#nomorebullying

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Morgen, diesmal kein Cover. Wurde grade von einer guten Freundin auf eine Art "Challenge", wie es genannt wird, aufmerksam gemacht, ich selbst würde es eher als Bewegung betiteln. Die Sache ist die: Viele in meinem Alter haben mit Mobbing zu kämpfen, ob jetzt in der Schule, im Wohnort oder vielleicht auch überall. Dazu wurde jetzt das Projekt #nomorebullying gestartet, das Menschen per Wattpad auf diese Probleme aufmerksam machen soll. Ist nebenbei echt klasse, wenn man solch eine Reichweite für diese Zwecke nutzt, mal angemerkt. Daher, ich schreibe jetzt einfach das auf, das mir zu Mobbing einfällt, er werden sicher mehr als die angegebenen 90 Worte.

Jeder kennt das Wort, doch nicht jeder weiß, was es eigentlich für manche bedeutet. Eine Gruppe schubst eine einzelne Person herum und ist stolz darauf, wäre eine mögliche Definition, die man im Internet finden könnte. Aber das ist etwas undetailiert. Ich kann aus Erfahrung sagen, dass es ein schreckliches Gefühlt für das Opfer ist. Man ist traurig, sauer und verwirrt gleichzeitig.

"Warum kann man mich nicht einfach akzeptieren? Ich bin nicht normal, ich weiß das, aber bin ich denn so schlimm? Können diese Leute nicht einfach anständig sein?"

Bei mir kam es zustande, als ich suf einem Reiterhof in den Ferien war und die "Aufpasser" sich lieber mit ihren Handys, den Pferden oder der Küche beschäftigten. In meinem Zimmer waren drei oder vier Kinder mit mir untergebracht, am Anfang verstand sich jeder gut. Einige Tage danach begann die Stimmung zu kippen. Mein Notizbuch, in dem ich vorher mit einem Mädchen zusammen gemalt hatte, war vollgekritzelt und meine Zeichnung nicht mehr wirklich erkennbar. Im Laufe der Tage wurde ich beleidigt, anschließend mit einem Besen aus dem Zimmer geschoben. Begründung:

"Du bist Dreck. Wir müssen aufräumen, vergessen?"

Ich bin ein friedlicher Mensch. Ich wehre mich nicht mit harschen Worten. Also wandtenich mich an die Ältern, die auf uns achtgeben sollten.
Tja. Da hat niemand was Wirkliches gemacht. Selbst die Reithofleiterin ist nicht eingeschritten, als ich ihr das Szenario erklärt habe, hat es mit folgendem Satz abgetan:

"Tja, Kinder in dem Alter machen das eben."

Der Punkt war, dass ich nich nicht allzu lange auf dem Hof war, während das andere Kind den Reitstall seit frühster Kundheit besuchte und schon das 7. Mal seine Ferien dort verbrachte. Sie hätte vielleicht einen wichtigen Kunden verloren, die Arme.

Ich war nicht die Einzige. Im Nebenzimmer war ein jüngeres Mädchen, das genau wie ich "verstoßen" war. Also taten wir uns zusammen und ignorierten den höhnischen Sprechgesang auf dem Versammlungsplatz. "Das Dreamteam", so zogen sie und auf.

Irgendwie schafften wir es, den Rest der Ferien zu überleben. Mein gesamtes Zimmer schubste mich herum, selbst die ganz kleine, vielleicht fünf Jahre alt, hat über mich gelacht. Es wäre ja ein "Spiel", das die Anderen mit mir spielen würden, sie machte nur mit und verstand es nicht.
Gruselgeschichten wurden nachts erzählt, der Name des Toten darin wechselte zwischen Franziska und Jennifer. Ich heiße Jenny/Jennifer.

Fazit: Ich wollte mich nicht auf dieses Niveau herabbegeben, hab nichts selbst getan. Helfen wollte mir niemand, der in einer besseren Lage war, hier herrscht meistens eine ziemlich egoistische Welt, leider. Aber trotzdem hab ich es geschafft und bin schnell über diese Behandlung hinweggekommen, ich war glücklich, dass ich dem anderen Mädchen Halt geboten hatte. Die selbsternannten Bedroher haben Spaß gehabt, haben meine Gesichtsausdrücke lustig gefunden und mich nach Strich und Faden ausgelacht.

Tut das auch jemand von euch? Lachst du über jemanden, der etwas anders ist, ohne, dass diese Person es verdient hat, dass sie dich persönlich angegriffen hat?

Seid ihr selbst in einer Lage wie ich vor mittlerweile einigen Jahren? Wirst du verletzt?

Im ersten Fall solltet ihr euer Handeln dringend überdenken. Nehmt keine dummen Argumente aus eurem Kopf an, zum Beispiel: "Natürlich hat er/sie es verdient, da er/sie Tag für Tag meine Augen zum Bluten bringt."
Das ist Krabbelgruppe, seid lieber ein Kindergartenkind.

Im zweiten Fall:
Ich hab selbst nichts getan. Ich kann schlecht jemandem eine Anweisung geben, wenn ich es selbst nicht kann. Nur wenn es schon über Monate mit deinem Umfeld so läuft, ruf irgendwo an, es gibt Nummern dafür. Bei mir war es nicht so schlimm, da es schnell wieder vorrüber war und nie mehr vorkommt, aber bei einer festen unfreundlichen Umgebung solltest du etwas tun. Ich heitere auch gerne jemanden auf, kannst mich anschreiben, wenn es dir nicht gut geht. Ich bin eine anonyme Person im Internet.

Mobbing ist schlecht und tut mehr weh als ein gezerrtes Bein. Sowas muss man unterbrechen.

◆◇Cover◇◆Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt