„Ich kann es nicht fassen, wie konnte ich nur so blöd sein", leise vor sich hin murmelnd tigerte Hermine in St. Mungos auf und ab. Kingsley hatte ihr versichert, dass man sich um ihre Mutter kümmerte. Ihrem Vater wurden mittlerweile die Erinnerungen an seine Tochter und alles was passiert war zurück gegeben und er schien sich nicht so recht entscheiden zu können, ob er stolz auf seine Tochter sein sollte, oder unfassbar wütend weil sie sich in solche Gefahren begeben hatte. Die Sorge um seine Frau trug auch nicht gerade dazu bei, dass es ihm besser ging und so saß er angespannt auf einem der unbequemen Plastikstühle und wartete nervös auf Neuigkeiten. Und seine Tochter schien unfähig dazu, einen Moment still zu halten!
„Hermine, Schatz, ich weiß du hast Angst, und du bist nervös, aber bitte – bitte – setz dich für einen Moment hin, du machst mich verrückt."
Hermine hielt einen Augenblick inne und schaute ihn verwirrt an, dann aber kam sie und setzte sich neben ihn auf einen Stuhl.
„Ich will einfach nicht, dass sie... sie...", sie schluchzte trocken, fing sich jedoch wieder, jetzt war nicht der Zeitpunkt dafür in Tränen auszubrechen.
„Mum sollte sich an mich erinnern. Ich war am Boden zerstört als ich die Nachricht erhielt, dass sie schwer verletzt war, und mir wollte der Gedanke nicht aus dem Kopf, dass sie sich nicht darin erinnern kann, eine Tochter zu haben. Und selbst wenn sie sich wieder erinnern kann, dann weiß ich nicht wie sie es aufnehmen wird, ob sie es als Vertrauensbruch ansehen wird. Und ich kann nicht verstehen, wieso ich einfach so Hals über Kopf zu den Malfoys gegangen bin. Natürlich Harry und Ron sind nicht da, aber ich hätte doch auch selbst zu Kingsley gehen können, hätte stark sein können. Das letzte Mal, dass ich mich so von meinen Gefühlen habe leiten lassen wurde ich fast von einem Troll erschlagen, und ich habe mir geschworen niemals wieder so schwach zu sein. Was also mache ich hier, Dad?"
Mittlerweile liefen Hermine die Tränen über die Wangen und sie schaute ihren Vater verzweifelt an. Er beugte sich zu ihr, und nahm sie tröstend in die Arme und flüsterte ihr beruhigende Nichtigkeiten ins Ohr.
Draco kam derweil den Gang entlang und entdeckte Vater und Tochter Arm in Arm und freute sich, trotz der schweren Stunde, einen Moment für sie.
Hermine hatte ihm im Manor noch etwas von der Zeit in der sie die Horkruxe gesucht hatten erzählt, und wie sehr sie sich danach gesehnt hatte einfach ihre Eltern wieder zu sehen.
Draco hatte ihr dafür von der Zeit als der dunkle Lord bei ihnen lebte erzählt, und wie schrecklich es war sich mit ihm und seiner geisteskranken Tante unter einem Dach zu befinden. Er hatte das Gefühl, dass dabei ein Bund entstanden war den er noch nicht so recht begreifen konnte. Als dann schlussendlich die Nachricht von Lucius kam, dass Kingsley zugestimmt hatte Hermines Mutter nach St. Mungos verlegen zu lassen und den Angestellten der Einrichtung eine Predigt über die richtige Behandlung von Kriegshelden gehalten hatte, war er verschwunden und ließ einen vage belustigten Lucius zurück.
Dessen Belustigung hielt jedoch nicht lange an, nachdem er die Blicke sah, die die Heiler Hermines Mutter zuwarfen. Er erblasste als er das ganze Ausmaß deren Verletzungen erkannte und ließ nach Hermine und ihrem Vater rufen. Nach einem Moment Überlegung schickte er auch noch nach einem alten Bekannten von ihm der sich auf Vergessenszauber spezialisiert hatte, besonders darauf, wie man sie wieder brach.
Sein Bekannter, der ein entfernter Verwandter von Lockhardt war, und Hermine, die von Draco begleitet wurde, trafen etwa gleichzeitig ein.
Ebenso wie Mr. Granger der von einem Auroren begleitet wurde und hoffnungslos verwirrt aussah.
Hermine wandte ihren Blick ihm zu, erbleichte und hielt sich an Dracos Arm fest, der folgte ihrem Blick und legte ihr einen Arm um die Schultern und murmelte beruhigend auf sie ein.
______Ich weiß, es ist etwas kürzer als die vorigen Kapitel, und hört ziemlich abrupt auf, aber ehrlich gesagt versuche ich es momentan zu einem schönen Ende zu bringen. Es wird vermutlich noch 2-3 Kapitel geben und eventuell einen Epilog. Tut mir wirklich sehr Leid, wenn manche sich eine längere Geschichte erhofft haben, aber irgendwie komme ich nicht mehr so recht hinein und ich möchte der Geschichte trotzdem gerecht werden.
Ich hoffe, das neue Kapitel hat euch trotzdem gefallen.
xoxo, Richelle