Chapter 7 Das Leben ist scheisse

1.6K 127 23
                                    

Er überrollte mich wie eine riesige Welle.
Er brach über mir zusammen und begrub meine Zellen unter sich, schien ihnen jedes bisschen Luft zu entziehen und füllte sie mit einer brennenden Hitze, wie ich sie erst einmal gespürt hatte.
Ich meinte es auszuhalten, die Schmerzen eines einzigen Schnittes, es war Nichts im
Vergleich zu meinem Pfahl im Bauch.
Und ich hatte mir vorgenommen nicht zu schreien.
Also öffnete ich die Augen wieder, die Lippen zu einem flachem Strich zusammengepresst, ich gab keinen Tom von mir, zumindest jetzt hatte ich genug Selbstkontrolle.
Ich sah zu Hector, der wie erstarrt auf dem Boden kniete und meinen Arm anstarrte, während ich die warme Flüssigkeit spürte, die daran hinunter lief.
Die Wunde war nicht tief aber es brannte, höllisch.
Ich versuchte heftig zu atmen um mich auf den Rythmus zu konzentrieren, Jared starrte noch immer auf den Wald hinter mir und Malia schien sich schon auf den nächsten Schnitt zu freuen.
Die Leute hinter ihr sahen einfach zu, sie hatten das schon öfters gesehen, das erkannte ich an ihren nachdenklichen Gesichtern.
Der kleine Schnitt pochte, doch mit unglaublicher Erleichterung stellte ich fest dass ich es aushielt, ich musste nicht einmal schreien.
Beim nächsten kleinen Einstich und dem Gefühl meiner aufgeschnittenen Haut krümmte ich mich kurz, die Fesseln spannten sich aufs Äusserste und hielten mich zurück, ich konnte nicht ausweichen.
Ich schwitzte, meine Haare klebten mir bereits an der Stirn, Louis zog das Messer so unendlich langsam über meine Haut dass ich leise wimmerte, meine Selbstkontrolle war doch nicht mehr ganz intakt.
"Stop!"
Dröhnte Malias Stimme über das Feld und ich atmete mit einem Stossgebet zum Himmel aus.
Schnell zog ich mich hoh und nahm wieder den festen Platz auf meinen Füssen ein, meine Beine aber zitterten leicht vor Anstrengung mich oben zu halten, denn je mehr ich nach unten sackte, desto schmerzhafter wurde die Wunde.
Ich hob den Kopf um mir das Haare aus dem Gesicht zu schütteln und fühlte mich stark.
Ich glühte am ganzen Körper, so fühlte es sich an und die Wärme an meinem Arm tropfte auf den Boden, aber mit dem Schmerz wurde ich fertig.
"Das ist nicht genug.
Nimm das Feuer."
Der kleine Hoffnungsfunke der aufglomm erlosch gleich wieder.
"Feuer?"
Hector klang so geschockt wie ich mich fühlte und bewegte sich keinen Milimeter, folgte bloss mit dem Blick Louis, der zum Feuer lief und seine Klinge hinein hielt, bis sie beinahe Orange glühte.
"Oh gott."
Flüsterte ich als ich das sah, und er wieder auf mich zukam.
Jetzt war es mit meiner Ruhe vorbei, ich konnte noch so die Heldin spielen, jetzt übernahm die Angst.
"Nein, hör auf!"
Ich klang schrill und panisch doch es war mir egal.
Ich rüttelte mit plötzlicher Kraft an den Seilen und versuchte so weit wie möglich zurück zu weichen als Louis wieder vor mir stand, einen ausdruckslosen Gesichtsausdruck und verschlossene Augen.
"Du musst das nicht tun, bitte Louis."
Flüsterte ich, meine Stimme klang brüchig.
Jared hatte sich merklich verspannt aber rührte sich nicht während Hector versuchte auf die Beine zu kommen und wütend brüllte.
"Lasst sie in Ruhe!"
Die Wache neben ihm schlug solange auf seinen Rücken bis er wieder auf den Boden knallte und stöhnend liegen blieb.
Tränen liessen meine Sicht verschwimmen und mein Blick streifte die alte Frau, die zutiefst traurig dastand, den krummen Rücken aufrecht und zitternden, gefalteten Händen.
Dann setzte er das Messer an, ich konnte spüren wie es meine Haut verbrannte, sie auffrass und mich zerstörte.
Und ich schrie.
Es ging nicht anders, ich warf meinem Kopf nach hinten und schrie so laut dass ich das Gefühl hatte meine Ohren wären taub geworden.
Ich sah eine Horde von Vögeln über den Himmel flattern und die Bäume die sie verliessen bewegten sich hin und her.
In diesem Moment indem die Schmerzen mich beinahe ohnmächtig machten hätte ich alles verraten.
Es war weder ehrenhaft noch das was ich mir vorhin eingeredet hatte.
Ich hätte Alles und Jeden verraten damit es aufhörte, und das war nicht einmal feige oder hinterlistig, es war menschlich.
Es war der Menschliche Instinkt und ich war dumm gewesen, als ich gedacht hatte ich könne darüber stehen.
Aber ich war froh dass ich das nicht aussprechen konnte, da ich nur meinen Körper spürte der sich krümmte.
Ich konnte mich nicht auf den Beinen halten, wurde nur von den Seilen hoch gerissen.
Bald schwebte ich darin, ich sah meine Umgebung nicht mehr, nur lodernde Flammen und schwarze Punkte tanzten vor meinen Augen, ich war in einer anderen Welt, umgeben von Schmerz dem ich nicht entkommen konnte.
Er griff tief in mich hinein und verteilte sich überall, nahm mir die Macht über mich selbst und brachte mich dazu alles tun zu wollen um zu sterben.
Ich vergass wie es ohne die Hitze, das Brennen und die wahnsinnigen Schmerzen war, es kam mir vor als würden selbst die Fesseln von mir abfallen und ich sei nicht imstande mich zu bewegen.
Es verschluckte mich und hüllte mich in die Hülle aus Schmerzen.
Irgendwann war ich an dem Punkt angelangt an dem sich die Schmerzen in Hass verwandelten.
Und wurde genährt, mit jeder Sekunde mehr, ich schwor mir Rache an Malia, an Louis und an der ganzen Welt.
Ich wollte sie leiden sehen so wie ich es tat, ich wollte dass ich ihnen dabei zusah, auch wenn es mir nicht helfen würde.
Der Hass machte sich breit wie eine unaufhaltsame Wolke, die sich in meine Muskeln verzog, aber dennoch dort war, bereit auszubrechen, wie eine tickende Zeitbombe.
Ich hatte keine Ahnung ob ich nur Sekunden oder Minuten so verbracht hatte, doch irgendwann hörte es auf.
Ich kam mir taub vor, hörte nur ein beständiges Rauschen in meinen Ohren, mein Kopf hing hinunter und meine Beine zitterten so stark dass ich immer wieder einknickte, was aber noch grössere Schmerzen hervorrief.
Ich hatte keine Tränen mehr, meine Augen kamen mir getrocknet vor und mein Hals war trocken, kein Laut kam heraus ausser ein krächzen.
Meine Kraft war weg, ich hatte mich noch nie wie eine Gefangene in meinem Körper gefühlt, doch nun tat ich es.
Ich strengte mich an, meine Handflächen waren eingeschnitten, so sehr hatte ich mich an das grobe Seil geklammert.
Jetzt wusste ich auch woher die blutigen Rückstände kamen.
Mein Atem ging langsam, ich spürte bereits wie die Schmerzen schwächer wurden und mich die erlösende Leere verschlucken wollte.
Doch es klappte nicht, denn ich sah wieder etwas, wie in Trance hob ich dek Kopf ein Stück weit und sah Hector, der mit geröteten Augen dastand und sich die Haare raufte.
Er hatte nachgegeben.
Er erzählte es ihr, er würde sein Volk verraten, wegen mir.
Malia nickte mehr als nur zufrieden und gab den Wachen ein Zeichen Hector in ihre Hütte zu schleppen.
Dieser drehte sich während er hinter ihnen herumgeschleift wurde zu mir um und seine Lippen formten ein "Es tut mir so leid."
Ich atmete beinahe schmerzhaft ein und sah dann einige der Männer auf mich zukommen.
Die Menge beobachtete mich; aber auch noch Jemand anderen, ich verstand nur nicht wen, mein Kopf war zu sehr mit Schmerzerinnerungen gefüllt.
Ich spürte wie sie meine Handfesseln lösten, das Einzige was mir und meinem erschöpften Körper Halt gegeben hatte.
Die Leute erwarteten dass ich nun suf den Boden fiel, ich sah es in ihren Gesichtern, dass jede Folter immer so endete.
Ich wollte nicht auch noch erniedrigend hinfallen, aber als sich meine Stütze löste gaben meine Beine sofort nach, ich konnte sie nicht einmal mit eisernem Willen zwingen mich zu halten.
Ich sackte zusammen und liess mich fallen, sollten sie doch ihre Genugtuung bekommen, ich konnte nicht mehr.
Ich war müde und kaputt.
Doch ich berührte den Boden nicht.
Ich sah nur Jared.
Er zögerte keine Sekunde als ich fiel, ich sah nicht einmal Zwiespalt in seinen Augen.
Er fing mich blitzschnell auf und schon einen Arm unter meine Beine und einen um meinen Rücken.
Ich nahm die Berührung nur noch von weit weit her wahr, aber ich konnte seinen Geruch riechen und seine Nähe spüren, ich wusste dass er mich trug, meine Haare hingen über seinem krädtigen Arm herab und mein Blick war in den blauen, strahlenden Hommel gerichtet.
Ab und zu sah ich seine Augen und die Schwarzen Haare, wenn er mich zurecht rückte, sein Blick war auf ein Zelt gerichtet und ich konnte ihn hören wie er Himari rief, die die Louis bei seiner Rückkehr so stürmisch umarmt hatte.
Kurz darauf sah ich die Alte Fraue neben mir, sie fuhr mir über das verschwitzte Haar und murmelte krächzend etwas.
Die Leute murmelten und ich konnte bereits die Ersten Gespräche mitbekommen, in denen sie sich stritten wieso er mich aufgefangen hatte.
Es schien ihm egal zu sein was sie Tuschelten, sie hatten den Respekt und die Zuneigung für ihn als obersten Kämpfer noch immer
Sie gingen ihm aus dem Weg, das konnte ich an den vereinzelten Bewegungen am Rande meines Sichtfelds erkennen.
Meine Augen klappten zu, es tat gut zu wissen dass ich loslassen konnte und die Schmerzen von der kühlen Dunkelheit verschluckt wurden, während ich festgehalten wurde.
Irgendwo wurde ich vorsichtig abgelegt, mehr bekam ich nicht mehr mit.
Ich hörte noch die Blätter rauschen und die Vögel zwitschern die zurückgekehrt waren, danach gab mein Körper auf und ich fiel in den Schlaf.
Es war eine Art Trance, aus der ich nach einer Weile mit einem Zucken erwachte.
Ich riss die Augen auf und sah eine braune Zeltdecke über mir, sofort machte sich Panik in mir breit und ich wollte mich aufsetzten.
Doch eine Mädchenhand drückte mich bestimmt zurück und kurz darauf erschien das Gesicht einer hübschen Frau, die die ich bei Louis gesehen hatte und das der alten Frau über mir.
Ich versteifte mich und starrte die beiden an.
"Wo ist Hector?"
Brachte ich hervor, erschrocken wie rau und kratzig meine Stimme sich anhörte.
Sie mussten den Ausdruck in meinem Gesicht gesehen haben, denn sie schüttelten beruhigend den Kopf.
"Rede einfach so wenig wie es geht, deine Stimme erholt sich wieder."
Eigentlich hätte ich wegrennen müssen, nachdem ich den Hass und die Angst in mir drinnen aufflammen sah, doch ich blieb liegen.
Einfach weil ich das Gefühl hatte diesen beiden Menschen zu vertrauen.
Also nickte ich und sah von einer zur Anderen.
"Du warst einen halben Tag bewusstlos, es ist Nachmittag.
Hector war die gesamte Zeit bei Malia, Niemand weiss genau was er erzählt hat aber vor einigen Minuten wurde er wieder an den Pflock gebunden, als Kriegsgefangener, aber keile Sorge es geht ihm soweit gut."
Sie lächelte beruhigend und die alte Frau schob mir ein Kissen hinter den Rücken, worauf mir beide halfen mich aufzusetzen.
Das Bett unter mir war weich, aber noch immer rau genug um mir zu signalisieren dass es nicht mehr das weisse Traumbett bei den Zerberus People war.
Den Leuten die nun von Hector und mir verraten worden waren, ich wollte gar nicht wissen was Malia mit den Informationen anrichten würde.
Als ich meinen schmerzenden Kopf an die Säule hinter meinem Bett richtete und mich umsah, erkannte ich dass noch einige andere Betten ,in Reihen angeordnet, im dem Zelt verteilt waren.
Einige waren besetzt und einige nicht, überall sah ich weisse Verbände und hörte schmerzhafte Stöhnen, es roch nach Desinfektionsmittel und das gesamte Zelt war ausgefüllt mit ärztlichen Mitteln.
"Wo.."
Brachte ich leise hervor und liess meinen Blick zu den Frauen wandern, die links und rechts von meinem Bett sassen.
Himari, wie Jared sie genannt hatte, lächelte beruhigend.
Ihre blonden Haare waren in einem Zopf geflochten und ihre hellen Augen sahen mich ganz ohne Feindseligkeit an.
"Du bist im Krankenzelt, Jared hat dich hergebracht und uns geholt damit wir dir helfen."
Ich sah langsam zu meinem Arm, weisse Verbände waren darum geschnürt und etwas kühlendes musste  drauf sein; denn es brannte nicht mehr so sehr.
Mit meiner Hand wollte ich den Verband wegnehmen um zu sehen was Louis angerichtet hatte, doch die alte Frau schüttelte den Kopf.
"Du darfst das nicht sehen."
Sagte sie ruhig, ihre Stimme hatte so einen schwingenden und singenden Klang dass ich automatisch gehorchte weil es nur das Beste für mich war.
Ihre Augen waren sanft und ihre faltige Haut rein, sie trug ein farbiges Gewand, im Gegensatz zu allen anderen die ich gesehen hatte.
Ich legte die Hand wieder zurück und stöhnte kurz auf, als ich mich zu schnell gerade aufsetzte.
Daraufhin erhob sich die Alte Frau, fuhr mir durch die Haare worauf ich mich versteifte und sah mich sanft an.
Sie klang verheissungsvoll als sie den Kopf neigte.
"Dein Moment wird kommen."
Danach drehte sie sich um und lief langsam, etwas gebückt und humpelnd aus dem Zelt, die Pfleger die rein stürmten machten ihr Platz und murmelten ein respektvolles "Shagara."
Ich sah fragend zu Himari, was zum
Teufel hatte sie denn damit gemeint?
Doch diese zuckte bloss die Schultern und machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Sie isr unsere Heilerin und Seherin, Shagara bedeutet Priesterin und sie ist manchmal etwas komisch, Sie steigert sich etwas mehr in unser neues Leben hinein als es nötig ist.
Ich nickte verstehend.
"Wieso diese Sprache?"
Ich schämte mich für meine Stimme aber Himari schien es nicht zu stören, sie zeichnete mit den Fingern feine Kreise auf meine Bettdecke.
"Weisst du, bereits bevor die letzten, vernichtenden Bomben fielen gab es uns, nicht alle hatten das Glück sich verstecken zu können.
Und da es auch die Zerberus People oder einfache Waldläufer, odee Fremde gibt müssen wir wissen wann jemand zu einem Volk gehört, damit er uns in keine Falle locken kann.
Wenn man versteht was man ihn fragt dann ist es klar."
"Einleuchtend."
Murmelte ich und sah nach vorne auf das leere Bett gegenüber von mir, es gab zwei Durchgänge und die Säulen in der Mitte spiegelten die eine Zelthälfte perfekt wieder.
"Was ist mit Jared?"
Meine Frage bezog sich eher darauf wieso er mich aufgefangen hatte wenn ich dich sah das man etwas anderes erwartet hatte.
Doch Himari schien es als ihre Pflicht zu sehen mir das Andere zu erzählen.
"Pscht, nicht zu laut, nachdem Malia erfahren hat dass er dich hierher getragen hat ist sie stinksauer.
Die beiden diskutieren schon geschlagene Zehn Minuten und jeder der schlau ist hat sich an seine Arbeit gemacht.
Sie sind ein hitziges Paar, keine Frage."
Sie grinste schief und hielt sich einen Finger an die Lippen, worauf ich eilig horchte und irgendwo hinter dem Zelt  zwei Stimmen wahrnahm.
"Du hast sie aufgefangen Jared, weisst du was das bedeutet?"
Malias aufgebrachte Stimme drang gedämpft durch das Zelt und einige der Blicke richteten sich auf mich, jeder schien zu wissen um wen es ging, einige sahen mich mit einem Blick an der mich vollkommen verwirrte.
"Ja, das ist mir klar."
Hörte ich Jared knurren, daraufhin folgte eine Reihe von gleichzeitig gesprochenen Argumenten die ich aber nicht verstehen konnte.
Ich sah zu Himari die beide Augenbrauen hochgezogen hatte und mich vielsagend ansah, jedoch bekam ich nicht richtig mit was sie ausdrücken wollte.
Denn im nächsten Moment wurde die Eingangsplane ruckartig zur Seite geschoben und ein ziemlich angepisster Jared lief durch das Zelt.
Er hatte das Tuch weiter hochgezogen und seine Augen funkelten wie brennende Smaragde.
Ich merkte dass er darauf bedacht war mich nicht anzusehen, als er wieder ohne mich eines Blicks zu würdigen auf der anderen Seite verschwand.
Wahrscheinlich wollte er seine Ehre oder so wieder herstellen, damit wegen der Aktion vorhin Niemand etwas falsches dachte.
Es verletzte mich schon, aber dann fiel mir wieder ein dass ich ihn doch hasste und er es dehshalb nicht schaffen durfte, mich zu verletzen.
Ich folgte ihm nicht weiter mit dem Blick da ich spürte das Himari mich aufmerksam beobachtete.
"Was war denn das?"
Fragte sie leise und ich schüttelte überfordert den Kopf, bei ihr war als einziges das Gefühl dass sie mich nicht hinterrücks verraten würde.
Und mein Gefühl lag meistens richtig.
Ausser bei Louis.
Dumpfe Wut machte sich breit, doch Himari konnte nichts dafür, er war ihr Freund aber das machte sie nicht zu meiner Feindin.
Etwas nach Jared trat Malia ein, eine ihrer Wachen hob die Plane für sie und ich wünschte mir herzhaft, dass er sie ihr ins Gesicht knallen liess.
Sofort ging das gesamte Zelt, den Liegenden ausgenommen, in die Knie und murmelte ein "Bhana."
Ich schnaubte leise, sie konnte wirklich nicht ohne grossen Auftritt.
Sie lief langsam und möglichst ruhig auf mein Bett zu, doch unsere Blicke verhakten sich ineinander und ich versuchte ihr klar zu machen wie gross mein Hass auf sie war.
Himari beobachtete es aus ihrer Position und erhob sich dann auf einen Wink ihrer Anführerin wieder und setzte sich schweigend.
Ich konnte nicht erkennen ob sie Malia mochte oder nicht, dafür war ihr Blick viel zu neutral.
"Wie geht es dir?"
Fragte sie, ihre Stimme tropfte nur so vor Ironie und ich spannte die Wangenknochen an, um ihr nicht an die Kehle zu gehen, nahe genug wäre sie.
Ich antwortete nicht, nicht weil ich sie damit bestrafen wollte sondern weil ich es ihr nicht gönnen wollte, meine demolierte Stimme zu hören.
Sie spitzte die Lippen abschätzig und zuckte dann die Schultern, ihr Kleid mit dem schwarzen Gürtel bewegte sich leicht, ihr Mantel hing ihr bloss wie eine Schleppe über den Schultern.
Danach atmete sie tief durch, das Folgende musste ihr sehr missfallen wie es schien, was sie mir auch nur allzu deutlich zeigte.
"Es ist dir erlaubt zu bleiben, du gehörst nicht zu den Zerberus People und bist somit...keine Feindin.
Aber alles wofür du wert bist ist es, die Wölfe zu füttern, das ist schon Schande genug und wurde mir von Shagara empfohlen."
Gegen Ende wurde sie leiser sodass nur ich sie hörte, vielleicht auch Himari doch diese zeigte keine Reaktion.
Ich starrte sie fassungslos an, wie konnte sie mich foltern lassen und danach erwarten dass ich froh darüber war ein Teil ihres Volkes zu werden?
Und wieso tat die Frau die ich eigentlich so sehr mochte das, mich den Wölfen vorwerfen? Ich dachte sie wolle mir helfen.
Ich verstand nicht wieso ich das tun sollte, doch mein Hirn schaltete sich nun langsam wieder ein.
Ich hatte gar keine andere Wahl, zu verschwinden würde heissen nicht zu überleben, und ich hatte eindeutig zu viel durchgemacht als dass ich es jetzt durch meine Sturheit ganz beendete.
Also sagte ich nichts, die Regeln mussten sich wirklich verändert haben, und wenn ich überleben wollte oder gar ein Teil hiervon werden wollte, musste ich mich unbedingt daran halten.
Aber eines war sicher, den Hass und das was sie mir angetan hatten würde ich nicht vergessen.
Nichts davon.
"Sie wird also eine von uns?"
Himaris Stimme klang sowohl fröhlich als auch erstaunt.
Mali sah sie strafend an, es schien ihr direkt seelische Schmerzen zu bereiten auch nur daran zu denken.
"Ja...aber sie wird erst beim nächsten Vollmond aufgenommen, sorg bis dahin dafür dass sie keine solche Schande mehr für unser Volk ist.
Beantworte irr Fragen oder das was du eben so tust."
Malia hatte laut gesprochen und wedelte beinahe angeekelt in Himaris Richtung, die daraufhin ihre Lippen zusammen presste.
Ich liess meinen Blick umherschweifen und nahm wahr, dass einige der Leute innegehalten hatten und zu uns sahen, unter anderem galten die misstrauischen Blicke nicht einmal mir sondern Malia.
Ich sah dass Himari sich sträubte, aber dann überwand sie sich und neigte den Kopf.
"Ja Bhana."
Malia atmete nur aus und drehte sich dann wortlos um, während sie durch das Zelt zurück zum Ausgang schritt, wo ihre Wachen warteten, kniete sich wieder Alles was nicht lag hin.
Erst als sie das Zelt verlassen hatte gingen alle wieder ihrer gewohnten Arbeit nach und es wurde lauter, da man sich wieder zu getrauen schien, Gespräche zu führen.
In vielen davon konnte ich eindeutig meinen Namen ausmachen und liess mich unwohl ins Kissen sinken.
Himari bemerkte dass und gluckste leise.
"Ich finde es gut dass du bleiben kannst, aber deine Aufgabe ist nicht gerade die beste."
Gegen Ende wurde sie nachdenklicher aber mich interessierte es gerade nicht, ich wolllte wissen wieso man über mich sprach.
"Ist es weil ich aufgenommen werde?"
Himark schien zu verstehen und schüttelte den Kopf, worauf ihr Zopf über ihre Schulter fiel und in dem sanften Licht golden schien, das auch die Staubkörner im Zelt tanzen liess.
Es sah friedlich aus, ganz anders als noch vor einigen Stunden.
Hier lebte man den Moment, da einem zu viel Planen nichts half, man starb vielleicht sowieso davor.
"Nein, es wurden schon einige Waldläufer oder Flüchtlinge der anderen Völker aufgenommen, das macht unser Volk stärker."
Sie schmunzelte leicht und ich sah sie verständnislos an.
"was ist es dann?"
Sie räusperte sich und sah an die Decke des Zeltes, in der Hoffnung das ich von alleine das Thema wechselte doch ich sah sie beharrend an.
"Naja, es ist eben nicht selbstverständlich dass Jared jemanden auffängt der fällt. Sozusagen."
Erklärte sie und sah mich an, als erwartete sie von mir dass ich verstehe.
Als ich das nicht tat seufzte sie.
"Wieso denkst du hat sich Malia so aufgeregt?"
Half sie mir auf die Sprünge doch da ich noch immer geschockt von der Folter und mit Hass und anderen Gefühlen in meinem Inneren zu kämpfen hatte kapierte ich es nicht wirklich.
"Die Kinder haben sich euch beide als neue Romeo und Julia vorgestellt, natürlich ist es völlig ünertrieben doch normalerweise fängt er eben keine auf."
Sie zuckte schmunzelnd mit den Schultern als meine Augen gross wurden.
Das war die Sahne auf dem Eis, einem sehr bitteren und vergifteten Eis um
Genau zu sein.
Ich hatte mich wirklich foltern lassen, würde wahrscheinlich Wölfen vorgeworfen werden und in ein Volk aufgenommen werden von dem ich nichts wusste, und nun begannen sie auch noch Geschichten über mich zu erzählen?
Stöhnend und mit aufgewühlten Gefühlen liess ich mich aufs Bett zurück fallen.
„Ach du Scheisse." Murmelte ich und schloss kurz die Augen, ich nahm an dass ich total verängstigt bei jeder Bewegung der Leute um mich herum zusammen zuckte. Aber so war es nicht. ich hätte es gerne getan, mein Bauch zog sich jedes Mal zusammen wenn jemand mit Feuer umher lief, doch ich liess mir nichts anmerken, auch wenn ich das Gefühl hatte dass mich Himari dennoch durchschaute.
"Du solltest liegen bleiben, bis zum Sonnenuntergang sollten deine Kleider fertig sein und danach bringt dich Jemand zum Wolf Gehege."
Sie lächelte kurz beruhigend.
Gar keine Erholung? Durfte ich mit meinem Arm überhaupt schon wieder raus?
Ich war es mir gewohnt mich länger zu schonen, doch für einen langen Heilungsprozess blieb hier wohl keine Zeit.
Wieder stieg für einige Sekunden Hass in mir auf, diese Leute hatten mich foltern lassen und nun konnten sie mir nicht einmal Zeit geben, mich davon zu erholen.
Aber dann ermahnte ich mich, es schadete nur mir wenn ich nun bockte, ich musste mich nun zusammennehmen trotz der Ungerechtigkeit, zuerst musste ich ein Teil dieses Volkes werden.
Ich erinnerte mich an Hectors Worte über den Zusammenhalt hier, nach meiner Aufnahme hätte ich wenigstens einen Joker.
Also atmete ich kurz durch und nickte, ein Lächeln brachte ich noch nicht wirklich zustande, das konnte man auch nicht erwarten, aber ich würde daran arbeiten.
"Also, ich bin da bis zum Sonnenuntergang. Was sind deine Fragen?"
Sie grinste und mir ging so viel durch den Kopf dass ich mich beinahe verschluckte während ich die erste Frage aussprach.
"Ich soll die Wölfe füttern, wofür?"
Sie sah mich erstaunt an.
"Ich hatte eine andere Frage erwartet aber gut."
Sie grinste etwas und lehnte sich im schmutzigen Stuhl zurück, bevor sie begann.
"Bei dem Bombenangriff sind viele Waffen zerstört worden und die meisten Gewehre und Handfeuer-oder Automatisierte Waffen sind bei den Zerberus People.
Deshalb hat jedes Volk die Umstünde der Umgebung für eine eigene Geheimwaffe genutzt, von der aber die Zerberus People nichts wissen.
Die Wüstenmenschen haben es geschafft den Sand so zu verändern dass er giftig sein kann, die Waldmenschen reiten auf Hirschen anstatt Pferden und die Flussmenschen haben ein Gift von Fröschen gewonnen welches absolut tödlich ist.
Das sind nur Beispiele, und wir züchten Kampfwölfe."
Ich runzelte die Stirn aber hörte gut zu.
Die Armen Wölfe, ich hoffte dass man sie nicht misshandelte, es war nicht ihre Schuld dass man sich verteidigen musste, sie hätten nicht mit hinein gezogen werden sollen.
Aber ich verstand dass das Mondvolk auch eine Waffe brauchte um Stärke zu zeigen.
"Wieso habt ihr beschlossen so zu Leben? Mit neuen Regeln und so vielen Veränderungen? Ist es nicht schwer und viel gefährlicher als sich eine neue Zivilisation aufzubauen?"
Sie sah mich lange an ohne zu antworten.
Dann senkte sie den Blick und knetete die Bettdecke, ihre Finger schienen verschwitzt.
"Das haben wir.
Doch die Welt ist nicht mehr so wie früher, wir wurden um hunderte von Jahren zurückgeworfen, das Klima spielt gegen uns und die Zerberus People ebenfalls.
Deshalb wollten wir ein neues Leben, das wir so gut wir möglich nutzen konnten und uns bei nichts mehr an die alten Gewohnheiten erinnerte.
Es ist auch einfacher so zu leben, denn wenn wir nach den Regeln der Natur spielen haben wir schnell gemerkt dass es vorteilhaft ist, unsere anderen, demokratischen Versuche sind in der Wildnis schnell gescheitert.
Also haben wir begonnen uns anzupassen, anstatt alles nach unserem Willen zu formen, uns so konnten wir endlich etwas aufbauen.
Es ist zwar hart, nach dem Motto 'Der Stärkere gewinnt' zu leben und manchmal fühlt es sich primitiv an, doch es ist auch eine Hoffnung sich erneut zu bessern und irgendwann wieder ein Land aufbauen zu können."
Ich war ziemlich perplex, mit solch einer Erklärung hätte ich nicht gerechnet, aber es war einleuchtend, auch fand ich es gut dass man begann mit der Natur zu arbeiten anstatt gegen sie, der extreme Klimawandel hatte einem auch fast keine andere Wahl gegeben.
Aber dennoch, sie sprachen davon dass die Zerberus People ihre Reformversuche zerstört hatten, und von Hector hatte ich etwas ganz anderes gehört.
"Und die Zerberus People? Was machen die?"
Sie spannte sich merklich an, es missfiel ihr sichtlich an diesen Namen zu denken.
"Sie sind grausam, wer nicht so wird wie sie wird zum Feind, sie haben sich die Norfallreserven geschnappt und alle reichen Leute versorgt, uns sehen sie schon als Wilde an."
Kurz sah sie zu mir und beeilte sich noch etwas hinzuzufügen.
"Die meisten Leute denken dass es gut ist was sie tun und haben ein völlig falsches Bild von uns, sie wollen das Richtige aber unter falschen Führern."
Ich war erschrocken, wie sehr sich das unterschied was ich von den beiden Seiten gehört hatte.
Aber ich erkannte auch dass Zerberus mich manipuliert hatte, ich hatte mich einwickeln lassen und ohne jeglichen Kontakt begonnen mich vor den Völkern zu fürchten und sie als "Böse" einzustufen.
Das würde mir eine Lehre sein, ich würde ab nun nur etwas glauben wovon ich mich selbst überzeugt hatte.
Ich wollte für mich selbst denken und mich nicht mehr manipulieren lassen.
"Weiter?"
Sie sah mich an als wäre sie ganz erpicht darauf, mir das Leben im Mondvolk näher zu erklären.
"Wieso ist euer Zeichen der Mond?"
Sie nickte eilig.
"Gute Frage.
Also, als wir dieses Land 'erobert' haben, hatten die meisten schon ein Zeichen und einen Namen.
Keinen zu haben machte natürlich schwach, also suchten wir das Gebiet auf ein Markenzeichen ab.
Jemand hatte einen Würfel aus Mondstein entdeckt, es muss wohl ein Überbleibsel von irgendeiner Station sein.
Daraufhin haben wir und Mondvolk genannt und jeder trägt eine Kette, Kopfschmuck oder einen Ring damit, das symbolisiert unser Volk und war auch unsere Hoffnung.
Wir werden auch Mondvolk genannt weil wir mit den Wölfen vor allem in der Dunkelheit gut sind, wir haben uns das Sehen in der Nacht aber angewöhnt."
Sie grinste mich an und ich nickte leicht lächelnd.
"Spannend, wirklich...eindrücklich was passiert war in der Zeit die ich...verpasst habe."
Ich sprach leise um meine Stimmbänder nicht zu strapazieren und versuchte keine Aufmerksamkeit auf meine Zeit vor den Zerberus People zu lenken, was Gott sei dank auch gelang.
"Hat das Mondvolk auch Feinde?"
Fragte ich, es war interessant, eine gesamte neue Ära erklärt zu bekommen und ich würde das Wissen bestimmt noch brauchen.
Kurz bewegte ich mich hin und her, die Karte war noch da und rieb an meiner Haut.
Sie überlegte kurz.
"Naja; also gewissermassen sind alle Völker Feinde.
Feinde um Lebensmittel oder wenn es um Land geht, aber wir lassen uns eigentlich in Ruhe, jedoch sind die Bhanas der Meinung dass es bald einek Krieg geben könnte, wo die Grenzen neu gesetzt werden, obwohl das nur unnötige Schwächung unserer Kämpfer wäre.
Aber wenn du die Beziehungen wissen willst, kann ich dir einiges sagen."
Sie holte kurz atem, ich hatte noch nie einen Menschen so viel und begeistert reden hören, aber es störte mich nicht.
Noch nicht.
"Wir verstehen uns vor allem mit dem Flussvolk, unseren Nachbarn.
Malia hat es zwar nicht geschafft ein Bündnis mit ihrer Bhana einzugehen aber wir sind nahe dran.
Die Schnee und Sonnenvolk sind meistens unter sich in einer recht guten und stabilen Allianz.
Das Waldvolk lebt vor allem zurückgezogen aber ist im Notfall auch hilfsbereit.
Und das Wüstenvolk und das Bergvolk sind leider auch Verbündete, sie sind beide starke Völker und haben auch vor das auszunutzen. Also wenn es irgendwann einmal Krieg gibt, stecken ganz sicher sie hinter allem."
Um ihre Aussage zu unterstreichen nickte sie einmal heftig in meine Richtung und befeuchtete ihre trockenen Lippen.
Während unseres Gespräches waren Leute gehangen und gekommen, aber es war recht ruhig gewesen, ich spürte auch wie sich die Verspannung langsam löste und ich mit den mittleren Schmerzen besser zurechtkam.
"Du hast nur von Bhanas geredet, gibt es keine männlichen Anführer?"
Fragte uch und sie schüttelte den Kopf.
"Nein, Männer verfallen schneller einer Machtlust als Frauen und alle waren sich einig dass deshalb ausschliesslich Frauen anführen würden, jedoch stützen meistens die Männer oder die oberste Kämpfer der Dörfer die Armee für sie.
Manche sagen dass nur Frauen den Befehl zu einer grossen Tötung geben dürfen, weil sie auch neues Leben schenken, so ist es der Lauf der Natur.
Es gefällt mir recht gut diese Ansicht, aber der eigentliche Grund ist eben das mit den Machtproblemen."
Ich gluckste kurz, als ob Malia nicht längst einem Machtrausch verfallen wäre.
"Und wie ist es so mit den Führungspositionen der Völker? Also wie ist das aufgebaut?"
Sie zuckte die Schultern, als wäre das etwas von den unwichtigen Dingen.
"Eigentlich ganz unkompliziert.
Jedes Volk hat verschiedene Dörfer in ihrem Gebiet, jedes Dorf hat eine Anführerin, eine Darnà, das heisst die Zweite. Diese sind Befehlshaber in ihren Dörfern, aber jedes Volk hat nur eine Anführerin, und das ist die Bhana, bei uns Malia.
Die Bhana verfügt meistens über gute Menschenkenntnis oder Strategie, abee natürlich spricht sie bloss das Urteil und wird von vielen Beratern beeinflusst, die in ihrem Rat sitzen, dem Comhairle, was so viel Bedeutet wie Ratschlag. Darin sind Leute aus den Dörfern die sie beraten, das sind die Shagaras, die Heilerinnen, die obersten Kämpfer und die Weissn, den Gliç.
Das hat jedes Volk, aber es gibt eine Frau die alle vereint, und die Mutter der Dämonen genannt wird.
Hella. Sie hat den Namen weil sie manchmal zum wohle ihrer Völker Dinge tun muss die so schlimm sind wie das Werk eines Dämons.
Eigentlich ist es Jemand der Bhanas, doch die erste Hella bisher, sie war aus dem Flussvolk, ist gestorben, das heisst es könnte bald einen Kampf um den Thron geben."
Ich lachte wirklich, ganz leise aber es war so befreiend.
"Und das nennst du unkompliziert?"
Sie blinzelte kurz aber lachte dann auch, bis wir uns beruhigt hatten hatte sich bereits das halbe Zelt umgedreht.
Gegen Ende war ich vielleicht etwas hysterisch geworden, aber es hatte gut getan alles schrill hinaus zu lachen.
"Also, noch Fragen? Die Kleider sind noch nicht da also müssen wir uns die Zeit vertreiben."
Mit offenen Augen sah sie mich an und ich hätte sie beinahe nach Louis gefragt.
Aber ich liess es sein, die einzige Freundin die ich hatte wollte ich nicht vertreiben.
"Wie kann man sich hocharbeiten?"
Sie nickte und stützte den Kopf auf die Faust.
"Eigentlich muss jeder einfach gut sein, sodass das Volk ihn für geeignet hält, man muss dafür trainieren und gut darin sein.
Bei uns gilt nicht das Prinzip der Blutlinie, klar wird ein Kind einer Bhana respektvoller behandelt als ein anderes, aber es bekommt nicht ihren Posten, es muss bei null starten, so wie alle hier.
Aber was du vielleicht tun kannst, ist unsere Sprache etwas mehr zu lernen, nur als Vorschlag."
Sie sah mich vorsichtig an.
Aber es war für mich kein Problem, mir gefiel die Sprache und ich wollte sie lernen, die Frage war bloss, wie?
Damit ich Himari nicht noch mehr belästigen würde, musste ich mir Jemand anderen suchen.
"Wieso ist Malia so?"
Fragte ich und das möglichst leise, die Frage hatte ich mir einfach nicht verkneifen können.
Himari seufzte aber begann zu reden, bevor ich die Frage zurückziehen konnte.
"Sie macht es eigentlich gut, das Volk lebt gut und es herrscht soweit Friede.
Sie und Jared kennen sich schon ihr Leben lang, und als sie beide ihre Posten bekamen haben sie sich als mehr als nur Freunde gesehen.
Man weiss nichts über ihre Vergangenheit, aber das ist hier bei den Meisten so, wir lassen sie hinter uns und fragen niemals nach."
Es war keine direkte Warnung gewesen aber ein Zeichen, nicht in dieser Richtung zu forschen.
Ich räusperte mich und versuchte professionell und ernst auszusehen.
"Und Jared?"
Ihre Brauen schossen in die Höhe und sie prustete leise los.
"Welche Art Interesse ist das? Ich kann dir nämlich sagen das man ihn so gut wie nie ohne sein Tuch sieht, geschweige denn das Malia irgendjemanden weibliches an ihn ran lässt, deshalb auch der Schock als er mit dir zurückkam."
Ich wurde zum Glück nicht rot, das einzige gut an dieser Situation.
"Ich meine natürlich auf del obersten Kämpfer bezogen und so."
Nuschelte ich wenig überzeugend, doch das war die Wahrheit. Also wahrscheinlich war es die Wahrheit.
Ziemlich sicher.
Sie schmunzelte und ihre Augen richteten sich auf den Eingang.
"Frag ihn doch selbst."
Sagte sie mit einem Fiesen Grinsen und sprang auf.
"Nein Himari ich...warte mach das nicht."
Flüsterte ich hektisch und drehte den Kopf zum Eingang, wo Jared gerade eine Verletzte Person zu einem Pfleger stützte und danach die Schultern lockerte.
"Jared!"
Rief Himari und ich wäre am liebsten ins Wildgehege gesprungen, doch das kam noch früh genug.
Er sah zu uns und seine Augen richteten sich auf mich, ich konnte selbst jetzt erkennen dass er das Gesicht verzog, was mich ein Stück mehr entmutigte.
Die beiden Schienen befreundet zu sein und ihr zu liebe kam er auf uns zu.
Ich liess mich weiter ins Kissen sinken und betete dafür dass Himaris Geplapper ihn schnell wieder verjagte, immerhin war ich ja Wütend auf ihn.
Doch als er locker stehen blieb, die Hände in den Hosentaschen vergraben und sie Grünen Augen fragend auf uns gerichtet, klappte die Sache mit der Wut nicht mehr ganz wie geplant.
"Oh mir fällt ein, ich muss Lexas Kleider holen, bleib du bei ihr."
Sie umarmte ihn kurz und lief dann eilig aus dem Zelt, worauf sie uns beide verwirrt zurück liess.
"Ich köpfe sie."
Murmelte Jared und wechselte sein Standbein, während er die Stange am Fussende des Bettes musterte.
"Und ich helfe dir."
Erwiderte ich möglichst leise, worauf sich sein Gesicht veränderte, er musste wohl lächeln oder zumindest grinsen.
"Also, was wolltest du mich fragen?"
Seine Stimme klang desinteressiert und unnahbar wie ich erwartet hatte.
Aber ich konnte das auch.
"Ich? Gar nichts, es war Himaris Idee."
Veränderte ich die Wahrheit etwas.
"Welche Idee?"

Ja welche Idee? Mal schauen ob ihr drauf kommt ;)
Ansonsten viel Spass beim warten und ich hoffe es war eine grosse Aufklärung, bei allfälligen Fragen könnt ihr sie in die Kommis schreiben und wenn sie keinenSpoiler wollen, dann beantworte ich sie ^^
Alles Liebe
Tala

Destroyed - Die 7 Völker *pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt