Ich stand verschlafen aus meinem Bett aus und rollte aus meinem Zimmer in unser Wohn- bzw. Esszimmer. Es war keiner da...komisch... Heute war doch Sonntag...ich drehte meinen Rollstuhl um und wollte gerade die Kaffeemaschine anschalten, da sah ich einen Zettel von meinen Eltern:
„Sind mit Müllers in der Stadt. Im Kühlschrank liegt etwas zu essen für dich.
Kuss Mam und Dad"
Müllers...ich dachte nach... ach stimmt das waren unsere Freunde aus Berlin. Sie haben zuerst in der Nähe von uns gewohnt, aber dann sind sie nach Berlin umgezogen, weil Ralf der Mann von Melanie einen Job gefunden hat. Toll, dass sie uns mal wieder besuchen. :) Nach diesem kurzen und flüchtigen Gedanken, schaltete ich die Kaffeemaschine ein und blickte in den Kühlschrank. Mmmmmhhhh lecker ein Schokocrossaint und eine Apfeltasche. Ich holte beides heraus und legte es auf einen Teller, dann ließ ich den Kaffee raus und setzte mich mühsam von meinem Rollstuhl auf die Couch. Ich schaltete den Fernseher ein, aber es kam wie immer nur Blödsinn, deswegen schaute ich die Wiederholung von DSDS und aß dabei mein Schokocrosaint und trank den heißen Kaffee.
Aber kurz nach dem ich mein Schoko - Croissant gegessen hatte, hört ich, das Schloss der Wohnungstüre.
Ich drehte mich um und sah meine Mum, meinen Dad und die zwei Müllers. Alle lachten und hatten riesen Spaß. Als alle vier mich bemerkten, begrüßten sie mich und Melanie kam freudig zu mir rüber an die Couch gelaufen, umarmte mich herzlich und fragte wie es mir ginge und strich mir dabei mit ihrer warmen Hand über meinen glatten, kahlen Kopf. Ich antwortete ihr, das es mir den Umständen entsprechend ginge. Ich stellte meinen Teller mit der übrig gebliebenen Apfeltasche auf den Wohnzimmertisch, machte den Fernseher aus und sagte meiner Mum, dass ich in mein Zimmer gehe und ein bisschen Musik hören möchte. Sie hätte eigentlich gewollte, dass ich mich mit an den großen Esstisch setzte, (das sah ich in ihrem Gesichtsausdruck) aber sie erlaubte es dennoch.
Also rollte ich mit meinem Rollstuhl in mein Zimmer am anderen Ende der Wohnung und machte die Tür hinter mir zu.
Ich schaltete meine Lieblings musik ein und surfte während dessen im Internet. Bis ich meine Mutter nach 15 Minuten rufen hörte, dass ich kommen solle und mich ein bisschen mit unterhalten solle. Ich wusste genau was das bedeutete : Ich solle über mich, und meine „Krebsgeschichte" und meinen Zustand jetzt unterhalten. Was mich jedes mal richtig genervt hat. Also setzte ich mich von meinem Bett aus in meinen Rollstuhl und rollte zur Tür und dann ins Wohn - Esszimmer, wo ich mich mit an den Tisch setzte. Alle redeten freudig durch einander und doch irgendwie miteinander. Ich nahm mir also ein Glas Wasser und holte noch schnell die übrig gebliebene Apfeltaschen vom Wohnzimmertisch. Während ich noch die Apfeltasche aß, fing meine Mutter mit dem Thema Krebs an...ich hätte damals ausrasten können, weil ich nicht dauernd und jedem meine Geschichte erzählen wollte. Aber meiner Mum war das völlig egal was ich davon halte. Manchmal dachte ich dabei immer, das sie das nur machte, das sie und eigentlich wir alle Mitleid von jedem bekamen. Aber dann im nächsten Moment dachte ich doch wieder, das meine Mutter ja so eigentlich gar nicht war....dieser Gedanke verwirrte und irritierte mich jedes mal aufs Neue.
Als Melanie und Ralf um 17.00 Uhr gingen, war ich froh, aber auch gleichzeitig ein bisschen traurig. Ich half meiner Mum und meinen Dad noch den Tisch abräumen und abspülen. Als ich damit fertig war, holte ich mein Schlafanzug aus meinem Zimmer und ging damit ins Bad und duschte mich und zog mir den Schlafanzug an. Duschen war für mich zurzeit ziemlich anstrengend ', weshalb ich mich auch immer sehr beeilte. Früher habe ich immer 15 - 20 Minuten gebraucht und jetzt schaffte ich es gerade mal 5 Minuten zu stehen. Es ging mir nicht so besonders gut heute, deswegen ging ich gleich darauf mit wackeligen Beinen in mein Zimmer, legte mich in mein Bett und schlief sofort ein.
*Hey, heute ist es einbisschen mehr geworden(der Ausgleich zum letzen mal xD)*
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Das Schicksal war mal wieder schneller...
General FictionMia erkrankt mit 17 Jahren an Leukämie. Sie wird schwächer und muss oft zur Chemotherapie, ihr geht es immer schlechter. Als sie dann auch noch erfährt, dass sie noch mehr Metastasen hat, wird ihr Leben zur Hölle. Fast jeden Tag beim Arzt und dann...