Kapitel 3

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Cassia, die sich doch recht wunderte warum sie jetzt weg von all den Schülern gingen schaute auf in das verhärtet Gesicht des Professors.
"In ein Séperé, in dem Sie bitte warten, bis ich sie zur Einteilung ihres Hauses abholen komme."

Cassia blinzelte gegen die Dunkelheit in diesem sogenannten Séperé an, genau genommen war es ein kleiner dunkler Raum mit kalten Steinwänden. Aber Cassia's Gedanken blieben immer wieder an diesem Thema hängen, die Häusereinteilung. Zwar hatten ihr ihre Freunde schon im Abteil etwas darüber erzählt, doch was ist wenn sie die Art der Bestimmung der Häuser geändert haben? Solche Fragen stellte sich Cassia im Sekundentakt, während sie in dem kleinen Raum auf und ab ging. Was würde passieren wenn sie nicht in das Haus ihrer Freunde kommen würde? Was wäre wenn sie nach Slytherin eingeteilt werden würde? Panik ergriff Besitz von ihr.

Sie hatte doch so hart dafür gekämpft, dass sie nicht mehr die böse, kleine Shafiq war. Sie war jemand anderes, trotz ihrer schlimmen Kindheit hatte sie es geschafft sich von der dunklen Seite in ihr abzuwenden und sich auf das helle, ihr Licht in ihrem tiefsten Inneren zu konzentrieren. Cassia nahm einen tiefen Atemzug und entspannte sich augenblicklich. Sie würde es schaffen, sie wird nicht nach Slytherin kommen, das ließe sie nicht zu. Allein in diesen paar Stunden, die sie in dem Hogwarts Express verbracht hatte, hatte sie bemerkt wie förmlich aufgetaut war. Der harte Klumpen Schmerz, den sie mit sich rumschleppte war verschwunden und einem Gefühl der Leichtigkeit gewichen. Sie war bereit.

"Miss Shafiq, die Einführungfeier beginnt. Folgen Sie mir." Professor McGonagall stand in der Tür, des nun beleuchteten Raumes.

Cassia folgte der zügig gehenden Lehrerin und schaute sich ihre Umgebung genauestens an. Viele Porträts und Gemälde hingen an den hohen Steinmauern um sie herum. Eins der vielen Bilder fiel ihr besonders auf, ein Habicht, der zusammen mit einem Löwen, einer Schlange, einem Dachs und einem Raben unter einem brennenden Baum mit goldenen Äpfeln saß. Auf dem ebenfalls goldenen Rahmen  befand sich ein Schriftzug, den Cassia aus der Entfernung aber nicht genau lesen konnte. Den Blick wieder nach vorne gerichtet bemerkte sie, dass Professor McGonagall vor einem weiteren großen Eichenportal stehen geblieben war, vor dem mehrere verängstigte Erstklässler standen. Wie sehr sich Cassia wünschte dies ebenfalls erlebt zu haben, dass sie schon mit elf Jahren vor dieser Tür gestanden hätte.

Das Eichenportal schwang ohne irgendeine Berührung auf und der Professor ging der Reihe aus Schülern voran auf ein Podium zu, auf dem ein langer Tisch stand. Insgesamt gab es fünf Tische, die mit Goldtellern und    -kelchen gedeckt. Cassia nahm an, dass es sich um vier der Tische um die Haustische handeln musste und der auf dem Podium, der der Lehrer war. Die Große Halle, so hatte sie Lily genannt, war ansich schon sehr eindrucksvoll aber als Cassia die Decke, bzw. das wo sich eigentlich die Decke befinden sollte, stockte ihr der Atem. Über ihnen erstreckte sich der klare Nachthimmel mit seinem Netz aus funkelnden Sternen. Sie war sich absolut sicher, dass sie hier den richtigen Himmel sah und nicht nur ein Abbild davon. Ihre Grübelei wurde jeh von einem Gesang unterbrochen, der, sie glaubte es kaum, von einem alten verschlissenen Spitzhut auf einem vierbeinigen Stuhl rührte. Zu geschockt um den Inhalt des Liedes wahrzunehmen schaute Cassia den Hut weiterhin an. Dabei bemerkte sie nicht wie sie von den anderen Schülern angestarrt wurde, natürlich wund sie angeschaut es war nicht üblich, dass jemand so viel älteres von dem sprechenden Hut eingeteilt wurde.

Professor McGonagall trat mit einer langen Pergamentrolle vor. "Wenn ich euch aufrufe, setzt ihr euch den Hut auf und nehmt auf diesem Stuhl platzt" sagte sie zu den jetzt wieder verängstigten Schülern vor ihr. "Ammnis, Theresa", trat vor und setzt sich den Hut auf, der ihr über die Augen rutschte. Theresa wurde eine Rawenclaw, der zweite Tisch von links klatschte laut und Theresa setzte sich neben einen sehr gut aussehenden Jungen, der ihr gratulierte. Seine Augen blitzten zu Cassia auf. Schnell senkte sie ihren Blick und wand sich von dem Rawenclawtisch ab. Mit suchenden Blick sah sich Cassia nach ihren Freunden um und fand sie dann alle zusammen an dem Tisch ganz links, neben dem Rawenclawtisch. Sie bemerkten Cassia's Blick und lächelten ihr alle zu, nur Sirius und James mussten unbedingt noch einen drauflegen. Die beiden grinsten ihr übertrieben zu und schwangen Gryffindorfähnchen mit dem Spruch drauf: "Go Cas, go, go Cas!" und "We want you!" Cassia versuchte sich zu entscheiden, ob sie böse oder gerührt sein sollte.

The UntouchableWo Geschichten leben. Entdecke jetzt