Kapitel 1

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"MANDYY", schrie mein Chef Leon ganz laut, "Wo bleibt mein Kaffee?!?!". Schnell legte ich die letzte Kaffee-Tasse auf dass Tablett und ging leichtfüssig von Person zu Person durchs Studio und verteilte den Kaffee. Ich arbeite inzwischen schon seit einem Jahr hier beim Radiosender und weiß inzwischen, wie jeder sein Kaffee mag. Eine Sache auf die man stolz sein kann, meint Leon. Naja.. das war nicht mein Ziel als ich hier anfing aber das leben ist ja oft nicht so wie es sein sollte. Zumindest verdiene ich gut und kann behaupten, dass ich schon allein durchs zusehen vieles dazugelernt habe. Mit nur noch einer Tasse Kaffee kam ich schließlich bei Leon an. Ohne mich auch nur anzusehen, nahm er die Tasse vom Tablett und konzentrierte sich weiterhin auf die Playlist die er bearbeitet. Interessiert schau ich ihn über die Schulter. Welches Programm benutzt er da? Ich merke mir schnell die Seite und achte gleich noch darauf, wie er die Lieder einordnet un später wahrscheinlich mit nur einem Klick abspielen lässt. Leicht abgelenkt merke ich nur knapp, wie Leon sich räuspert und mich jetzt erwartungsvoll anschaut. Schnell ging ich ein paar Schritte zurück schaute beschämt zu Boden. "Mandy, Mandy, Mandy. Was hab ich dir gesagt das du nicht machen sollst ?",tadelte er mich schon fast väterlich. "Übrigens heiße ich Maya." sagte ich mit einem leichtem Seufzer. "Maya, Mandy Mara, die Namen sind doch alle gleich. Aber was hab ich dir gesagt??". Sein vorwurfsvoller Blickt bringt mich fasst zum Lachen, was er weiß und auch ständig tut. Schnell unterdrückte ich mein Lachen und versuchte so ernst wie möglich zu sagen:"Dich nicht bei der Arbeit..."," GENAU! Mich nicht bei der Arbeit stören!! Aber du hast Glück. Ich bin sowieso grad fertig." Ohh Mann... Leon kann man einfach nicht böse sein. Selbst wenn er meinen Namen vergisst oder mich unterbricht, was mich normalerweise echt tierisch nervt, kann man ihm einfach nicht böse sein. Durch seine Braune kurz geschnittenen Haare dir ihm auf allen Seiten abstehen,seinen blauen Augen die fast immer schelmisch leuchten und seinem schiefen Grinsen kann er nur ironisch und lustig sein. Dass viel mir auch schon auf als ich mich beworben habe und bin heil froh über meinen Boss und dass er mich aufgenommen hat. Obwohl ich den leichten Verdacht habe, dass er schon bei dem Vorstellungsgespräch wusste das ich eine eher verpeilte Person bin, oft 5 Minuten zu spät komme und immer wenn ich Zeit hab meine Hausaufgaben während der Arbeit mache oder lese. Aber er lässt mich machen. Er meint, solange ich den besten Kaffee mache den er anscheinend je getrunken hat darf ich machen was ich will. Cool oder ? Schnipsend vor meinem Gesicht reißt er mich ais meinen Gedanken. Was hat er gesagt ?? "Erde an Mara. Ich wiederhole, Erde an Mara. Hörst du mir überhaupt zu??" sagte er mit einer Roboter-Stimme. Grinsend schüttelte ich den Kopf." Du kannst nach Hause gehen. Ich schließe heute bisschen früher." wiederholte er ebenfalls grinsend und blickte wieder auf den Monitor. " Danke Leon. Ich bin auch schon gleich weg" meinte ich mit einem noch breiterem Grinsen als zuvor und bin schon an der Tür. " Jaja bitteschön. Und viel Spaß morgen in der Schule  ....Heutige Jugend", brummte er noch aber ich meinte ein lächeln rauszuhören. Schnell packte ich meine Tasche und verabschiedete mich noch kurz bei den anderen bevor ich auf mein Fahrrad stieg und nach Hause fuhr. Mein Führerschein hatte ich erst vor ein paar Tagen, aber meine Tante hatte nur ein Wagen und den braucht sie also heißt es weiterhin Fahrrad fahren. Schule.... Danke für den Tipp Leon! Das hab ich vollkommen vergessen. Immer wieder frag ich mich wie es das letzte Jahr wird. Wahrscheinlich nicht anders als die letzten Jahre. ÄTZEND! versteht mich nicht falsch ich bin kein Mobbing-Opfer aber zu den beliebten gehöre ich leider auch nicht. Meine bester Freund Alex bezeichnet und als Durchschnitt oder die Normalen. Naja ehrlich ist es genau das was mich so nervt. Normal. Was ist schon normal ?! Ich bezeichne mich eher als unsichtbar oder nicht existierend. Ich bin relativ klein weshalb man mich oft übersieht. An mir ist nichts besonderes. Weder gut in der Schule noch schlecht. Ein 2&3 Zeugnis prägt mich schon mein Leben lang. Ich gehöre nicht zu den Coolen, Den Nerds, den Sportlern oder zu den Musikern. Ich kann mich nicht mal zu einer ethnischen Gruppe einordnen. Ich bin weder dunkelhäutig noch Hellhäutig. Ein Halfcast wie meine Tante zu pflegen sagt. Und dabei nicht mal eine Hübsche. Klein, leicht durchtrainiert aber immer noch mit Kurven an den falschen Stellen kann niemand sagen ob ich mollig bin oder eher gut gebaut. Meine Haare sind nie zu bändigen und sind meistens in einem Pferdeschwanz zu einer wilden langen Mähne gebunden. Gerade Nase mit mittelgroßen Lippen Sorgen ebenfalls zur Mittelmäßigkeit bei. Und das schlimmste meine Augen! Tief schwarz und undurchdringlichen. Keine Regung oder Emotionen kann man darin ablesen. Nur Tiefe Schwärze. Abgesehen vom Aussehen kann ich mich nicht mal mit irgendwelchen Talente hervorheben. Ich bin in gar nichts gut oder Schlecht. Alles was ich beginne, ist es Klavier spielen oder Karate, bin ich zwar gut, reicht aber leider nicht. Ich hab auch meine Freunde. Also eher gesagt meinen besten Freund Alex und alle anderen in der Klasse sind halt Freunde mit denen ich fast nichts zu tun habe. Niemand hasst mich oder liebt mich. Wir kommen miteinander klar und sind auch nett zu einander. Wie man sieht bin ich komplett mittelmäßig und genau dass mach mich fertig. Nirgendwo dazuzugehören ist echt schlimm, glaubt mir! Wenigstens könnte man behaupten meine Eltern würden mich verstehen. Würden sie auch, wenn sie nicht tot wären. Ich lebe schon seit meiner Geburt bei meiner Tante Annie und kann mir auch kein anderes Leben vorstellen. Und auch wenn sie meine Tante ist, und sie auch für mich da ist fühle ich jeden Tag im inneren diese Leere. Deshalb bin ich jeden Tag für Annie und Alex dankbar denn ich wüsste nicht wie es um mir stehen würde wenn ich alleine wäre.
In Gedanken vertieft merke ich wie ich schon in die Einfahrt fahre und mein Fahrrad anschließe. Leise ging ich durch die Hintertür im Wissen dass Tante Annie schon schläft. Auf leisen Sohlen Schlich ich mich in mein Zimmer und versuche so leise wie möglich die Tür hinter mir zu schließen bevor ich laut durchatmen kann. Schnell ging ich unter die Dusche, welches zu meinem Zimmer gehört. Ich ging mich  nach dieser Erfrischung gleich  hinlegen und versucht mich zu entspannen.
Dieses Jahr wird anders. Ich werde nicht alleine sein!
Mit diesem Gedanken gleite ich in einen tiefen und süßen Schlaf.

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Hey Leute ;D
Hat ein wenig länger gedauert als erwartet aber ich hoffe euch gefällt der erste Eindruck von Maya :D wird auf jeden Fall noch spannend, glaubt mir ;)
Bleibt dran!
its_ Lydiaa

Secret AngelsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt