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Wir alle wachsen mit diesen Geschichten auf die für Geräusche in der Nacht sorgten. Der Mann mit dem Haken als Hand, Bloody Mary und so weiter. Wir wachsen auf, hören diese Geschichten und packen sie ans Ende unserer Gedanken. Wir nutzen unser logisches Grundprinzip um auszusortieren, was wahr ist und was nur Geschwätz ist. Ich dachte auch so, bis ich dort hinging.Bevor ich weitererzähle, möchte ich notieren, dass wir eine andere Art von Hobbys hatten. Wir recherchierten nach Plätzen im Internet die leerstehend oder wenn wir Glück hatten, es dort spuken soll. Wir hatten immer einen großartigen Nervenkitzel das Unbekannte zu untersuchen, Plätze angucken die unsere Gesellschaft zum verwesen zurückgelassen hat.
Nun, weiter zu meiner Geschichte...
Ich war 18 zu dieser Zeit und war unterwegs mit meinen zwei Freunden, Erik und Paul. Es war samstagnachts und wir entschieden uns, weiter mit unserem Abenteuer zu machen. Ich erzählte ihnen von einem Platz den wir noch nicht erkundet hatten. Ein paar Städte weiter, da war diese leerstehende Fabrik. Obwohl ich eine Menge Recherchen gemacht hatte konnte ich nichts zur Geschichte der Fabrik finden, nur die Adresse. Es gab keine Informationen dazu was es einmal für eine Fabrik war, keine Geistergeschichten, keine Aufnahmen, einfach gar nichts.
Wir setzten uns in mein Auto und folgten dem Navigationsgerät zum Ziel. Das Navigationsgerät sagte, dass das Gebäude abseits der Straße lag. Wir guckten aus dem Fenster raus und sahen nichts außer Bäume. Ich vermutete, dass die Fabrik in dem Wald war. Aber das entmutigte niemanden von uns, weil wir schon daran gewöhnt waren, die dunkelsten und grusligsten Teile der Welt zu erforschen. Ich schaltete meine Taschenlampe an und wir schritten durch den Wald. Nach einer Weile fanden wir die Fabrik.
Die Fabrik war riesig und überwuchert mit Bäumen und Laub. Sie war ungefähr drei Etagen hoch und alle Fenster waren entweder kaputt oder verbarrikadiert. Wir gingen ins Gebäude und zogen unsere Atemschutzmasken an. Safety first, oder? Überall war Müll: Dosen, alte Motoren und Schmuckstücke aus einer Zeit vor mir. Als wir mehr Gegenstände fanden, kamen wir zu dem Entschluss, dass das hier eine Art Automobil-Fabrik war. Wir gingen tiefer in das Gebäude, doch etwas fühlte sich nicht richtig an. Ein widerliches Gefühl der Unrichtigkeit ging durch meinen Körper. Ich hielt an für einen Moment. Erik fragte, „Was ist los?" Ich wollte nicht wie ein Feigling wirken, also hab ich ihn abgewinkt und wir gingen weiter.
In Richtung der Mitte des Gebäudes, waren ein paar Treppen. Dieses Gebäude war schon gruselig genug, ohne eine Treppe die einfach nur nach unten führte. Ich hatte dieses Gefühl noch nie zuvor, aber ich wollte dort nicht runter. Ich leuchtete die Treppen runter und starrte für einen Moment. Alles was dort war, war Stille.
„Na los, kommt schon! Ihr benimmt euch wie ein Haufen verdammter Feiglinge!", sagte Paul. Er ging voraus, Erik und ich folgten ihm. Wir erreichten endlich das Ende der Treppe. Zu meiner Überraschung lag dort ein Arm einer Schaufensterpuppe. ‚Warum liegt so etwas hier rum? ', dachte ich. Das Gefühl wurde augenblicklich Schlimmer. Wir scannten den Raum mit unseren Taschenlampen, die Strahlen beleuchteten den Staub, oder was auch immer in der Luft war. Wir realisierten, dass hier unten nichts interessantes mehr war, nur noch mehr Müll und Motoren. Wir waren gerade dabei zurückzugehen, doch ich bemerkte etwas das so wie ein großer Kessel aussah. Ich ging darauf zu, hinter dem Kessel war eine Tür. Sie war ziemlich kurz -ungefähr halb so groß wie ich- und völlig verrostet. Ich öffnete langsam die Tür und ging hinein.
Ohne nachzudenken ging ich fasziniert, aber dennoch entsetzt, weiter. Ich drehte mich um und leuchtete in den Raum aus dem ich kam, meine Freunde waren weg. Die Tür schlug zu...dort war keine Türklinke...kein Ausweg! Ich war erschrocken. Ich konnte nicht klar denken. Ich schlug gegen die Tür, schrie nach meinen Freunden, aber nichts passierte. Ich drehte mich um und leuchtete mit meiner Taschenlampe. Ich fand eine rostige Leiter, die in ein dunkles Loch führte. Ich konnte nichts anderes tun, als runterzugehen und zu hoffen das dort ein Ausweg sei. Ein widerlicher Gestank kam auf. Es fühlte sich unnatürlich an, aber ich erreichte den Boden. Der Geruch wurde schlimmer.
Der Boden war bis zu meinen Knöcheln mit trübem Wasser überschwemmt. Ich leuchtete vorwärts und mein Strahl traf nicht das Ende des Raumes. Der Raum war riesig. Ich musste träumen, wie soll so etwas unter einer Auto-Fabrik sein? Je tiefer ich in den Raum ging, desto mehr Schaufensterpuppen-Teile sah ich: Köpfe, Arme, Beine, alles. Bei manchen tropfte eine Art rote Flüssigkeit von den Augen und Mündern. Noch tiefer waren stehende Schaufensterpuppen, manchen fehlten Arme, anderen der Kopf. Es wurden immer mehr, je tiefer ich ging. Jetzt kamen schon immer häufiger intakte Schaufensterpuppen, die rote Flüssigkeit tropfte immer noch von ihrem Gesicht. Je mehr ich Schaufensterpuppen ich passierte, desto näher kamen sie, immer näher.
Ich lief gegen eine Wand, dort war eine rostige Tür. Ohne nachzudenken, stürmte ich durch die Tür. Ich befand mich außerhalb der Fabrik.
Ich stand hinter dem Gebäude. Ich wollte mich umdrehen um zu sehen was passiert war, aber die Tür war schon zu. Ich versuchte auch nicht noch einmal die Tür zu öffnen, ich wollte einfach nur nach Hause. Ich ging zurück zu meinem Auto und fuhr weg. Ich war so aufgelöst, dass ich nicht mal besorgt um meine Freunde war. Sie haben wahrscheinlich ein Taxi gerufen. Auf dem Weg nach Hause bemerkte ich, dass kaum Autos gefahren sind. Es war spät, ich weiß, aber eigentlich, sah ich die ganze Fahrt über nicht ein einziges Auto...
Ich war endlich zu Hause.
Es waren keine Autos in der Einfahrt, ziemlich komisch, da meine Eltern nie spät ausgingen. Es regnete noch. Ich rannte zur Veranda um nicht nass zu werden. Als ich die Tür öffnen wollte, bemerkte ich dass sie aufgeschlossen war. Ich bekam dieses widerlich e Gefühl, wie in der Fabrik. Ich brauchte Schlaf. Ich betrat vorsichtig das Haus, lies meine Ausrüstung fallen und ging die Treppen hinauf. Ich wollte das Licht anschalten, aber nichts passierte. Der Sturm hat wahrscheinlich einen Stromausfall verursacht.
Ich lief zu dem Zimmer meiner Eltern, die Tür war leicht geöffnet. Sie öffnete sich langsam mit einem lauten, quietschenden Geräusch. Ich guckte in das Zimmer und sah zwei Schaufensterpuppen hinter ihrem Bett stehen. Diese waren anders, als die, die ich in der Fabrik sah. Sie hatten beide ein großes unheimliches Lächeln. Schaufensterpuppen sahen nicht so aus...Ich bekam Panik. Ich rannte in mein Zimmer, schmiss die Tür zu. Mein Herz hämmerte, ich schwitzte.
Meine Schranktür ging auf...
Ich drehte mich um und fühlte wie mein Herz in den Magen rutschte.
Ich sah eine Schaufensterpuppe, sie stand in meinem Schrank. Eriks Haut war über dem weißen Körper der Puppe gestreckt, Blut tropft, sein Gesicht war grob auf den Kopf der Puppe gepinnt. Dort wo seine Augen und sein Mund waren, waren nur schwarze Löcher.
Der Kopf drehte sich in meine Richtung und sagte: „Neugier tötete die Katze." Sein Mund bewegte sich als die Worte sagte. Seine Gliedmaßen begannen auch sich zu drehen, das Fleisch riss als es das tat.
Dann hörte ich ein lautes Klingeln in meinem Ohr. Mein Kopf hämmerte und ich fühlte wie die Übelkeit kam.
Ich kippte um und wurde ohnmächtig.
Ich wachte auf, sah in die Gesichter meiner Freunde, wir waren immer noch im Keller der Fabrik.
„Whoa, ruhig Junge!", sagte Erik. „Du wurdest Ohnmächtig. Sieht so aus, als hättest du dir den Schädel ziemlich hart gestoßen."
Ich setzte mich schließlich auf und erzählte ihnen über die Tür hinter dem Kessel, die Schaufensterpuppen und von meiner Konfrontation mit dem, der Eriks Haut trug.
Sie waren beide verwirrt, also stand ich auf und ging hinter den großen Kessel, um ihnen die Tür zu zeigen.
Sie war weg.