stotterte James ertappt und blickte Lily aus großen Rehaugen an. Sirius versuchte seinen besten Freund nicht auszulachen, was ihm wirklich schwer fiel, da er so besessen von der unerreichbaren Lily Evans war. "Ich sagte du sollst aufhören mich anzugaffen, ich bin kein Steak! Außerdem könnt ihr jetzt auch alle verschwinden, denn ich glaube Mary und Cassi wollen sich umziehen." Lily starrte James böse an und nickte mit dem Kopf in Richtung Tür, um ihren Worten Nachdruck zuverleien. "Jaja, ist ja gut Evans wir gehen ja schon.", versuchte Sirius den Rotschopf zu beruhigen, packte James am Kragen und zog ihn, gefolgt von Remus, aus dem Abteil der Mädchen raus.

"Endlich! Ich dachte schon die würden nie gehen.", Romi stand auf und streckte sich nach ihrem Koffer: "Céline? Schatz, willst du mir nicht mal bitte zur Hand gehen?"
"Ich freue mich schon darauf wenn du siebzehn wirst, meine liebe Estrella.", neckte, die sonst so schüchterne Céline ihre Freundin. "Ich hasse dich Lian, wirklich. Das ist unzumutbar, mit so einem Namen angesprochen zu werden. Ich bin mir nicht mal sicher, ob das überhaupt ein Name ist!", empörte sich Romi und warf der laut lachenden Cassia böse Blicke hinterher. "Aber ich verzeihe dir natürlich aber sei auf der Hut ich bin mit den Rumtreibern befreundet. Sag nicht ich hätte dich nicht gewarnt!", "Na komm Romi, hör auf der armen Cassi Angst zu machen", scherzte Lily und zog Romi, wie vorhin Sirius James hinaus gezogen hatte, aus dem Abteil. "Ich schließe mich dann mal diesen mir unbekannten, verrückten Leuten an, bis gleich.", verabschiedete sich Céline von Mary und Cassia und verschwand ebenfalls durch die Abteiltür.