Er schaute sie von Kopf bis Fuß an. "Fuck", fluchte er als er den riesigen Handabdruck auf ihrem Oberarm sah. Sie folgte seinem Blick und zuckte zusammen. "Es.. es ist nicht so schlimm, das wird schon wieder", stotterte sie beschämt. Reine Wut floss durch ihn durch und er drehte sich wieder zu Jason, seinem Security Chef. "Kümmere dich darum dass dieser Bastard nie wieder so etwas hinterlässt", er zeigte mit dem Finger auf ihren Oberarm. Jason nickte und signalisierte seinen Männern ihn weg zu schleppen. "Ach das ist gar nichts was ich der Schlampe schon verpasst habe! Sie hat Glück dass sie noch lebt! Stimmt's April?" Schrie der Mistkerl. April. Das reicht. Er guckt April an. Sie ist kreidebleich aber bleibt stark. Man sieht ihr nichts an. Außer das ihr jegliche Farbe entwichen ist. Doch deshalb stand er in Flammen. Er drehte sich wieder zu dem Mann, dessen Nase nicht aufhörte zu bluten. Dennoch grinste er. Auf einmal war er wieder auf ihn gestürzt. Schlug brutal in sein Gesicht und Rippen. "Black lass ihn Los! Jungs!" Jason befiel seinen Klötzen ihn von dem Wichser zu zerren. Doch er blickte sie nur finster an und die Männer blieben stehen. Er prügelte weiter auf ihn ein, bis er eine kleine, zitternde Hand auf seiner Schulter spürte. Sie stand hinter ihm und blickte ihn ruhig aus ihren großen geröteten Augen an. "Stopft ihm das Maul!" Schrie er zu Jason und den Jungs. Sie nickten nur. Er stand von dem Typen auf und schaute April an. Sie guckte aber auf den Mann hinunter. Trauer und bedauern lag in ihrem Blick. Alls die Männer ihn wegbrachten stand sie immer noch da und zitterte. Black streifte sich das Sako von den Schultern und legte es um ihre. "Danke", sie wendete aber immer noch nicht den Blick ab von der Stelle wo der Deckskerl lag. Wütend fuhr er sich durchs Haar. "Fuck."
***
Sein Fluchen löste die Angststarre und sie fing an zu weinen. Wieso musste er wieder auftauchen? Jetzt? April zog Blacks Jackett enger und atmete tief ein um sich zu beruhigen. Es roch nach ihm. Sie hob den Kopf und blickte ihn an. Sein Blick war starr auf sie gerichtet. In seinen Augen brannte keine Wut mehr, sondern Besorgnis.. und Angst? "Es tut mir leid", sie hatte das Bedürfnis, sich für diese Szene zu entschuldigen. Für das ganze Chaos. Für Greg. Er schüttelte den Kopf. "Es ist nicht deine Schuld. Komm." Er streckte wieder seine Hand aus. Seine Knöchel waren aufgeplatzt und blutig. Doch es war mehr Gregs Blut. "Deine Wunden, sie müssen gesäubert werden", stotterte sie.
"Das ist nicht so schlimm. Wir finden dir erst mal ein anderes Oberteil. Deins ist immer noch nass." Sagte er kühl. Sein Ton duldete keine Widerrede. Sie legte ihre Hand wieder in seine und er zog sie weiter durch den Club. Sie durchquerten die Bar und gingen auf den Ausgang zu. Keineswegs verlasse ich das Gebäude ohne Sam. April wollte schon innehalten doch dann hob Black seine Hand und winkte dem Türsteher. Dieser murmelte etwas in sein Funkgerät und eine verdunkelte Glaswand bewegte sich. Wow. Black nickte und führte sie hinter die Glasscheibe. Als sich diese wieder schloss, zuckte April zusammen. Der Raum war erstaunlich groß und in dunkles Grau getaucht. Eine halbrunde beige Couch war in den Boden eingelassen, geziert mit großen und kleinen Kissen. In der Mitte ein großer Tisch aus weißem Marmor. An der anderen Seite des Zimmers stand eine Bar aus, ebenfalls grauen, Holz. Alles sehr geschmackvoll und maskulin. Passend zu Black. Black. Sie wandte den Blick zu diesem Adonis. Er beobachtete sie mit einem nicht deutbarem Gesichtsausdruck. Schnell wendete sie den Blick wieder ab. Es war ihr unangenehm. "Danke und entschuldige", ihre Stimme kaum lauter als ein Flüstern. Sie schaute ihn immer noch nicht an. Zu groß war das Schamgefühl. Er kam mit schnellen Schritten auf sie zu und stand nun dicht vor ihr. Er legte ihr seine langen Finger ums Kinn und hob ihr Gesicht. Doch sie hielt den Blick gesenkt. "Schau mich an, April." Ihr Name klang aus seinem Mund wie eine liebliche Melodie.
***
Sie schaute durch ihre dichten und langen Wimpern zu ihm empor. Ihr roter Mund stand leicht geöffnet und ihre Wangen waren rosig. Sein Schwanz zuckte bei ihrem Anblick. Verdammt, das ist nicht der richtige Zeitpunkt, Black! "Du brauchst dich nicht zu bedanken, geschweige denn zu entschuldigen. Nicht für diesen Bastard. Er sollte sich bei dir bedanken, hättest du mich nicht aufgehalten, dann", er führte seinen Gedanken nicht zu Ende. Sie biss sich wissend auf die Unterlippe und atmete erleichtert aus. "Komm, setz dich hin. Ich hole dir ein trockenes Oberteil und etwas zum trinken." Seine Stimme war ruhig und sanft, duldete aber keine Widerrede, wie immer. Sie ging die drei Stufen hinunter und setzte ich auf die bequeme lederne Couch.
***
Mit unsicherem Blick folgte sie ihm durch den Raum. Er ging zu einer Tür die in der linken Ecke des Zimmers lag. Als er sie öffnete kam gedämpftes goldenes Licht zum Vorschein und zeigte eine verspiegelte Wand. Ein Teil eines Bettes kam zum Vorschein, aus dunkelbraunem Holz, mit Pfosten dran. Eine Art Himmelbett, bespannt mit silbernen Bettlaken und schwarzen Decken. Ein Schlafzimmer. Sie sah seinen Rücken im Spiegel und wie sich sein Hemd über seinen muskulösen Rücken spannte. Mit großer Mühe wandte sie den Blick ab, legte den schweren Kopf in den Nacken und schloss die Augen.
***
Als er zurück kam saß sie auf der Couch, der Kopf im Nacken, die Augen geschlossen. Müde und todtraurig. Verdammt! So sollte sie nicht aussehen. Sie sollte lachen und stöhnen. Sich vor Lust winden und seinen verfluchten Namen schreien. Er ging die drei Stufen zu ihr hinunter und blieb vor ihr stehen. Beobachtete wie sich ihr Brustkorb hob und senkte, langsam, schwer belastet. Hör auf dich wie ein Freak zu verhalten, Mann! "Hier, bitteschön", er hielt ihr ein weißes Top von Ally und eins seiner schwarzen Hemden hin. Sie hob den Kopf und schaute verwirrt die zwei Kleidungsstücke an. "Ich war mir nicht sicher ob dir das Top von Ally passen wird, sie ist zierlicher als du." Sie kniff die Augenbrauen zusammen und blickte ihn leicht beleidigt an. Bravo, sie denkt du findest sie fett. Er lächelte sie an und schaute langsam auf ihren üppigen Busen hinunter. Sie folgte seinem Blick und ihre Lippen formten ein kleines, wissendes "o". Sie nahm die zwei Oberteile aus seiner Hand und schaute ihn an, wartend. Ah, stimmt ja. Er runzelte die Stirn, nickte dann aber, nicht daran gewöhnt, wegschauen zu müssen, wenn sich eine Frau auszieht. "Keine sorge, ich werde mich nicht umdrehen", sagte er, während er sich von ihr abwand. "Versprochen?" Fragte sie leise. Er musste die Augen Verdrehen. "Ja", versprach er als er die drei Stufen hinauf ging und die Bar ansteuerte. Hinterm Tresen angekommen, kehrte er ihr den Rücken zu und nahm zwei Gläser aus der Vitrine über seinem Kopf. Als sie nach dem Saumen ihres Oberteils griff und es sich über den Kopf zog, ließ er die Gläser lautstark auf die Marmorplatte knallen. Er hatte ihr zwar versprochen sich nicht umzudrehen, und er hielt immer seine Versprechen. Doch mit keiner Silbe hatte er erwähnt sie nicht durch die Kacheln aus Spiegelscherben zu beobachten. Wenn er sie weiter beobachten würde, wäre er das mieseste Arschloch aller Zeiten. Doch damit müsste er sich abfinden, denn nichts auf der Welt könnte ihn jetzt dazu bringen, den Blick von ihr abzuwenden.
DU LIEST GERADE
Lost in your eyes
RomanceApril Stone führte ein normales, stink langweiliges, trostloses Leben. Sie hatte es nie einfach gehabt. Sie studierte, jobbte und kümmerte sich um ihre kleine Schwester. Für sie gab es keine Partys, kein Spaß, keine Spannung, kein Vergnügen. Keine L...