"Gott du hattest so recht! Er ist ein mieses Arschloch! Was habe ich bloß an ihm gesehen?"
"Wahrscheinlich seinen Knackarsch."
"Stimmt", rief Sam und stieß ihr Martiniglas gegen Aprils Bierflasche. "Ich liebe dich Kleines, danke dass du immer für mich da bist. Jetzt genug Trübsal geblasen! Ab mit uns auf die Tanzfläche!"
"Aber ich habe mein Bier noch nicht geleert", protestierte April.
"Keine Widerrede! Beweg deinen süßen Hintern. Außerdem liebst du es zu tanzen, also komm mir nicht mit Bier", meinte Sam und hüpfte vom Barhocker.
"Okay, okay. Ich komme", meinte April grinsend und nahm noch ein Schluck vom Bier. "Lass die Tanzfläche aufmischen, man ist ja nicht alle Tage im angesagtesten Club der Stadt!"
"Und wie! Es hat mich viel Mühe gekostet uns hier reinzubringen", sagte Sam gespielt ernst.
"Ach es war ja so schwer mit den Wimpern zu klimpern und den Türsteher anzuflirten, der auf dich steht. Du armes Ding tust mir leid", meinte April spöttisch. Sam lachte laut und zog April, an der Hand durch die tanzende Menge, hinterher. "Sachte Mädel, ich renne hier alle wegen dir um!"
"Nein, nein! Ich habe heiße Typen gesichtet, die können nicht warten", meinte Sam mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
"Du hast dich doch erst von Jimmy getrennt, willst du direkt wieder aufs Pferd hüpfen", fragte April besorgt.
"Ach süße, ich will nur ein bisschen erobern, das ist gut für mein angekratztes Ego", Sam zwinkerte. "Na dann los, schwing deine Hüften, bis die Typen umfallen."
Sie taxierte ihre Freundin von Kopf bis Fuß. Und wow. Sam sah umwerfend aus. Ihre dunkelblonden Haare in einem Pferdeschwanz zusammengebunden, die blauen Augen mit smokey eyes zum Ausdruck gebracht, ihre vollen Lippen wirkten durch den rosanen Lipgloss noch voller und das graue Wickelkleid betonte ihren schmalen Körper und ihren runden Po. "Sam, ich muss dir ein Kompliment machen, du bist eine Granate!" Sam lachte nur und zog April weiter durch die Menge. "Jetzt wirst du sentimental, genug Bier für dich", spaßte Sam. Aber ganz so im Unrecht war sie nicht. Das war April's viertes Bier und sie vertrug definitiv nicht viel Alkohol. Der Raum drehte sich langsam um sie herum und alles war in einer komischen Zeitlupe. Ja, sie hatte genug getrunken. Sie ließ sich weiter von Sam durch die Menge ziehen bis sie genau die Mitte der Tanzfläche erreicht hatten.
"Du darfst jetzt nicht gucken", schrie Sam an Aprils Ohr. "Aber die Typen stehen hinten an der Bar und der eine starrt dir Löcher in den Hinterkopf." April kämpfte mit dem Drang sich umzudrehen, tat es aber nicht, sonst würde sie einen Schlag von Sam kassieren, wie beim letzten Mal.
"Na dann, lass den Jungs mal eine Show bieten", lachte April. Sie begann sich im Rhythmus der Musik zu bewegen und wackelte mit ihrem Hintern. Sam lachte nur und fing auch an zu tanzen. Oder zu zappeln. Na ja, Sam hatte durchaus viele Talente. Tanzen, jedoch, gehörte nicht dazu. Ihr schönes Gesicht lenkte eh von ihren Tanzeinlagen ab, also war es nicht all zu schlimm. "Ich L I E B E diesen Song", quiekte April als Shakiras Hips don't lie begann.
"Oh nein, jetzt bin ich am Arsch", witzelte Sam und streckte April die Zunge raus. "Ah könnte ich bloß mit dem Hintern wackeln wie...", Sam verstummte und riss die Augen auf. April bemerkte das schnell und drehte sich um, um zu sehen wer oder was Sam so schockierte. Dabei prallte sie gegen eine muskulöse Männerbrust und schüttete dabei sein Getränk über ihren und seinen Körper. "Verdammte Scheiße!" Fluchte April laut. "Guck dir dass jetzt an", sie zeigte demonstrativ an sich runter. Ihre weiße neck holder Bluse klebte nass und transparent an ihrer Haut und gewährte Einblick auf ihren weißen Spitzen BH. Sie hob ihren Blick um die Person anzumeckern, gegen die sie gestoßen war, doch ihr Widerspruch erstarb an ihren Lippen, als sie in das eisige Blau eintauchte.
***
Er kämpfte gegen sich an um nicht zu grinsen. Sie war offensichtlich wütend auf ihn und amüsierte ihn zutiefst. Sie schaute ihn mit offenen Augen an und ihr Mund blieb offen stehen. Es ist nur ein schönes Gesicht, meine Liebe. Aber dann schüttelte sie den Kopf und schaute ihn mürrisch an. "Was sollte das?! Passen Sie doch auf wo Sie hin laufen! Sie ungehobelter Idiot!" Sein Schwanz zuckte. Nur all zu gern würde er sie wegen ihrer Frechheit übers Knie legen. Sie drehte sich auf ihren Sohlen um und wollte gehen, doch so würde er sie nicht gehen lassen. Er packte sie am Arm und zog sie unsanft zu sich. Sie wackelte auf ihren high heels und fiel auf seine, ebenfalls nasse, Brust. Sie stöhnte leise und er fing an zu lächeln. Was war das denn? Er lächelte auch eigentlich nie. Liam, sein bester Freund und Geschäftspartner, schaute ihn, mit einem dreckigen Grinsen, von der Seite an. Ja ich kann auch lächeln, dämlicher Wichser. "Lassen Sie mich sofort los! Sonst rufe ich die Security!" Sie drohte mir? Er fing an lauthals zu lachen. "Süße, das wird dir nichts nützen, mir gehört der Laden hier", sagte er mit einem schelmischen Lächeln. "Gut dann gehen wir halt. Komm, Sam", wendete sie sich zu ihrer Freundin. Sam flirtete jedoch mit Liam, der aber eindeutig zurück flirtete. Sie schnaubte. "So lasse ich dich nicht gehen. Deine Bluse ist ganz nass von meinem Whisky und draußen ist es Eiskalt, du holst dir noch eine Lungenentzündung", meinte er mit sanftem Ton. "Komm, wir finden dir was zum umziehen und dann könnt ihr ja gehen." Er hielt ihr seine Hand hin und wartete. Sie warf noch einen Blick auf Sam, die spielerisch eine Strähne ihres Haares um ihren Finger wickelte und Liam jedes Wort von den Lippen las. Na da hast du dir was interessantes angelacht, Kumpel, dachte er während er seinen Freund belächelte. "Sam, ich gehe kurz mit.. ähm Mister Befehlston mir was anderes zum anziehen zu finden. Bitte bleib hier und beweg dich nicht. Okay?" Sam lächelte sie verschwörerisch an. "Okay. Habt Spaß." Sie zwinkerte ihr zu und die Schönheit verdrehte die Augen. Sie drehte sich wieder um und ergriff, seine immer noch ausgestreckte, Hand. Ihre Hand war so klein im Gegensatz zu seiner. Er ließ seinen Daumen über ihren Handrücken gleiten und schaute sie an. Ihr Blick war gesenkt. So ist es brav kleines. Und als hätte sie seine Gedanken gelesen, hob sie ihren Blick und ihre Augen funkelten, aus Trotz. Ein sturköpfiges Ding. Er schüttelte den Kopf und schaute wieder nach vorne. Die Menschen auf der Tanzfläche gingen ihnen aus dem Weg. Besser so. Diverse Frauen lächelten ihn an, zwinkerten ihm zu, boten sich ihm an. Er schnaubte und ignorierte sie, zog weiter die kleine hinter sich her. Vor ihnen tanzte ein Paar. Eine rothaarige schlanke Frau in einem smaragdgrünen Kleid presste sich gegen den Körper eines großen Mannes mit pechschwarzem Haar. Er lief neben ihnen vorbei, doch sie bleib stehen. Verwundert drehte er sich um. Der schwarzhaarige Mann hielt ihr Oberarm fest, zu fest. Seine Knöchel waren weiß.
***
"Greg, lass mich los! Du tust mir weh!" Schrie sie. Verdammt was machte Greg hier?! April wollte nur noch weg. "Lass. Sie. Sofort. Los." Presste der Adonis, der immer noch fest ihre Hand hielt, durch zusammengebissene Zähne hervor. "Und du bist?" Fragte ihn Greg. "Es ist egal wer ich bin. Lass deine dreckigen Hände von ihr, oder ich breche sie dir." Aprils Augen füllten sich mit Tränen, das war zu viel des Guten. "Greg bitte.." Die hübsche rothaarige Frau, legte ihre Hand auf Gregs Arm. Er ließ April los, drehte sich um und verpasste der Frau eine Ohrfeige. "Halt die Klappe!" Schrie er sie an. Der Adonis packte April zur Seite und schaute ihr tief in die Augen. "Alles in Ordnung?" Fragte er besorgt. Sie nickte nur stumm. "Gut." Er drehte sich um, holte aus und schlug Greg mit der Faust direkt ins Gesicht. Greg fiel zu Boden. Sein Gesicht voll mit Blut und er wimmerte. "Das ist weil du die Frau geschlagen hast." Dann schmiss er sich auf ihn und schlug ihm drei bis vier mal gegen die Rippen. "Und das ist weil du April angefasst hast." Er holte noch einmal aus doch der Security Mann hielt seinen Arm fest. "Er ist es nicht wert, Mr. Black. Wir übernehmen jetzt." Sagte der Security Mann. Black drehte sich zu April um und legte ihr die Hände auf ihr Gesicht. Mit den Daumen wischte er ihr die Tränen aus dem Gesicht. Wann hatte sie angefangen zu weinen? "Tut mir leid, aber ich kann es nicht sehen wenn jemand Frauen wehtut. Komm, du bist immer noch nass und du zitterst wie Espenlaub." Doch April konnte sich nicht rühren. Black. Der Nachname passte zu ihm. Und wann hatte sie ihm ihren Namen gesagt? Tausende Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. "Habe bitte keine Angst vor mir." Seine Stimme war kaum mehr als ein Flüstern. Und er schaute ihr nicht in die Augen. "N-nein ich habe keine Angst vor dir." Wieso sollte sie? Er hat sie nur beschützt. Keiner hatte sie jemand beschützt.
DU LIEST GERADE
Lost in your eyes
RomanceApril Stone führte ein normales, stink langweiliges, trostloses Leben. Sie hatte es nie einfach gehabt. Sie studierte, jobbte und kümmerte sich um ihre kleine Schwester. Für sie gab es keine Partys, kein Spaß, keine Spannung, kein Vergnügen. Keine L...