Please save me someone!

Wieder da?

Eine Weile starre ich die weiße Wand vor mir an, denn ich bin allein. Allein in meinem Zimmer und warte auf meine Schwester. Sie muss mich hier raus holen, denn ich werde nicht noch einen Tag länger mit diesem grausamen Menschen in einem Gebäude sein. Auch wenn ich hoffe dass er das nicht weiß. Ich wollte ihn doch nie wieder sehen, deshalb hatte ich doch abgedrückt und auch diesem Grund hatte ich nicht aufgegeben.

Es bereitet mir eine Gänsehaut wenn ich nur daran denke, dass er all die letzten Tage in meiner unmittelbaren Nähe war. Hätte er gewusst dass ich ebenfalls hier bin, hätte er mich besucht. Besucht ist das falsche Wort, er hätte mich gesucht, bis er mich hier gefunden hätte und dann hätte mich womöglich meine Vergangenheit eingeholt. Ich wäre wieder ganz unten. Aber soweit würde ich es nicht kommen lassen, dass würde auch er nicht nocheinmal schaffen.

Ich kämpfe.

Ich kämpfe um mein altes Leben.

Solange bis alles wieder gut ist.

Bis er das bekommt was er verdient und bis ich ihn nicht mehr sehen muss. Nie wieder.

Ob er an mich denkt weiß ich nicht. Doch dass muss er, es macht ihn sicher fertig dass ich ihm entkommen bin, dass ich nun frei bin. Ein Lächeln bildet sich auf meinen Lippen als ich darüber nach denke wie er sich fühlen muss, wegen mir. Jetzt bekommt er alles zurück.

Völlig in Gedanken höre ich nicht wie es an der Tür klopft, denn ich zucke zusammen als sie geöffnet wird. Erleichterung überfliegt meinen Körper denn sicher ist es meine Schwester. "Schön dass du da bist", kommt es mir über die Lippen. Und schon ein paar Sekunden später bereue ich die Wörter. Eine Gänsehaut macht sich breit, mein Hals wird ganz trocken und mir wird heiß und kalt zugleich. "Ach findest du", antwortet eine dunkle Männerstimme. Mein Atem stockt. Erst jetzt sehe ich ihn. Sascha.

Als ich sein Gesicht erkenne springe ich wie aus reflex auf. Mit zitternden Knien stehe ich nun neben dem Bett, er schließt die Tür und kommt näher. Er trägt eine graue Jogginghose und ein enges Shirt, man sieht ein Stück des Verbandes herausgucken, ich muss schlucken.

"Was tust du hier?", frage ich nun mit zittriger Stimme. "Das würde ich besser dich fragen, findest du nicht auch? Immerhin wolltest du mich töten" Er kommt noch einen Schritt auf mich zu. "Du hättest es verdient" Es kommt einfach heraus, ich funktioniere wie auf Knopfdruck und kann mich nicht wehren. "Hör mir zu, Kleine. Du wirst gestehen okay?" "Niemals" "Niemals sagst du, ob das deine kleine süße Schwester auch denkt" Dreckig grinst er mich an. "Was hast du vor? Du lässt Maja daraus, das ist eine Sache zwischen dir und mir" "Aber ich kann doch nicht zulassen dass jemand anderes von unserem kleinen Geheimnis weiß" "Sie wissen alle von nichts, also lass die daraus" Er überlegt kurz und kommt dann noch einen Schritt näher. "Das kann ich aber nicht versprechen, Kleines. Wenn ich nicht bekomme was ich verlange muss ich nunmal anders handeln" Er ist mir bedrohlich nah und streichelt mir nun leicht über den Arm, dabei entdeckt er meine mittlerweile fast verheilten Narben. "Deshalb bist du also hier. Ich habe dir doch gesagt es bringt nichts abzuhauen"

"Und ob es etwas bringt. Du wirst es nicht glauben, aber ich bin stark. Stärker als du!" Nun packt er ruckartig meine Handgelenke und schubst mich gegen die Wand. Die Vergangenheit kommt näher. Dann lacht er nur. "Also gut, kämpf wie du willst. Aber früher oder später mach ich dich fertig, vergiss das nicht" Er drückt mich noch einmal gegen die Wand und lässt dann los. Ich gehe nun einen Schritt auf ihn zu. "Du glaubst mir noch nicht, aber ich verspreche dir du wirst deine gerechte Strafe bekommen, dafür sorge ich" "Du willst mir erzählen du kleines Ding willst mich hinter Gittern bringen, dass ich nicht lache" "Lach ruhig, aber wundere dich nicht wenn es soweit ist" Er lacht nun wirklich und geht einige Schritte zurück. "Viel Spaß beim kämpfen, Kleines", gibt er och von sich bevor er das Zimmer verlässt.

Die Tür fällt ins Schloss und ich sacke zu Boden.