Kapitel 02

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°Kapitel 02 - Hero°

Zayn's P.o.V

"Wohin willst du denn hin?", fragte mich Niall. "Ich will nur kurz an die frische Luft.", murmelte ich. "Ich geh dann gleich zu mir nach Hause, okay?.", fügte ich noch hinzu. "Aber Perrie kommt ja gleich.", meinte er und ich stieß frustriert die Luft aus.

"Sag ihr, dass ich krank bin und ich niemanden sehen will, lass sie bitte ja nicht zu mir kommen.", machte ich ihm klar, dass ich sie nicht sehen wollte.

"Okay. Bis morgen.", lächelte er mich an und ich grinste leicht zurück. Winkend verließ ich Nialls Haus und entschied mich dafür mein Auto morgen abzuholen und jetzt durch den Park zu laufen. Ich schaute auf meine Uhr, bemerkte dass es schon ziemlich spät ist und fischte mir eine Zigarette aus meiner Hosentasche raus. Genüsslich zog ich dran, ließ den Rauch in kleinen Kreisen aus meinem Mund raus und betrachtete den klaren Himmel. Die Welt sah von außen so unschuldig aus, aber bist du einmal drinnen geht es nur noch durch einen Tod raus.

Erschöpft ließ ich mich auf eine Bank fallen, zog noch einmal an meiner Zigarette und zerdrückte sie später auf dem Boden aus. Angeekelt sah ich auf ihre Reste. Ich hätte nie geglaubt, dass ich einmal rauchen würde. Ich habe dieses Zeug verabscheut, gehasst. Wütend auf mich selbst kickte ich irgendeine Mülltonne weg und stand wieder auf.

Ich ging weiter zum See Steg. Setzte mich drauf, schaute auf den See. Meine Hand vergrub ich im Sand, tastete nach alles was in dieser einsamen Welt zu finden war, bis meine Hand auf etwas flüssigen stoß. Erschrocken sah ich zur Seite und erkannte auf meiner Hand Blut. Ich sah nach unten und bemerkte ein Mädchen, das gerade am verbluten war. Aus ihrem Mund lief tonnenweise Blut raus und aus ihrem Arm auch. Panisch zog ich mir mein Shirt aus und versuchte die Blutungen zu stoppen, doch es gelang mir nicht. Das Mädchen war kreidebleich, ihre Lippen eisblau und ihr Körper sah schon sehr schwach aus. Ich überlegte nicht viel, hob sie hoch und rannte zu meinem Freund, der allerdings Chirurg war.

An seinem Haus angekommen, klopfte ich panisch, bis die Tür von Onkel Jeff, so nannte ich ihn, geöffnet wurde und er mit großen Augen das Mädchen in meinen Armen erblickte. "Um Gottes Willen, gib sie mir mal.", hielt er sich mit einer Hand den Mund zu, nahm sie aber dann in seinen Armen, in sein Ärztezimmer. "Warte draußen, ich versuche zu machen, was in meiner Macht steht.", ermahnte er mich, ja nicht ins Zimmer reinzugehen und ich nickte immer noch geschockt über das Mädchen.

Ich setzte mich auf die Couch , hörte wie Onkel Jeff mehrere Geräte benutzt und mir flau im Magen wurde. Was ist wenn sie starb? Wenn ich zu spät gekommen bin? Ich wollte daran nicht denken und unbewusst rannten mir Tränen auf die Wangen. Klar, ich kannte das Mädchen nicht, aber irgendwas in mir wollte ihr helfen. Ich wollte wissen, wer ihr das alles angetan hatte.

Ich saß noch ca. 2 Stunden so rum, bis die Tür geöffnet wurde und Onkel Jeff herauskam. Er schaute mich beruhigend an und ich nickte erleichtert. Er kam zu mir auf die Couch und setzte sich neben mich hin. "So, als aller erstens erzählst du mir jetzt woher du sie kennst und was mit ihr geschehen war.", sah er mich streng an. "Onkel Jeff, ich kenne sie nicht. Ich bin einfach durch den Park gegangen und da habe ich sie entdeckt, sie war fast am verbluten und deswegen habe ich versucht ihre Blutungen zu stoppen, indem ich mein Shirt ausgezogen hatte und es auf ihre Wunden gedrückt hatte, aber nichts half. Sag mir jetzt bitte, wie es ihr geht und ob ich zu ihr darf.", erklärte ich kurz und sah ihn erwartend an.

"Sie liegt jetzt in einem künstlichen Koma. Ich weiß nicht wann sie aufwacht. Es könnte morgen sein, es könnte heute noch sein oder auch erst in einem Jahr."

Ich nickte dankbar und bedankte mich noch einmal.  "Tut mir Leid, dass ich dich um diese Uhrzeit aufgeweckt habe." , entschuldigte ich mich und er lächelte mich beruhigend an.

"Ich geh dann mal schlafen, ich kann dir Schmerztabletten geben, die sie brauchen wird, wenn sie aufwacht, okay?." Ich nickte und er überreichte mir diese. Ich ging langsam in das Ärztezimmer und hob sie hoch. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, sie sah immer noch nicht besser aus. Sie war zwar immer noch blass, aber es war mehr Farbe in ihrem Gesicht zu erkennen.

****

Selina's P.o.V

Langsam machte ich meine Augen auf und streckte mich erstmal. Ich versuchte den Ort zu identifizieren, aber ich kannte dieses haus nicht. Zu dem lag ich auch noch auf einem riesigen Bett, in einer Decke eingekuschelt. Ich blinzelte mehrere Male, dachte ich würde halluzinieren, doch wie sehr ich es auch noch versuchte herauszufinden wo ich war, es gelang mir nicht. Ich schlug die Decke erstmal von mir runter und sah auf meinen Körper. Ich zuckte als aller erstes wegen der Kälte zusammen, bemerkte dann aber, dass ich was vollkommen anderes anhatte. Wo war mein knielanges Shirt, was ich ganze 2 Jahre lang tragen musste?! Ich hatte was übernatürliches angenehmes an. Eine dicke Pyjama wenn ich mich nicht irrte. Ich stieg zitternd aus dem Bett. Ich wusste nicht was ich jetzt tun sollte. Ich sah nach vorne, bemerkte einen kleinen glitzernden Türknopf. Ich ging stück für stück nach vorne, stolperte dabei über irgendwas, ging dann aber weiter und ich machte die Tür auf.

Mein Herz klopfte mir bis zum Hals, als ich eine weitere Tür öffnete und in ein diesmal noch größeres Zimmer hineinblickte. Ein leises Schnarchen ertönte von rechts und ich ging zitternd nach rechts. Ganz langsam, versuchend keinen Ton zu machen, bewegte ich meine Füße Richtung Couch. Doch wie es das Schicksal wollte, stolperte ich wieder über irgendetwas und landete auf den Holztisch, der zum Glück nicht zerbrach. Ein lauter Schrei entwich meiner Kehle und mein Körper schmerzte höllisch. Plötzlich wachte diese Person auf, die das Schnarchen erzeugt hatte und sah geschockt auf mich hinunter. Sofort machte sie den Lichtschalter auf und ich bemerkte, dass es ein Junge war.

"Du bist ja wach.", sagte er irgendwie erfreut und irgendwie besorgt. Aber um was machte er sich Sorgen? Er kam langsam auf mich zu, wollte mir hochhelfen, doch ich zuckte zusammen und hielt mich an den schmerzenden Stellen mit meiner Hand fest. "Hey, komm gib mir deine Hand." , sagte er sanft, doch ich schüttelte hastig den Kopf und stand nach mehreren schmerzhaften Versuchen selbst auf. Diese Schmerzen waren doch langsam Alltag für mich geworden. "Wer bist du?", meine Stimme war nur ein kleines Flüstern, doch verstand er es.

"Ich bin Zayn. Ich...Ich habe dich in einem Park gefunden, du warst am verbluten und deswegen habe ich dich schnell zu einem Chirurg gebracht, er hat dich behandelt und du warst gestern noch im Koma. Mich wundert es dass du schon wach bist, normalerweise sollte das länger dauern.", murmelte er und ich sah ihn mit großen Augen an. Er hatte mich gerettet? mich? Das ergab alles keinen Sinn. Er will mich sicher für irgendwas benutzen. Vielleicht sollte ich ja die Hausarbeit machen? Oder er will jemand an dem er seine Wut auslassen kann?

Ich schüttelte ängstlich den Kopf und ließ ein kleines "Danke" raus. Auch wenn ich mich nicht wirklich bedanken wollte. Er würde mich ja eh wie jeder andere benutzen. Er nickte nur leicht, starrte mich einfach an. "Hast du dir wehgetan? Ich meine als du gefallen bist? Ich habe Schmerztabletten von dem Chirurg bekommen, wenn du willst kann ich sie dir geben.", flüsterte er und ich brachte grade noch ein "Bitte" raus. Paar Sekunden später kam er mit einem Glas Wasser wieder und gab mir die Tablette. Ich schluckte die Tablette runter und bedankte mich wieder. "Willst du nicht wieder schlafen gehen. Ruh dich aus, es ist noch spät.", meinte er sanft. Ich starrte ihn an. Es wunderte mich wieso er so nett zu mir war. Ich sah ihn mir genauer an und bemerkte, dass er noch jung war. Also ich meine, jünger als Josh jedenfalls. Ich schätzte ihn auf 19 bis 21. Außerdem hatte er ein wirklich schönes Gesicht. Ich schüttelte meinen Kopf und bemerkte, dass er immer noch auf eine Antwort wartete. "Ja. Danke. Nacht.", flüsterte ich und machte mich wieder auf dem Weg zurück in das Zimmer.

What is Love? - z.m *editing*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt