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Luke:

Mittlerweile hatte ich mich mit Ashton angefreundet. Er war da für mich, als ich den Zusammenbruch hatte, schon eine ganze Woche lang. Ich hatte weder meine Beine, noch ein glückliches Gesicht, nicht einmal Michael. Ich hatte solche Angst, dass er tot war. 

Eines Morgens kam Ashton wieder in mein Zimmer, hatte eine DVD dabei. "Luke, wie gehts dir?", lächelte mich der Lockenkopf an. "Hab Schmerzen.", murmelte ich. Ich musste auf den Punkt kommen. Sie sollten aufhören Michael zu quälen. Ich hörte nachts immer Michael weinen, schreien, ich wollte, dass es aufhört. "Ashton, du musst mir einen Gefallen tun.", sagte ich ernst. Er sah mich mit großen Augen an. "Klar, ich mach alles.", lächelte er. "So einen guten Freund wie dich hatte ich nie.", fügte er hinzu. Dies brachte mir für zwei Sekunden mein Lächeln wieder. "Ashton, du musst Michael finden. Ich gebe dir alles, was du brauchst, nur du musst ihn retten. Ich kann nicht gehen, keine Prothese verträgt sich mit meinem Körper. Und im Rollstuhl kann ich ihn nicht zurück holen.", meinte ich weinerlich und schon lief mir die nächste Träne über die Wange. Ashton sah mich besorgt an. "Luke, keine Sorge. Ich mach das.", sagte er entschlossen. "Was brauche ich alles?", fragte er und setzte sich zu mir ans Bett. "Geld.", murmelte ich. "Und Mut. Und.. ich will Michael wieder haben. Ich fühle mich so verdammt wertlos. Ich kann nichts machen." Fast wäre ich wieder zusammengebrochen. Ich atmete schnell tief ein und aus, versuchte mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Auf einmal kam eine Krankenschwester herein, die uns etwas traurig ansah. "Ein Anruf für Sie, Mr. Hemmings.", sagte sie liebevoll und reichte mir den Hörer. 

"Luke?! Bist du da?! Luke, mir tut alles weh .. sie.. Luke, komm bitte. Ich.. kann nicht mehr, sie wollen.. Geld.. viel Geld.. Luke, wenn.. Luke, bitte.. ich.." Er brach immer wieder ab, atmete schwer und man merkte, dass er weinte und starke Schmerzen hatte. Diesmal konnte ich nicht in Tränen ausbrechen, ich starrte leer in die Luft und hörte ihm zu. Er lebte noch. "W-wo bist du, Mikey?", fragte ich leise. "Fabrik.. im Nebenort Bringhi-" Ein Schrei. Michael wurde geschlagen. Ich hörte ihn wimmern. Eine tiefere Stimme meldete sich. "Du hast zwei Tage, um genug Geld zu uns zu bringen, Kleiner." Am anderen Ende des Hörers war es still geworden, bis ein tuten ertönte. 

Ashton sah mich besorgt an. Er hatte es bestimmt auch gehört, die Krankenhaus Telefone waren genauso unsicher wie ich oder Michael. "Ich mache es, Luke, keine Angst.", hauchte er mir an mein Ohr, nahm das Telefon und legte es zur Seite. "Ich mache mich sofort auf den Weg. Und du wirst dich ausruhen, ja? Ich hab Angst, dass du mir auch noch.. kaputt gehst." - "Verdammt, ich bin dir so dankbar.", schniefte ich und schluckte schwer. Er schüttelte mein Kissen auf und schaltete den Fernsehr an. "Pass auf dich auf, Ashton." - "Keine Angst, ich hab viel erlebt, Luke.", lächelte er schwach und verabschiedete sich von mir. Es war kein Abschied für immer.

Wrapped around your finger {Muke ff} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt