Kapitel 5

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Eine einsame Schneeflocke schmolz auf seinem dünnen dunklen Haar. Seine Lederhandschuhe waren nass und steif. Und der Mann war schließlich jetzt schon halb erfroren. Wenn ihm irgendetwas zustoßen würde, würde ich mir das nie verzeihen. Außerdem lud ich mir damit eine größere Schuld auf, als wenn ich ihm Gastfreundschaft gewährte, trotz eines gewissen Risikos. Immerhin hatte ich die Pistole, obwohl ich mir nicht vorstellen konnte, sie gegen ihn zu benutzen. Aber das brauchte er ja nicht zu wissen. Ich schluckte, mein Mund war trocken. ,,Bitte bleiben Sie. "

Lewis POV

Ich wartete darauf, dass sie ihren Namen nannte, aber sie hielt mich immer noch zurück, so als wäre die Anonymität ein gewisser Schutz. ,,Mr Hamilton... Lewis", verbesserte sie sich. ,,Offensichtlich haben wir einen Blizzard. Sie können keine zwei Meter weit sehen, und Sie können von Glück sagen, wenn Sie nicht erfrieren, bevor sie die Stadt erreichen." Sie sprach noch leiser. ,,Jefferson hat kein Hotel, und das nächste auf dem Kenosha Pass ist wahrscheinlich geschlossen."

Perrie POV

Ich holte tief Luft und wartete angespannt auf seine Antwort. Obwohl ich inzwischen wollte, dass er blieb, tat ich so, als wäre es mir ganz egal. Zögernd fuhr ich fort:,, Sie können Ihre Jacke dort an den Haken hängen." Eine Weile lang schaute er mich prüfend an, die Spannung wuchs mit jeder Sekunde. Endlich nickte er zustimmend. Er hatte mein Angebot angenommen. Die Entscheidung war gefallen. Ob es eine gute Entscheidung war, würde sich zu einem späteren Zeitpunkt herausstellen. Lewis begann mit lautem Klicken die Schnappverschlüsse seiner Motorradjacke zu öffnen.

Dann hörte ich ihn den Reißverschluss aufziehen. In Sekunden hatte er sich von seinen schwarzen Ledersachen befreit. Er trug ein rotes Flanellhemd, das eng anlag.

Der obere Knopf war geöffnet. Ich musste unwillkürlich überlegen, wie er wohl unbekleidet aussah. Lewis war groß, muskulös, durchtrainiert und sah sehr männlich aus. Und ich war mit ihm zusammen unter einem Dach, bis der Sturm vorüber war. Das konnte zwanzig Minuten dauern, vierundzwanzig Stunden oder einige Tage. Ich räusperte mich. ,,Ich hole ihnen ein Handtuch." Ich ging rasch zum Küchenschrank. Irgendetwas kam mir seltsam erregend vor. Lewis Hamilton brachte mich völlig aus dem Gleichgewicht.

Ich holte tief Luft und ging entschlossen zu ihm zurück in die Küche. ,,Danke." Er nahm das Handtuch entgegen und begann, seine Haare zu trocknen. Seine Bewegungen wirkten auf mich vertraut. Es kam mir vor, als kenne ich ihn schon lange. Ich betrachtete ihn, wie er so dastand mit seinem verwuschelten Haar. Lewis strich die Haare zurück und beugte sich, um die Motorradstiefel auszuziehen. Ich begann, das Eißwasser auf dem Boden mit einem Handtuch aufzuwischen, um nicht ständig auf seine engen, feuchten schwarzen Jeans zu schauen.

,,Wir können ein Kaminfeuer anzünden", bemerkte ich mit etwas unsicherer Stimme und fügte hinzu:,, Das wird Sie wieder aufwärmen." Er folgte mir ins Wohnzimmer. Ich musste daran denken, dass außer meinem Vater noch kein anderer Mann dieses Haus betreten hatte. Gerade, als ich nach einem passenden Holzscheit suchte, drang mir ein kleiner Holzsplitter in die Fingerspitze. Ich schrie leise auf. Behutsam nahm Lewis mir das Scheit aus der Hand. Bevor ich noch den Splitter entfernen konnte, nahm er meine Hand. Vor Aufregung blieb mir die Luft weg. Mit überraschender Zartheit hielt er meine Hand, und trotz der Kälte seiner Hände verspürte ich, wie Wärme mich durchströmte.

Lewis hob meine Hand, um den Splitter besser sehen zu können. Der erste Versuch, ihn zu entfernen, misslang. ,,Lassen sie es mich noch einmal versuchen." ,,Tut das weh?" Er sah auf und schaute mir direkt in die Augen. Es schien ihm wirklich etwas auszumachen, wie ich mich fühlte. ,,Nein", flüsterte ich. ,,In einer Sekunde ist es geschafft." Lewis schaute wieder konzentriert auf den Splitter. Dieser Mann hatte eine merkwürdige Macht über mich. Ich war plötzlich froh, dass ich ihn nicht fortgeschickt hatte. ,,Ich habe ihn." Ich holte tief Luft, als er den winzigen Splitter herauszog. ,,Alles in Ordnung?" ,,Ja, danke." Der Schmerz ließ sofort nach. ,,Das ist das Mindeste, was ich für eine Frau tun kann, die mich vor dem Erfrieren gerettet hat." Er lächelte mich an, und jetzt fiel auch die Ängstlichkeit von mir ab.

Lewis Hamilton war wirklich ein überaus attraktiver Mann. Er hätte meine Hand ruhig noch etwas länger halten können. ,,Lassen Sie mich das Feuer machen", sagte Lewis. Ich nahm dankend an. ,,Und ich mache den Kaffe", bot ich an. ,,Das ist wunderbar." Ich ging in die Küche. ,,Miss?" Ich hielt inne, seine warme dunkle Stimme erregte meine Sinne. ,,Ich danke Ihnen."

Ich floh in die Küche, lehnte mich dort gegen einen Tisch und versuchte, ruhig auszuatmen. Seine Berührungen hatten mich erwärmt, obwohl seine Hände so kalt waren. Ich nahm die Kaffekahne, schüttete den Rest vom Morgen aus und spülte die Kanne um. Ich musste immerzu über Lewis Hamilton nachdenken. Er ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Er war völlig anders als mein Ex-Verlobter Zayn. Er war auch ganz anders als die Männer, mit denen ich mich ab und zu traf. Lewis wirkte rau, wie ein Mensch, der es liebte, draußen Wind und Wetter zu trotzen und seinen Mann zu stehen, und er war verdammt sexy. Aber er war absolut nicht der Mann, von dem ich immer geträumt hatte...

I'm proud to be yours (Lewis Hamilton FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt