Winter POV
Was war das denn gerade? Bin ich vielleicht doch betrunken? Liam drückt meine Hand, "Hey, wirklich alles klar?" "Ja, ich muss nur mal an die frische Luft.", ich wende mich in Richtung Ausgang, doch Liam hält mich am Arm zurück. "Warte mal, soll ich vielleicht mitkommen?", fragt er und sein anzüglicher Blick verrät was er will... Wirklich süß von ihm und unter normalen Umständen würde ich dieses Angebot nie abschlagen, aber jetzt muss ich echt nachdenken und einen klaren Kopf bekommen. "Nein, sorry aber mir geht's echt nicht so gut. Geh du ruhig tanzen." "Ok", sagt Liam und geht zur Tanzfläche. Als ich endlich ins Freie trete und die stickige Luft im Club hinter mir lasse, genieße ich es, wie sich meine Lungen mit frischem Sauerstoff füllen. Ich gehe zu einem nahe gelegenen Geländer und lehne mich dagegen. Es ist spät. Sehr spät. Bald geht schon die Sonne auf und der Himmel wird schon langsam lila. Einige Gäste kommen leicht torkelnd aus dem Club. An ihrem Grinsen erkenne ich das sie Spaß hatten. Die Party war also ein voller Erfolg. Wie alle von Blair's Parties eben. Jetzt muss ich selbst grinsen. Ok vielleicht haben alle etwas viel getrunken, auch ich, aber Hey es ist unser sechzehnter Geburtstag, jetzt können wir so viel trinken wie wir wollen. Ja daran muss es gelegen haben, ich habe zu viel getrunken und mir diese blöde Situation nur eingebildet. Aber es hat sich so sich so echt angefühlt und so als wäre ich in einer anderen Person, in einer anderen Zeit, in anderen Klamotten und an einem anderen Ort und trotzdem habe ich mich wie ich gefühlt... Oh Gott, wahrscheinlich werde ich einfach verrückt.
Ein leises Stöhnen unterbricht meine Gedanken , ich schaue auf und sehe ein Pärchen. Er presst sie gegen die Wand und sie knutschen heftig. Sie müssen gekommen sein ohne dass ich es bemerkt habe. Sie hat wasserstoffblondes Haar und trägt ein dunkelblaues Kleid. Naja, es ist eher ein Stofffetzen der nur das nötigste ihres perfekten Körpers bedeckt. Da hilft es auch nicht, wenn er es am Oberschenkel noch ein Stück höher schiebt. Er sieht eigentlich gar nicht mal so schlecht aus, er ist gut gebaut und hat muskulöse Arme. Seine Haare, die fast so schwarz sind, wie das Sweatshirt, das er trägt, sind kurz geschnitten. Sein Gesicht kann ich aus der Entfernung und in der Dunkelheit nicht erkennen, aber seine Augen glitzern wie Sterne, also müssen sie hell sein. Der Junge und das Mädchen sind sozusagen das genaue Gegenteil von einander. Wie hell und dunkel oder wie ein Engel und der Tod.
Sie drehen sich ein Stück, sodass ich jetzt das Gesicht des Mädchens sehen kann. Oh mein Gott. Das ist definitiv kein Engel, sondern Kylie, die größte Zicke unter der Sonne. Ich hasse den Typen jetzt schon, ganz offensichtlich steht er auf künstliche Barbies, inklusive Plastikhirn. Obwohl eigentlich müsste er einem leidtun, schließlich können die wenigsten Jungs ihren ach so außergewöhnlichen türkisen Augen widerstehen. Die meisten Mädchen hingegen, das heißt alle außer Kylies Freundinnen/Handlangerinnen, kennen die Wahrheit über sie: Kylie ist eine miese freundeausspannende Bitch, die keine Gelegenheit auslässt uns runterzumachen oder Gerüchte in die Welt zu setzten. Dabei hat sie Blair und mich besonders auf dem Kicker. Ihre andere Seite, die allerdings nur heiße Jungs und Ewachsene zu Gesicht bekommen, zeigt ein perfektes freundliches Mädchen, das sich engagiert und alten Omas über Straße hilft. Klischee. Diesen Typen wird sie in spätestens zwei Tagen abseviert haben. Mein Beileid, aber selbst schuld. In dem Moment erkennt sie mich. Dämlich wie ich bin, schaue ich sofort weg, als hätte ich was falsch gemacht. Als ich wieder hinschaue, steckt sie ihm schon wieder die Zunge in den Hals, aber diesmal durchbohrt sie mich dabei mit höhnischen Blicken. Dann schiebt sie ihn von sich, zupft ihren Stofffetzen,Pardon ,ihr Kleid zurecht und stolziert in Richtung Eingang davon. Im Vorbeigehen flüstert sie mir noch ins ins Ohr: "So einen hättest du auch gern, was?", und wirft mir einen Blick zu, dem ich aber problemlos standhalte. "Ach weißt du Kylie, eigentlich bin ich ganz zufrieden mit dem was ich hab.",sage ich und hoffe, dass ich dabei genauso geheimnisvoll aussehe, wie ich es mir vorstelle. Kylie guckt mich nur abwertend an, aber wenn die wüsste, dass ich zufällig ihren Ex-Freund Liam Vinaugh meine würde sie nicht mehr so gucken. Innerlich gebe ich mir einen Schulterklopfer.
Als der Typ etwas verwirrt an mir vorbeigeht, schaue ich ihm in die Augen. Sie sind hellgrau. Jetzt tut er mir wirklich leid.Jack POV
Eigentlich wollte ich nicht auf diese Party, aber nicht nur meine Schwestern haben mich dazu gezwungen sondern auch meine Mum . Ich solle aufpassen, dass die Zwillinge keinen Alkohol tranken, weil sie ja erst fünfzehn sind. Die wiederum meinten, es sei so cool zu einer Party von Blair Walker zu gehen, weil sie ja so beliebt sei und obwohl ich schon ein Jahr über ihr bin, müsse ich unbedingt dahin gehen. Tja und weil ich so ein toller und verantwortungsbewusster großer Bruder bin, stehe ich jetzt mit einem Becher Bier in der Hand am Rand der Tanzfläche und sehe zu wie Bella und Emma zu jedem Lied mehr abfeiern. Ich glaube sie sind etwas genervt, weil ich schon drei Typen verscheucht habe, aber die waren sturzbesoffen und sowas haben meine Schwestern nunmal nicht verdient, es gibt außerdem haufenweise andere Kerle die besser für sie wären. Sie haben mich schließlich hierher geschleift und jetzt müssen sie mit den Konsequenzen leben. Sie meinten auch ich solle mich ebenfalls umschauen, aber ich bin noch etwas unsicher, wegen der Sache mit Claire. Tja, das Klassische ist passiert. Sie ist mit meinem Ex-besten-Freund Connor fremdgegangen und ich hab sie erwischt. Aber es ist ja nicht so als könnte man über sowas nicht hinwegkommen. Also lasse ich meinen Blick über die Menge schweifen und er bleibt an einem Mädchen hängen, das von einem Jungen auf die Tanzfläche gezogen wird. Sie trägt ein enges schwarzes Kleid, das perfekt zu ihrer Figur und den braunen Locken passt, die ihr über die Schultern fallen. Es klingt vielleicht kitschig aber ihre Augen haben haben einen honigfarbenen Goldton und strahlen mit ihrem Lächeln um die Wette. Sie himmelt den Typen vor ihr augenscheinlich an. Den? Plötzlich fällt sie hin, doch ich verliere sie aus den Augen, weil mich irgend so ein Kerl anrempelt und den Inhalt seines Bechers auf mein Sweatshirt auskippt. Ok, es ist nicht so, dass ich wie meine Schwestern zwei Stunden mit meinem Outfit beschäftigt war, eher im Gegenteil ich hab einfach einfach ein schwarzes Sweatshirt ohne Kapuze angezogen, bin mir einmal durch meine schwarzen Haare gefahren und war fertig, aber so ein Bierfleck ist trotz allem ärgerlich. "He, pass doch auf Mann!", rufe ich und schaue an mir herab, aber ich trage nicht mein Sweatshirt, sondern ein weißes Hemd, das aussieht wie das, das ich mal beim Schultheaterstück tragen musste, als ich Romeo gespielt habe. Was läuft den hier ab? "Timothy?", fragt der Typ, der mich angerempelt hat. Er trägt auch so ein hässliches Hemd wie ich. "Bist du es?" Nein "Ja, hallo Athur.", antworte ich, aber Moment mal ich kenne den gar nicht. "Solltest du nicht zuhause sein? Ich habe gehört deine Mutter bekommt das fünfte Kind!", redet Athur weiter. "Eigentlich schon, aber ich halte das Geschrei nicht aus.",sage ich, beziehungsweise Timothy. Meine vierte kleine Schwester ist in Wirklichkeit schon vor vier Jahren gekommen, Rebecca die jüngste. "Das kann man dir nicht verübeln, Bursche", Bursche? Ernsthaft?, "Viel Glück euch noch.", sagt Athur und geht davon. "Auf Wiedersehen.", antworte ich und schaue mich um. Ich bin in einer einer Art Bar, die aussieht als wäre sie aus einem Fluch der Karibik Film entsprungen. Es ist auch mindestens genauso laut und voll, alle lachen und irgendwo her kommt Musik. Vielleicht bin ich auch deshalb so überrascht als ich plötzlich wieder etwas
ganz Anderes sehe. Auf einmal bin ich wieder auf der Party ohne richtigen Übergang. Ich habe wieder meine normalen Klamotten an und halte den Becher in der Hand, mein Sweatshirt ist trocken. Geschockt schaue ich mich um und wieder bleibt mein Blick an dem Mädchen hängen. Der Typ hilft ihr gerade auf. Als wäre das gerade nicht passiert.
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Ich war einmal...
خيال (فانتازيا)Eines Tages findet Winter heraus dass sie schon einmal gelebt hat. Sie ist die Wiedergeburt eines anderen Mädchens. Gemeinsam mit Jack versucht sie mehr über dieses Mädchen und ihr Leben herauszufinden. Die beiden machen eine unheimliche Entdeckung...